Verkehrsunfallstatistik 2020 der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
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Deutlich weniger Unfälle - deutlich weniger Verletzte - Senioren nach
wie vor besonders gefährdet - Pedelecs häufig beteiligt; Steigerung
bei verletzten Pedelecfahrenden
Polizei setzt für 2021 Schwerpunkte
Bereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Wie im ganzen Land Niedersachsen, so hat auch im
Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
der Lockdown das Unfallgeschehen deutlich beeinflusst.
Mit Beginn des ersten Lockdown Mitte März bis Anfang Mai 2020 sanken
die Unfallzahlen in der Stadt Wilhelmshaven und dem Landkreis
Friesland um bis zu 54 % im Wochenvergleich zum Durchschnitt der
Wochen vor dem Stillstand.
Mit zunehmenden Lockerungen stieg auch die Anzahl der Verkehrsunfälle
wieder, erreichte aber nicht wieder das Niveau vom Jahresbeginn.
Insgesamt wurden im Inspektionsbereich 3900 Verkehrsunfälle
polizeilich aufgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 839 Unfälle
oder 17,7 % weniger, und das, obwohl die Anzahl der zugelassenen
Kraftfahrzeuge einen neuen Höchststand von 131.392 erreichte und um
1,27 % anstieg.
Unfalltote und Verletzte
2020 wurden bei sieben Verkehrsunfällen sieben Personen tödlich
verletzt (2019 verloren zehn Menschen ihr Leben).
Während im Jahr 2019 noch Besonderheiten in der Häufung auszumachen
waren, lässt die genauere Betrachtung der tödlichen Unfälle 2020
keine Zusammenhänge erkennen.
"Jeder dieser sieben Unfälle ist tragisch und verursacht großes Leid,
jeder Unfall ist für sich aber auch sehr individuell und hat seine
eigene Ursache", fasst Andreas Kreye, Sachbearbeiter Einsatz und
Verkehr der Polizei das Ergebnis der Untersuchungen zusammen.
Beispielhaft für die große Individualität sei der ohne fremde
Beteiligung erfolgte tödliche Sturz eines Reiters im Landkreis zu
nennen, der ebenfalls als Verkehrsunfall aufgenommen wurde.
Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen Verletzten lag 2020 bei 771
Personen (2019: 952) und ist mit 19,01 % noch deutlicher gesunken,
als die Zahl der Unfälle.
648 Personen erlitten leichte Verletzungen, 116 Personen schwere
Verletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machten.
Radfahrer/ Pedelec/ Senioren/ Kinder
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der beteiligten Radfahrer
ebenfalls gesunken, jedoch mit 14,5 % nicht so deutlich wie die
Anzahl der Unfälle. Bei über zweidrittel der Unfälle (73,56 %) wurden
Radfahrende verletzt (2019: 68 %). Zwar sank die Zahl der verletzen
Radfahrenden, aber lediglich um 7,58 %. Hier wird die besondere
Verletzlichkeit der Radfahrenden deutlich, wenn bei weniger Unfällen
im Verhältnis mehr Personen verletzt werden.
Besonders deutlich geht die Schere bei der Betrachtung der Unfälle
mit Pedelec auseinander. Gemeint sind damit die Fahrräder mit einer
elektrischen Tretunterstützung bis 25 km/h. Sie gelten rechtlich als
Fahrräder, beschleunigen jedoch ungleich schneller und erreichen auch
mit ungeübten Fahrenden eine dauerhafte Endgeschwindigkeit von 25
km/h.
Die Anzahl der Unfälle mit Pedelec-Beteiligung ging von 71 auf 65 um
8,45 % zurück. Gleichzeitig stieg entgegen des Trends aber die Zahl
der bei den Unfällen verletzten Pedelecfahrenden von 51 auf 56 um 9,8
%. Somit wurde bei 86 % (nahezu neun von zehn) der Unfälle mit einer
Beteiligung der schnellen Fahrräder der Zweiradfahrende verletzt.
Etwa ein Viertel der Verletzten musste im Krankenhaus behandelt
werden.
An den 3900 Unfällen im Bereich der Polizeiinspektion waren 971
Senioren (Personen ab 65 Jahren) beteiligt. Zwar sank die Zahl der
Unfälle mit Beteiligung von Senioren, jedoch wurden wie etwa im
Vorjahr 69,72 % der Unfälle von den Senioren selbst verursacht.
Bemerkenswert ist auch die Betrachtung der Verkehrsbeteiligung der
Senioren. An fast der Hälfte dieser Unfälle waren Senioren mit
Fahrrädern oder Pedelec, an etwa einem Drittel mit PKW beteiligt.
2019 war noch ein umgekehrtes Verhältnis mit klarer Dominanz der PKW
festzustellen.
Von den im Jahr 2020 bei Unfällen verletzten 771 Personen waren 52
(6,74 %) Kinder unter 14 Jahren alt. In 2019 lag der prozentuale
Anteil noch bei 7,35.
31 von ihnen, und damit deutlich mehr als die Hälfte, waren mit dem
Fahrrad und sieben als Fußgänger unterwegs. Damit nahmen etwa
dreiviertel der verletzten Kinder selbst am Straßenverkehr teil. 13
Kinder, und damit etwa das verbleibende Viertel, wurden als Mitfahrer
in PKW verletzt.
Trunkenheitsfahrten/ Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/
Unfallfluchten
Die Zahl der festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss sank auf
den niedrigsten Wert der letzten zehn Jahre. 210 Trunkenheitsfahrten
wurden festgestellt, in 56 Fällen (26,67 %) kam es dabei zum Unfall.
Dies entspricht einem Rückgang von 26,32 % bei den Alkoholfahrten
insgesamt und 41,05 % bei den alkoholbedingten Unfällen.
Mit 188 Fahrten unter Drogeneinfluss erreicht der Wert fast die Zahl
der Alkoholfahrten und ist lediglich um 6 % zum Vorjahr (2019: 200)
zurückgegangen. Bei 12 Unfällen wurde Drogeneinfluss festgestellt.
Es wurden somit etwa 15 Mal so viele Drogenfahrten entdeckt, ohne
dass es zu einem Unfall gekommen ist, als dass erst ein Unfall im
Zusammenhang mit Drogen geschah.
Erkennbar ist hier das besondere Engagement der Polizeibeamt*innen,
denn Fahrten unter Drogeneinfluss werden sehr selten angezeigt.
Vielmehr entwickeln die Drogenspezialisten der Polizei ein Gespür für
verdächtige Personen und Fahrzeuge. Jede aufgedeckte Drogenfahrt
zieht auch ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das
Betäubungsmittelgesetz nach sich und nicht selten wird die
Fahrerlaubnis dauerhaft durch die Fahrerlaubnisbehörde entzogen.
Die Anzahl der Unfallfluchten ging 2020 ebenfalls zurück, jedoch
nicht so stark, wie die Zahl der Unfälle. Sie sank um 150 Taten oder
11,76 % auf insgesamt 1125. 467 der Straftaten, und damit 41,51 %,
konnten aufgeklärt werden.
Bereich der Stadt Wilhelmshaven
Der oben aufgezeigte Trend für den Bereich der Polizeiinspektion
Wilhelmshaven/Friesland bildet sich im Wesentlichen auch in der Stadt
Wilhelmshaven ab. Im Stadtgebiet Wilhelmshaven wurden 2020 insgesamt
1935 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen, was zu 2019 einen
Rückgang von 452 Unfällen um 18,94 % bedeutet. Damit ging die Zahl
der Unfälle in der Jadestadt etwas stärker zurück als im Durchschnitt
der Polizeiinspektion (17,7 %).
Unfalltote und Verletzte
Zwei Personen wurden bei Unfällen im Stadtgebiet 2020 getötet und 369
verletzt. Davon wurden 330 verletzt, ohne dass ein
Krankenhausaufenthalt erforderlich war (-17,5 %) und 39 (2019: 61)
erlitten schwere Verletzungen, was einem bemerkenswerten Rückgang von
36,07 % entspricht.
Radfahrer/ Pedelec/ Senioren/ Kinder
Die Anzahl der an Unfällen beteiligten Radfahrenden ist in
Wilhelmshaven um 44 oder 20,47 % auf 171 gesunken. 119 Radfahrende
(69,59 %) wurden bei den Unfällen verletzt, was mehr als zweidrittel
der Beteiligten entspricht.
Noch deutlich erschreckender ist das Verhältnis bei den an Unfällen
beteiligten Pedelecfahrenden.
Zwar ging die Zahl der Unfallbeteiligungen von 33 auf 22 um 33,33 %
zurück, die Anzahl der Verletzten jedoch nur von 20 auf 19 um 5 %.
Somit bleibt nur festzustellen, dass in Wilhelmshaven 19 von 22
(86,36 %) aller an Unfällen beteiligten Pedelecfahrenden verletzt
wurden. 2019 lag das Verhältnis bei 60,61 %.
Die Beteiligung der Senioren am Unfallgeschehen wird in Wilhelmshaven
nahezu deckungsgleich mit dem Geschehen im gesamten
Inspektionsbereich abgebildet.
Es ist ein Rückgang der Unfälle mit Beteiligung von Senioren um 32,17
% festzustellen, wobei 70,39 % der Unfälle durch Senioren verursacht
wurden.
Unter den 371 bei Verkehrsunfällen in Wilhelmshaven verletzten
Personen waren 22 unter 14 Jahren alt, was einem Anteil von 5,93 %
entspricht. Im Vergleich zum Gesamtbild der Inspektion waren in
Wilhelmshaven jedoch über 90 % der Kinder selbst als
Verkehrsteilnehmer mit dem Fahrrad (15) oder als Fußgänger (5)
beteiligt. Lediglich 2 fuhren im PKW mit.
Trunkenheitsfahrten/ Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/
Unfallfluchten
Die Polizei hat 2020 in Wilhelmshaven 113 Fahrten unter
Alkoholeinfluss festgestellt, in 29 Fällen davon kam es zu einem
Unfall.
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Unfälle mit Alkohol
als Ursache fast halbiert (2019: 54; 2020: 29), dafür wurden 21,74 %
mehr Alkoholfahrten bei Kontrollen der Polizei festgestellt, ohne
dass, oder besser bevor es zu einem Unfall kam. (2019: 69; 2020: 84).
Es gelang der Polizei, etwa dreimal so viele Alkoholsünder ohne
Unfall als mit Zusammenstoß aus dem Verkehr zu ziehen.
Unter Drogeneinfluss wurden 68 Fahrten aufgedeckt, in acht Fällen kam
es zuvor zu einem Unfall. Hier wurden achtmal mehr Drogenfahrten
ohne, als mit Unfall aufgeklärt.
Die Zahl der Unfallfluchten in der Jadestadt ist im vergangenen Jahr
um 12,54 % auf 600 Taten zurückgegangen, von denen 244 (40,67 %)
aufgeklärt werden konnten.
Bereich des Landkreises Friesland
Im Landkreis Friesland wurden 2020 insgesamt 1965 Verkehrsunfälle
polizeilich aufgenommen, was einem Rückgang von 16,45 % entspricht
und ebenfalls im Inspektionstrend liegt, und das obwohl die Anzahl
der zugelassenen Kraftfahrzeuge im Landkreis erneut um 1,63 % auf
einen neuen Höchstwert von 79.578 angestiegen ist.
Unfalltote und Verletzte
Im Landkreis Friesland kamen 2020 bei Verkehrsunfällen fünf Personen
ums Leben, was dem Niveau von 2019 entspricht.
Es gab 400 Verletzte und damit 86 oder 17,7 % weniger als im Jahr
davor. Während die Zahl der leicht Verletzten mit 21,67 % auf 318
sank, stieg die Zahl der Verletzten, die im Krankenhaus behandelt
werden mussten, um zwei auf 77 an.
Radfahrer/ Pedelec/ Senioren/ Kinder
2020 waren bei 177 Unfällen Radfahrende beteiligt, was 7,81 % weniger
als im Vorjahr sind. Dabei wurden 137 Personen (-1,44 %) verletzt.
Bemerkenswert ist die Beteiligung von Pedelecs an Unfällen. Völlig
entgegen des sonstigen Abwärtstrends stieg die Anzahl der Unfälle mit
Beteiligung von Pedelecfahrenden im Landkreis Friesland von 38 auf 43
um 13,16 % an. Die Zahl der dabei Verletzten stieg von 31 auf 37 und
somit sogar um 19,35 % an.
8 der 37 Verletzten zogen sich Verletzungen zu, die einen
Krankenhausaufenthalt erforderlich machten, 29 erlitten leichtere
Verletzungen.
Der Anteil der Senioren an den Unfällen sank um 22,65 % auf 505,
jedoch waren 69,11 % der Senioren bei den Unfällen als Verursacher
anzusehen.
Von den verletzten 82 Senioren waren 57,32 % zu Fuß oder mit dem Rad
unterwegs, 35 oder 42,68 % mit Kraftfahrzeugen.
30 Kinder wurden 2020 in Friesland im Straßenverkehr verletzt, was
einer Quote von 7,5 % der Verletzten entspricht. Von den 30 Kindern
waren 18 (60 %) als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs, 11 wurden als
Mitfahrer in PKW verletzt.
Trunkenheitsfahrten/ Rauschgiftdelikte im Straßenverkehr/
Unfallfluchten
Bei den festgestellten Fahrten unter Alkoholeinfluss ist in Friesland
ein Rückgang um 40,12 % auf jetzt 97 festzustellen, bei 27, und damit
etwa einem Viertel der Fälle kam es zu einem Unfall.
Völlig entgegen des allgemeinen Rückgangs verlief im Landkreis die
Feststellung von Fahrten unter Drogeneinfluss. 2020 wurden 120
Fahrten unter Drogeneinfluss festgestellt, und damit 22 oder 22,45 %
mehr als 2019. Lediglich vier Fahrten unter Drogeneinfluss fielen
durch einen Unfall auf. Somit wurden 29mal so viele Drogenfahrten
durch die Polizei als durch einen Unfall beendet.
Die Anzahl der Unfallfluchten im Landkreis ist im vergangenen Jahr
entsprechend des allgemeinen Trends gesunken. Auch hier wurden 2020
mehr als vier von zehn Fluchten (42,48 %) aufgeklärt.
Ausblick:
Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland hat sich für das Jahr
2021 im Straßenverkehr Schwerpunkte gesetzt, die sich an den
Erkenntnissen der Unfallauswertungen orientieren.
Schwerpunkt Geschwindigkeit
Überhöhte Geschwindigkeit war und ist der Hauptgrund für schwere und
schwerste Folgen bei Verkehrsunfällen. Hier wird die intensive
Zusammenarbeit mit der kommunalen Geschwindigkeitsüberwachung weiter
ausgebaut. Die gemeinsame Strategie wird weiter fortgesetzt, wobei
durch die flächendeckende kommunale Geschwindigkeitsüberwachung jeder
Verkehrsteilnehmer zu jeder Zeit damit rechnen muss, dass seine
Geschwindigkeit überprüft wird.
Die polizeiliche Geschwindigkeitsüberwachung soll sich vornehmlich an
Stellen orientieren, die mit anderen Geräten nicht zu überwachen
sind, die Auffälligkeiten aufweisen, oder an denen ein besonderer
Personalansatz erforderlich ist.
Schwerpunkt Radfahrende
Die mit großem Interesse bei Schülern und mit Erfolg durchgeführten
präventiven Maßnahmen an Schulen mussten 2020 pandemiebedingt
eingestellt werden und auch 2021 ist eine Wiederaufnahme nicht zu
erkennen.
Den Ergebnissen der Unfallanalyse folgend wird die Polizeiinspektion
2021 einen Schwerpunkt in der repressiven Überwachung der
Fahrradfahrenden legen. Hierzu wurden vier Pedelec für die
Radstreifentätigkeit angeschafft, um besonders flexibel und auch dort
präsent zu sein, wo Kraftfahrzeuge nicht einsetzbar sind. Zudem
werden spezielle Fahrradkontrollen geplant und mit größerem
Personalaufwand durchgeführt. Dabei werden festgestellte Verstöße
regelmäßig mit Verwarn- und Bußgeldern geahndet.
Schwerpunkt Ablenkung
2020 wurde bereits in zahlreichen Sonderaktionen, aber auch
insbesondere mit der Verankerung des Themas im Alltagsdienst, der
Themenbereich Ablenkung in der polizeilichen Verkehrsüberwachung
intensiv bearbeitet. In der Stadt Wilhelmshaven und dem Landkreis
Friesland wurden 2020 insgesamt 766 Ordnungswidrigkeitenverfahren
wegen des Verstoßes gegen das Benutzungsverbot von elektronischen
Geräten eingeleitet. Darunter waren 512 Verfahren bei der Benutzung
eines PKW, 33 mit LKW, drei mit Bussen und 218 Verfahren gegen
Radfahrende, von denen 21 auf Pedelec unterwegs waren.
Dieser Schwerpunkt wird auch 2021 weiterhin Geltung haben.
Schwerpunkt Alkohol/Drogen
Die Erkenntnisse der Statistik des vergangenen Jahres machen
deutlich, dass Alkohol- und Drogendelikte im Straßenverkehr nach wie
vor eine bedeutende Rolle spielen. In der Polizeiinspektion
Wilhelmshaven/Friesland sind zwischenzeitlich nahezu alle Beamtinnen
und Beamte des Einsatz- und Streifendienstes sowie der
Verfügungseinheit speziell für die Erkennung von Alkohol- und
Drogenbeeinflussung im Straßenverkehr ausgebildet worden. Ein Erfolg
der besonderen Ausbildung zeigt sich in der hohen Zahl der erkannten
Alkohol- und Drogendelikte, ohne dass es erst zum Unfall kam.
Schwerpunkt Autotuning/Autoposer/illegale Straßenrennen
25 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte sind in Wilhelmshaven, Jever
und Varel speziell in der Erkennung von Bauartveränderungen an KFZ
ausgebildet worden.
2020 wurde 67 Verfahren wegen des Erlöschens der Betriebserlaubnis
eingeleitet. 20 Fahrzeuge davon wurden vorübergehend sichergestellt,
abgeschleppt und einem Gutachter vorgestellt, bevor sie aus dem
Verkehr gezogen wurden.
Schwerpunktkontrollaktionen haben gezeigt, dass nach wie vor
Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind, an denen unzulässige
Veränderungen vorgenommen wurden. Um Belästigungen durch unzulässige
Lautstärke und Gefahren durch gefährliche Veränderungen oder
halsbrecherische Autorennen zu vermeiden, wird dieser Schwerpunkt
auch 2021 weiterverfolgt werden.
Fazit:
Die Betrachtung der Verkehrsunfallstatistik 2020 zeigt für den
Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wilhelmshaven /
Friesland, d.h. für die Stadt Wilhelmshaven und den Landkreis
Friesland, im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang der
Verkehrsunfälle um 17,7 % und liegt nochmals deutlich besser als der
landesweite Trend von 15,2%.
Die Zahl der Verkehrstoten ging von zehn auf sieben zurück, und die
Anzahl der Verletzten um 19,01 % (landesweit 14,01 %).
Offensichtlich ist hierbei der Zusammenhang zum ersten und zweiten
Lockdown in 2020, was bei der wochenweisen Betrachtung besonders
deutlich wird.
Augenscheinlich ist aber auch, dass die Zahl der bei Unfällen unter
Beteiligung von Fahrrädern verletzten Personen mit 7,58 %
unterdurchschnittlich gesunken und die Zahl der Verletzten bei
Pedelec-Unfällen sogar um 9,8 % gestiegen ist. Im Ergebnis bedeutet
dies, dass nahezu bei neun von zehn Unfällen mit Pedelec, der
Zweiradfahrende verletzt wurde. Hieran wird deutlich, wie wichtig für
Pedelecfahrende die passive Sicherheit durch helle Kleidung, einen
geeigneten Helm und vor allem eine vorausschauende und defensive
Fahrweise ist.
Die Polizeiinspektion wird sobald es die Infektionslage zulässt,
wieder die Durchführung von präventiven Aktionen aufnehmen.
Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Polizei trotz der
erheblichen Belastung durch Corona-Einsätze und mit der Pandemie
verbundener Sondermaßnahmen an ihrer Kernaufgabe der Überwachung des
Straßenverkehrs festhält. Dieses Konzept wird auch 2021 mit
gezielten Maßnahmen fortgesetzt werden. Hierzu wurde unter anderem
die Verfügungseinheit der Polizeiinspektion, als die Fachgruppe für
die spezialisierte Verkehrsüberwachung, auf jetzt 16 Beamt*innen
aufgestockt.
"Unser Ziel ist es, Unfälle zu verhindern, denn jeder Unfall schafft
Leid, sei es finanziell, durch Verletzung oder gar durch den Tot
eines Angehörigen oder Freundes", fasst Andreas Kreye den Beweggrund
für die Anstrengungen der Polizei zusammen.
Für Nachfragen ist KHK Andreas Kreye aus dem Sachgebiet Verkehr der
Polizeiinspektion am 15.04.2021 von 12 bis 14 Uhr unter der Rufnummer
04421 / 942 - 131 zu erreichen.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
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