Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik 2020 der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta

4 Dokumente VerkehrslagebildJahr2020PKFriesoythe.pdfPDF - 1017 kBVerkehrslagebildJahr2020LKCLP.pdfPDF - 970 kBVerkehrslagebildJahr2020LKVEC.pdfPDF - 937 kBVerkehrslagebildJahr2020.pdfPDF - 1,1 MB Landkreise Cloppenburg und Vechta - Veröffentlichung der Verkehrsunfallstatistik 2020 der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta +++ Anzahl der Verkehrsunfälle ist um 13,55%/970 gesunken +++ Anzahl der Schwerverletzten und Getöteten ist nach den zuletzt historisch tiefen Ständen wieder gestiegen +++ Radfahrerunfälle sind rückläufig +++ Geschwindigkeit und Alkohol/Drogen sind weiterhin die Hauptursachen Verkehrsunfallgeschehen im Überblick Das Verkehrsunfallaufkommen im Jahr 2020 ist um 970 auf 6187 Verkehrsunfälle gesunken. Das historisch niedrige Tief im Jahr 2019 in der Verkehrsunfallkategorie "Verkehrsunfall mit Getöteten" hat sich nicht wiederholt. Im Jahr 2020 sind 22 Menschen und damit sechs mehr als im Jahr 2019 bei Verkehrsunfällen gestorben. Auch bei den Schwerverletzten ist ein Anstieg zu verzeichnen. So kam es 2020 zu 203 Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten (2019: 188). Erfreulicherweise ging die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Leichtverletzten im Vergleich zu 2019 um 82 auf 861 Unfälle zurück. Leitender Polizeidirektor Jörn Kreikebaum, Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta ordnete die Zahlen ein: "Wir gehen davon aus, dass die Restriktionen im Rahmen der Bewältigung der Corona-Pandemie insbesondere in den Monaten März bis Mai 2020 zu einem deutlich geringerem Verkehrsaufkommen und damit zu weniger Verkehrsunfällen geführt haben. Auch wenn wir in einzelnen Verkehrsunfallkategorien eine Steigerung verzeichnen, bewegen wir uns im Rückblick der letzten zehn Jahre auf einem mittleren Niveau." Verkehrsunfallursachen Wenn auch die Zahl der Geschwindigkeitsunfälle über einen längeren Zeitraum betrachtet insgesamt leicht rückläufig ist, so ist die Geschwindigkeit weiterhin als eine Hauptunfallursache anzusehen. Bei 306 Verkehrsunfällen war die nicht angepasste oder überhöhte Geschwindigkeit als Hauptursache festgestellt worden. Bei 111 dieser Unfälle und damit bei mehr als 36 Prozent wurden Personen verletzt. Hierbei fallen insbesondere die jungen Fahrer zwischen 18 und 24 Jahren auf, die überproportional vertreten sind im Vergleich zu den anderen Risikogruppen. Polizeidirektor Walter Sieveke, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, kündigte an: "Deshalb werden Geschwindigkeitsmessungen weiterhin ein Schwerpunkt unserer Verkehrsüberwachungsstrategie sein, die wir im Verbund mit der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung durchführen." Ebenso waren Überholen, Vorfahrtsmissachtung, Abbiegen und die Beeinflussung durch berauschende Mittel wie Alkohol und Drogen die weiteren maßgeblichen Auslöser mitunter folgenschwerer Verkehrsunfälle. 175 Verkehrsunfälle geschahen unter der Beeinflussung von Alkohol und Drogen. Dies entspricht nahezu dem Niveau des Vorjahres. Die festgestellten Blutalkohol-Werte lagen dabei hauptsächlich zwischen 1,6 und 2,4 Promille. Der höchste BAK-Wert lag bei 3,95 Promille. Polizeihauptkommissar Norbert Heppner, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta führte aus: "Enthemmte Fahrweise , Fehleinschätzungen und verlangsamte Reaktionen sind die Auswirkungen der Beeinflussung durch berauschende Mittel. Wenn es 2020 infolge einer solchen Beeinflussung zu einem Verkehrsunfall kam, handelte es sich häufig um alleinbeteiligtes Abkommen von der Straße, meistens außerhalb geschlossener Ortschaften." Risikogruppen Erneut ereigneten sich die meisten Verkehrsunfälle mit Personenschäden in der Risikogruppe der 18-24-jährigen Verkehrsteilnehmer. In Zahlen bedeutet dies 259 Verkehrsunfälle. Bei 219 davon handelte es sich um leicht verletzte Personen. Drei Menschen diesen Alters wurde getötet und 37 schwer verletzt. Jörn Kreikebaum erläuterte: "Bei jungen Fahrerinnen und Fahrern kommen zwei Risikofaktoren zusammen. Sie verfügen über wenig Erfahrung im Straßenverkehr und neigen zur Selbstüberschätzung oder Leichtsinn. Wir werden nicht müde unser Augenmerk der polizeilichen Präventionsarbeit auf diese Risikogruppe der jungen Fahranfänger zu richten." Rad-/Pedelec-Fahrende Erfreulicherweise hat die Anzahl der Verkehrsunfälle, an denen Rad-/Pedelec-Fahrende beteiligt waren, abgenommen. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich die Anzahl dieser Verkehrsunfälle um 41 auf 434 und damit um 8,6 Prozent. Häufig enden diese Verkehrsunfälle jedoch mit Personenschäden. So wurden bei 341 der 434 Verkehrsunfälle mit Rad-/Pedelec-Fahrenden Personen verletzt. Dies entspricht einer Quote von 78,5 Prozent. Walter Sieveke kommentierte: "Wir freuen uns über die sinkenden Unfallzahlen bei Rad-/Pedelec-Fahrenden. Die gemeinsame Arbeit in den Verkehrskommissionen, den Präventionsteams und unsere Kontrolltätigkeit entfalten ihre Wirkung. Die Anfälligkeit dieser Gruppe für Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist weiterhin ein großer Ansporn für uns, die Verkehrsunfallzahlen positiv zu beeinflussen." Eine 19-prozentige Reduzierung der Verkehrsunfälle mit Personenschäden innerhalb dieser Gruppe seit 2018 zeigt bereits eine guten Weg auf. Ein Fokus muss jedoch auf die Gruppe der Pedelec-Fahrenden gerichtet werden. Die Anzahl der Pedelec-Fahrenden mit Personenschäden stieg in der Zeit von 2015 bis 2020 stetig an. So erhöhte sich die Anzahl von 39 im Jahr 2015 auf 118 im Jahr 2020. Norbert Heppner zeigte Hintergründe auf: "Fahrräder und Pedelecs werden nicht erst seit der Pandemie immer präsenter im Straßenverkehr. Im letzten Jahr entdeckten viele Bürgerinnen und Bürger die Zweiräder auch als Hobby für sich. Dass wir also im zweiten Jahr in Folge die Unfallzahlen verringern konnten, obwohl immer mehr Menschen Fahrrad oder Pedelec fahren, ist eine absolut positive Entwicklung. Da das Pedelec innerhalb dieser Gruppe immer häufiger vertreten ist und an den Fahrenden und andere Verkehrsteilnehmer gesteigerte Anforderungen stellt, behalten wir diese Gruppe besonders im Fokus." Walter Sieveke ging in die Tiefe: "Wiederholt stellen wir fest, dass die Radfahrenden immer dann besonders gefährdet sind, wenn sie nicht auf der Fahrbahn, sondern auf der so genannten Nebenanlage, also einem abgesetzten Radweg geführt werden. Kraftfahrer rechnen im Bereich von Einmündungen und Zufahrten nicht immer mit den Radfahrern. In den Städten ist nicht immer genug Platz für einen breit ausgebauten Radweg neben der Fahrbahn. Wenn auch manche Fahrradstraße in der Kritik steht, ist sie doch ein probates Mittel, den Radfahrer vor Unfällen zu schützen. Hier bestimmt der Radfahrer die Geschwindigkeit, der Kraftfahrer muss sich fügen." Während die Verkehrsunfälle mit Rad-/Pedelec-Fahrenden außerhalb geschlossener Ortschaften nahezu unverändert blieben (2019: 93, 2020: 94), gingen sie innerhalb geschlossener Ortschaften zurück (2019: 382, 2020: 340). Norbert Heppner lieferte Erklärungen: "Auf der einen Seite könnte die geringere Verkehrsdichte in geschlossenen Ortschaften wegen der Ausgangsbeschränkungen in 2020 diese positive Entwicklung gefördert haben. Auf der anderen Seite sehe ich hierin auch die Früchte unserer bereits seit 2019 intensivierten Zweiradkontrollen in den Gemeinden und Städten." Verkehrsunfallflucht 2020 kam es zu 1173 Verkehrsunfallfluchten, was im Vergleich zu 2019 275 Fälle weniger sind. Auch hier wird das geringere Verkehrsaufkommen durch die Corona-Pandemie ihren Einfluss gehabt haben. Mit einer Aufklärungsquote von 43,64 Prozent konnte in diesem Bereich die höchste Aufklärungsquote der letzten zehn Jahre erreicht werden. Walter Sieveke machte deutlich: "Verkehrsunfallflucht ist kein Kavaliersdelikt. Daher freut es mich umso mehr, dass wir bei der Aufklärungsquote ein solch gutes Ergebnis erzielen konnten. Meine Botschaft lautet daher: Verkehrsunfallflucht lohnt sich nicht! " Fazit Jörn Kreikebaum resümierte: "Nach der Kriminalstatistik zeigt auch die Verkehrsunfallstatistik die Auswirkungen der Pandemie. Durch weniger Verkehrsteilnehmer kam es insgesamt auch zu weniger Verkehrsunfällen. Dass wir einen Anstieg bei den Schwerverletzten und Getöteten verzeichnen mussten, ist bedauerlich. Die kontinuierliche Abnahme der letzten Jahre konnte zumindest 2020 nicht fortgesetzt werden. Im fünf-Jahres-Vergleich liegen die Zahlen von 2020 jedoch gleichauf oder sogar darunter. Die Bekämpfung der Verkehrsunfälle insbesondere mit Personenschäden ist und bleibt eine Hauptaufgabe der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta. Wir werden die erfolgreiche Zusammenarbeit im engen Verbund mit den Verkehrskommissionen, den Präventionsteams und den Kontrollorganen fortsetzen, um das Ziel "Reduzierung der Verkehrsunfälle" zu erreichen." Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta Hendrik Ebmeyer, POK Pressestelle Telefon: 04471/1860-103 E-Mail: pressestelle@pi-clp.polizei.niedersachsen.de https://www.pd-ol.polizei-nds.de/dienststellen/polizeiinspektion_clop penburg_vechta/herzlich-willkommen-bei-der-polizeiinspektion-cloppenb urgvechta-33.html