Gegen Ausgangssperre verstoßen und mit Steinen und Flaschen geworfen

In Kreuzberg wurden Polizeikräfte in der vergangenen Nacht aus einer Gruppe von rund 100 Personen mit Flaschen und Steinen beworfen. Insgesamt wurden zehn Polizistinnen und Polizisten verletzt; ein Beamter musste in einem Krankenhaus behandelt werden und beendete seinen Dienst vorzeitig. Gegen 22.30 Uhr riefen Zeugen die Polizei zum Mariannenplatz, weil sich dort trotz Ausgangsbeschränkungen über 100 Personen aufhielten und Alkohol konsumierten. Die alarmierten Polizeikräfte sprachen die überwiegend alkoholisierten Personen an und forderten sie aufgrund der bereits bestehenden Ausgangssperre auf, nach Hause zu gehen. Einzelne Personen entfernen sich daraufhin vom Ort; ein Teil der Anwesenden reagierte jedoch umgehend aggressiv und begann polizeifeindliche Sprechchöre zu skandieren. Ein Mann, der sich trotz mehrfacher Aufforderung der Polizei weigerte, den Ort zu verlassen, wurde durch Einsatzkräfte zu der von ihm begangenen Ordnungswidrigkeit belehrt und aufgefordert, sich auszuweisen. Der Angesprochene wies sich jedoch nicht aus und versuchte stattdessen, sich vom Ort zu entfernen, woraufhin ein Beamter ihn festhielt. Umstehende Personen begannen daraufhin umgehend, die eingesetzten Polizeikräfte zu bedrängen. Diese setzten in Folge dessen ihre Einsatzhelme auf, zogen teilweise ihre Reizstoffsprühgeräte und forderten die aggressive Menge auf, Abstand zu halten. Dem kamen die Angesprochenen nicht nach und warfen dann aus der Menge heraus eine Flasche auf die eingesetzten Beamten. Nach diesem ersten Wurf begannen weitere Personen aus der Menschenmenge, Steine und Flaschen auf die Polizistinnen und Polizisten zu werfen. Es solidarisierten sich weitere der umstehenden Personen, die Menge wurde immer aggressiver und attackierte die Beamtinnen und Beamten. Diese setzten daraufhin ihre Reizstoffsprühgeräte und Mehrzweckstöcke ein, um sich gegen die Attacken zu verteidigen. Aufgrund der massiven Flaschen- und Steinwürfe zogen sich die Einsatzkräfte in die Muskauer Straße zurück, stiegen dort in ihre Fahrzeuge und entfernten sich zunächst. Hierbei wurden sie durchgängig mit Gegenständen beworfen, wobei mehrere Polizeikräfte getroffen und verletzt wurden. Zudem wurden Einsatzwagen der Polizei sowie geparkte Fahrzeuge beschädigt. Die eingesetzten Polizeikräfte nahmen gemeinsam mit angeforderten Unterstützungskräften 78 Personen vorläufig fest, überprüft sie und leiteten gegen alle von ihnen Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ein. Zudem leiteten sie Strafermittlungsverfahren wegen besonders schweren Landfriedensbruchs, Widerstands, tätlichen Angriffs, versuchter Gefangenenbefreiung und Sachbeschädigung ein. Zwei Männer im Alter von 29 Jahren sowie eine 25-jährige Frau wurden erkennungsdienstlich behandelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurde alle Personen wieder entlassen.