Emsland/Grafschaft Bentheim – Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020- Aufklärungsquote erneut auf hohem Niveau, Gewalt gegen Polizeibeamte abermals Thema

Ein Dokument PKS2020PIEL_GBFinal.pdfPDF - 925 kB Emsland/Grafschaft Bentheim - Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020- Aufklärungsquote erneut auf hohem Niveau, Gewalt gegen Polizeibeamte abermals Thema Am Freitag wurde in einem digitalen Rahmen die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2020 vorgestellt. Die Leiterin der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim Nicola Simon und der stellvertretende Leiter des Zentralen Kriminaldienstes Andreas Herbers zeigten sich dabei hoch erfreut über den andauernden Aufwärtstrend der Aufklärungsquote. Diese liegt abermals deutlich über dem Landestrend und weist mit 67,50 Prozent eine Steigerung von 3,02 Prozent auf. Die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten sank in beiden Landkreisen auf ein Zehnjahrestief. "Das vergangene Jahr hat uns durch die fortdauernde Corona Pandemie als Bürgerinnen und Bürger, aber auch als Polizei vor große Herausforderungen gestellt. Die polizeilichen Aufgabenfelder haben sich zum Teil verschoben. Die herausragende Aufklärungsquote und die sinkende Straftatenentwicklung in unserer Inspektion zeigen uns nichts desto trotz, wir sind auf einem guten Weg" bilanzierte die Leitende Polizeidirektorin. "Dennoch gibt es Aufgabenfelder, denen wir auch zukünftig besondere Aufmerksamkeit zu Teil kommen lassen müssen. Dabei sind wir froh an vielen Stellen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern eng zusammenarbeiten zu können", so Simon weiter. Häusliche Gewalt Die bekannt gewordenen Fälle im Deliktsbereich der Häuslichen Gewalt haben im vergangenen Jahr um 22,01 Prozent deutlich zugenommen. Waren es in 2019 noch 1027 angezeigte Fälle, verzeichnete die Inspektion im vergangenen Jahr 1253 Fälle. Dieser Anstieg ist innerhalb der Inspektion regional sehr unterschiedlich. Dabei gaben die Opfer an, dass nicht ausschließlich die Folgen der Pandemie eine Rolle spielten. Vielmehr waren es bereits zuvor existente innerfamiliäre Probleme die zu den Taten führten. Die Präventionsarbeit nimmt an dieser Stelle einen besonders hohen Stellenwert ein. Eine enge Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Kooperationspartnern, wie Beratungsstellen, Schulen und dem Arbeitskreis Häusliche Gewalt ist unerlässlich, um dieses Phänomen auch weiter in die Öffentlichkeit zu rücken. Immer in der Hoffnung, dass betroffene Opfer den Gang zu den Beratungsstellen oder der Polizei wagen. Straftaten zum Nachteil älterer Menschen Auch im vergangenen Jahr ist es zu einer Vielzahl von sogenannten Schockanrufen gekommen. Die perfiden Betrugsmaschen der falschen Polizeibeamten oder des Enkeltricks brachten erneut einige Senioren um ihr Erspartes. Wenn auch eine erhebliche Anzahl dieser Anrufe im Versuchsstadium stecken blieben, ergaunerten die Täter mehr als 220.000 Euro. Hier sind eine unerlässliche Präventionsarbeit und die Sensibilisierung von Familien und Freunden notwendig, um die Ältesten unserer Gesellschaft vor den perfiden Machenschaften dieser Banden zu schützen. Die Inspektion steht dabei mit anderen Institutionen im engen Kontakt, um diesem Phänomen entgegenzutreten, erläuterten Simon und Herbers. Roheitsdelikte/Gewalt gegen Polizeibeamte Die Anzahl der verübten Rohheitsdelikte hat im vergangenen Jahr abgenommen. Wurden im Jahr 2019 164 Raubdelikte aktenkundig, so sank diese Zahl im aktuellen Betrachtungszeitraum auf 119 Straftaten. Wie auch bei den gesunkenen Fallzahlen zu den Körperverletzungen ist dies ein Grund der Pandemie. Nachdem Mitte März Clubs, Diskotheken und Bars schließen mussten, führte auch dies sowie das allgemein eingeschränkte Freizeit- und Kulturangebot zu weniger Tatgelegenheiten und sinkenden Zahlen. Das Phänomen Gewalt gegen Polizeibeamte hat die Inspektion im vergangenen Jahr dennoch beschäftigt. So wurden zwei Beamte bei Widerstandshandlungen schwer verletzt. Insgesamt kam es zu 186 Gewalttaten zum Nachteil von Polizeibeamten. Darunter fallen neben dem Widerstand, unter anderem ebenso die Nötigung, die Bedrohung sowie der tätliche Angriff. Bei den Taten wurden 385 Polizeibeamtinnen und Beamte zum Opfer. "Eine Zahl die den mangelnden Respekt aus Teilen der Gesellschaft widerspiegelt und nicht zu tolerieren ist", machte die Polizeichefin deutlich. "Hier werden wir auch weiterhin konsequent einschreiten." Auch die Gewalt gegen Justizvollzugsbeamte, Mitarbeitern von Rettungsdiensten und sonstige Vollstreckungsbeamte ist im vergangenen Jahr angestiegen. Wohnungseinbrüche weiter rückläufig Wie auch in den Vorjahren ist die Anzahl der bekannt gewordenen Wohnungseinbrüche erneut zurückgegangen. Im Inspektionsbereich ist dies bereits konstant seit fünf Jahren zu beobachten. Waren es im Jahr 2015 noch 722 Gesamttaten, so wurden im vergangenen Jahr insgesamt 316 Taten verzeichnet. "Dabei blieb es bei nahezu jedem zweiten Einbruch bei einem Versuch.", so der stellvertretende Leiter des Zentralen Kriminaldienstes. Die Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangenen Jahren die polizeiliche Sicherheitsberatung in Anspruch genommen und in vielen Fällen in die Sicherheit ihrer Wohnhäuser investiert. Zudem haben sich während der noch andauernden Pandemie den Tätern weniger Tatgelegenheiten geboten. Abschließend appellierte Herbers, Wertgegenstände zu individualisieren und zu fotografieren. So fällt nach einer Sicherstellung von Diebesgut eine nachträgliche Zuordnung sehr viel leichter und weitere Taten könnten dadurch aufgeklärt werden. "Die Bevölkerung der Grafschaft Bentheim sowie des Emslands kann sich sicher fühlen", so Simon. Sie sprach den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Inspektion ein großes Lob aus. Auch unter dem Eindruck und den Umständen der Pandemie wurde großartige Arbeit geleistet. "Aber auch die Bürgerinnen und Bürger beider Landkreise tragen einen erheblichen Beitrag dazu bei. Seien Sie wachsam und zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. Ein für Sie belangloser Hinweis, kann für uns das letzte verbleibende Puzzlestück für die Aufklärung einer Tat bedeuten" schloss die Polizeichefin die Vorstellung der Kriminalstatistik. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim Ines Kreimer Pressesprecherin Telefon: 0591 87 - 204 E-Mail: pressestelle@pi-el.polizei.niedersachsen.de http://www.pi-el.polizei-nds.de Außerhalb der Geschäftszeiten wenden Sie sich bitte an die örtlich zuständige Polizeidienststelle.