Polizeibericht – Die Tagesthemen (20.06.2021)

20.06.2021, PP Schwaben Nord Polizeibericht - Die Tagesthemen (20.06.2021) --- Augsburg Report --- 01: Ausschreitungen in der Innenstadt - Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch 02: alkoholisierter Rollerfahrer flüchtet vor Polizei 03: Zu laute Musik hat Folgen 04: nach Diebestour fliegen weitere Straftaten auf --- Regional Report --- 05: Verkehrsunfall mit Verletzten 06: Wasserrettung ohne Opfer 07: Radfahrer mit knapp zwei Promille 08: Großeinsatz aufgrund entlaufener Rinder 09: Garage des TSV Zusmarshausen angezündet 10: Flüchtiger Pkw-Fahrer überschlägt sich in Vorgarten --- AUGSBURG --- 01: Ausschreitungen in der Innenstadt - Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruch Innenstadt - Während die Nacht von Freitag auf Samstag (18.-19.06.21) in Augsburger Maxstraße ohne größere Vorkommnisse verlief, kam es in der darauffolgenden Nacht von Samstag auf Sonntag (19.-20.06.21) zu erheblichen Sicherheitsstörungen. Die Maximilianstraße füllte sich anfangs mäßig, trotz des Spielergebnisses gab es keine Feststellungen hinsichtlich größerer Autokorsos, einmal waren lediglich ca. 20 Fahrzeuge in lockerer Formation in der Innenstadt unterwegs, ansonsten fielen nur einzelne Fahrzeuge durch Hupen auf. Der To-Go-Verkauf wurde pünktlich um 22.00 Uhr eingestellt. Die Außenbewirtung schloss pünktlich um 24.00 Uhr. Bis Mitternacht war die Stimmung in der Maximilianstraße größtenteils friedlich. Das Besucheraufkommen nahm bis Mitternacht immer mehr zu. Im Bereich des Herkulesbrunne hielten sich in der Spitze schließlich bis zur 1500 Personen auf. Mit fortschreitender Stunde und Alkoholisierung kippte die Stimmung jedoch zusehends. Das Auftreten gegenüber Polizei und auch Rettungsdienst wurde zunehmend aggressiver. Aus größeren Gruppen heraus wurden die Maßnahmen von Polizei und Rettungsdienst immer wieder gestört, es kam zu Beleidigungen, Flaschenwürfen auf Einsatzfahrzeuge und -kräfte bis hin zu Widerstandshandlungen und tätlichen Angriffen. Gegen 0.30 Uhr konnte eine sich anbahnende Körperverletzung im Bereich Maximilianstraße/Ecke Katharinengasse durch Polizeikräfte unterbunden werden. Zwei der Beteiligten leisteten im Anschluss jedoch erheblich Widerstand und spuckten den Beamten ins Gesicht. Ein Polizeibeamter wurde durch einen Fußtritt im Gesicht verletzt, eine Beamtin von einem Beteiligten zusätzlich bei der Festnahme massiv auf sexueller Grundlage beleidigt. Die Sachverhaltsaufnahme musste durch weitere Polizeikräfte abgeschirmt werden. Immer wieder versuchten Personen die Absperrung zu durchbrechen und zu den Beteiligten vorzudringen. Ein Mann ging hierbei zusätzlich mit Schlägen auf die Beamten los. Bereits zu diesem Zeitpunkt waren erhebliche Solidarisierungseffekte aus dem Bereich des Herkulesbrunnen festzustellen. Gegen 0.45 Uhr bog ein Rettungsfahrzeug von der Maximilianstraße in die Katharinengasse ein. Zu diesem Zeitpunkt setzte massiver Flaschenbewurf aus Richtung des Herkulesbrunnen gegen die Einsatzkräfte ein. Anschließend drängte eine größere Personengruppe den Einsatz- und Rettungskräften hinterher in Richtung des Einsatzortes. Die medizinische Versorgung von hilfebedürftigen Personen war zum Teil erst möglich, nachdem diese in einen durch die Polizei abgeschirmten Bereich gebracht wurden. So musste beispielsweise eine bewusstlose Frau zunächst aus der Menge herausgetragen werden, bevor mit erste Hilfe Maßnahmen begonnen werden konnte. Auch Unbeteiligte wurden u.a. durch Flaschenwürfe verletzt. Aufgrund dieser explosionsartigen aggressiven Stimmungslage und Mobilisierung gewaltbereiter Personen, wurden weitere Polizeikräfte zusammengezogen. Infolge der aufgeheizten und aggressiven Stimmung und der Szenerie eines gemeinschaftlichen Landfriedensbruches war die Räumung des gesamten Bereichs erforderlich, um die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrechterhalten zu können. Zu diesem Zweck wurde mittels Lautsprecherdurchsagen zum Entfernen aufgefordert. Mehrere Durchsagen zeigten jedoch kaum Wirkung. Zudem war festzustellen, dass immer wieder eine größere Personenanzahl, offensichtlich aufgrund der Vorkommnisse, zum Herkulesbrunnen strömte. Schließlich mussten die Einsatzkräfte mit der Räumung in Richtung Maximilianstrasse beginnen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch ca. 200 - 300 pöbelnde Personen im Bereit der Katharinengasse/angrenzender Bereich Herkulesbrunne. Der Großteil der Personen wurde durch langsames Vordringen der Einsatzkräfte in Richtung des Ulrichsplatzes abgedrängt. Hierbei kam es immer wieder zu massiven Provokationen und Beleidigungen der Einsatzkräfte. Gegen 02.00 Uhr erfolgte weiterer Flaschenbewurf von Einsatzkräften in der Maximilianstr./Ecke Kapuzinergasse. Durch die Räumung wurden die Personenansammlungen immer wieder aus der Maximilianstr. verdrängt, traten dann an aber anderer Stelle wieder auf. So mussten weiterhin verschiedene Bereiche neu geräumt werden, u.a. am Moritzplatz, Elias-Holl-Platz und Rathausplatz. Gegen 03.30 Uhr wurde der Rathausplatz (noch ca. 300 Personen) geräumt. Insgesamt verzeichneten die Einsatzkräfte ca. 200 Flaschenwürfe gegen die Beamten, sowohl Plastik- (z.T. gefüllt) als auch Glasflaschen. Bei letzterem lag die Anzahl bei jedenfalls 20-30. Insgesamt wurden 15 Beamte leicht verletzt, waren aber glücklicherweise weiterhin dienstfähig. Darüber hinaus kam es insbesondere ab 01.00 Uhr im erweiterten Innenstadtbereich zu zahlreichen Mitteilungen über Ruhestörungen durch Partylärm auf der Straße, teilweise durch laute dröhnende Musik aus den Autos, Streitigkeiten, Körperverletzungen und auch zahlreichen Einsätzen mit alkoholisierten „hilflosen“ Personen, die durch Rettungswägen versorgt werden mussten. Aufgrund der Ausschreitungen ermittelt die Polizei nun u.a. wegen Landfriedensbruch. Zur weiteren Bewertung der Geschehnisse erfolgt im Laufe des Tages (Spätnachmittag) eine gemeinsame Pressemeldung der Stadt Augsburg mit der Polizei. 02: alkoholisierter Rollerfahrer flüchtet vor Polizei Göggingen - Am Freitag den 18.06.2021, gegen 22:30 Uhr, fiel einer Streife der Polizei in der Imhofstraße ein Roller besetzt mit zwei Personen auf, da dieser das Rotlicht überfuhr. Als der Fahrer des Rollers die Polizei bemerkte, flüchtete dieser in Richtung des Wittelsbacher Parks, wobei er erneut über eine rote Ampel fuhr. Auf das Anhaltesignal der Beamten, sowie die Aufforderung über den Außenlautsprecher stehen zu bleiben, reagiert der Mann nicht, sondern fuhr beschleunigt über die Grünflächen des Parks und einen Gehweg davon. Aufgrund von Hinweisen durch Zeugen, konnten sowohl der abgestellte Roller, als auch der verantwortliche Fahrer und sein Mitfahrer kurze Zeit später im Bereich der Schießstättenstraße festgestellt werden. Bei der weiteren Abklärung des Sachverhalts konnten auch die Gründe für die Flucht des 18-Jährigen Fahrers ermittelt werden. Ein Atemalkoholtest bei dem Mann ergab einen Wert von knapp einem Promille, sein Roller fuhr deutlich schneller als zugelassen und auch die dadurch erforderliche Fahrerlaubnis besitzt der 18-Jährige nicht. 03: Zu laute Musik hat Folgen Göggingen - Am Samstag den 19.06.2021, kurz vor 02:00 Uhr, gingen Beamte einer Beschwerde wegen Ruhestörung im Römerweg nach. Aufgrund der lauten Musik bemerkten die Feiernden die eintreffende Polizeistreife zunächst nicht, was dazu führte, dass einer der Beteiligten sich vor den Augen der Polizisten einen Joint bastelte. Bei dem 20-Jährigen wurden zudem weitere Drogen, sowie Zubehör aufgefunden. Die Party wurde durch die Polizei aufgelöst, den 20-Jährigen erwartet eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. 04: nach Diebestour fliegen weitere Straftaten auf Innenstadt - Am Samstag den 19.06.2021, gegen 14:50 Uhr, war in einem Geschäft in der Annastraße eine Frau mit einem Einkaufstrolly auf Diebestour. Die 20-Jährige lud hierbei dreist verschiedene Waren in die Tasche und verließ im Anschluss ohne zu bezahlen das Geschäft. Direkt danach wurde sie jedoch von der Ladendetektivin aufgehalten, die den Diebstahl bemerkt hatte und die Polizei wurde hinzugezogen. Als die Frau dann vor den Beamten die Waren doch noch bezahlen wollte, flog die nächste Straftat auf, die die Frau begangen hatte. Die Karte mit der sie den dreistelligen Betrag begleichen wollte war nämlich zuvor bei der Polizei als gestohlen gemeldet worden. Trotzdem versuchte die Frau die Karte wieder in ihren Besitz zu bringen. Bei der folgenden Festnahme wehrte sich die 20-jährige Diebin und verletzte dabei einen Polizeibeamten am Unterarm. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten dann noch weiteres Diebesgut. Die Frau hatte mehrere Pakete, die für andere Bewohner des Studentenheims in einem Gemeinschaftsraum abgestellt waren, an sich genommen. Sie erwarten nun mehrere Anzeigen, u.a. wegen Diebstahls und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. - - - REGIONALES - - - 05: Verkehrsunfall mit Verletzten Stadtbergen - Am Freitag den 18.06.2021, um ca. 16:20 Uhr, ereignete sich in Stadtbergen im Bereich B300/ Ulmer Landstraße ein Verkehrsunfall. Der Wagen eines 63-Jährigen fuhr mit Warnblinklicht und fehlendem Vorderrad in Richtung stadteinwärts und kracht an einer roten Ampel in die dort stehenden Fahrzeuge. Hierbei wurden insgesamt drei wartende Fahrzeuge aufeinander geschoben. Laut Zeugen sei der Mann zuvor mehrere Kilometer weit auf der Felge gefahren. Der 63-jährige Fahrer geriet wohl während der Fahrt stark in Unterzucker. Bei Eintreffen der Polizei war der Mann bereits nicht mehr ansprechbar und wurde durch die Beamten bis zum Eintreffen des Notarztes erstversorgt. Die beiden Insassen des PKW auf den der Mann aufgefahren war erlitten ebenfalls leichte Verletzungen und wurden durch den Rettungsdienst ins Klinikum verbracht. Der Sachschaden beläuft sich insgesamt auf rund 16.000 Euro. 06: Wasserrettung ohne Opfer Derching - Am späten Nachmittag des 19.06.2021 kam es zu einem Rettungseinsatz am Derchinger Baggersee. Bei der Wache des DLRG wurde eine Person mitgeteilt, welche ins Wasser sprang, aber nicht mehr auftauchte. Eine angelegte Suchaktion unter Zuhilfenahme einer Drohne und eines Rettungshubschraubers verlief ergebnislos. Personen wurden von den anwesenden Badegästen nicht vermisst. Nach gründlicher Prüfung wurde somit von einem Fehlalarm ausgegangen. 07: Radfahrer mit knapp zwei Promille Rain - Am Samstagnachmittag fiel einer Polizeistreife auf dem Fahrradweg zwischen Rain und Marxheim ein Radfahrer auf, der durch seine Schlangenlinienfahrt die gesamte Breite des Fahrradweges benötigte. Weiter drohte er jeden Moment zu stürzen, weshalb er einer Kontrolle unterzogen wurde. Ein Atemalkoholtest ergab letztlich einen Wert von knapp unter zwei Promille, was eine Blutentnahme sowie eine Strafanzeige wegen Trunkenheit im Verkehr zur Folge hatte. 08: Großeinsatz aufgrund entlaufener Rinder Lutzingen - Am 19.06.2021 gegen 12:30 Uhr erreichten die Polizei Dillingen erste Mitteilungen, dass im Bereich Lutzingen auf der dortigen Staatsstraße 2212 eine größere Anzahl von Rindvieh unterwegs sei. Vor Ort konnte festgestellt werden, dass 9 Rinder aus ihrer Weide ausgebüchst sind und sich auf den Weg in den nördlich gelegenen Wald gemacht haben. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften der Polizei und Feuerwehr, unterstützt vom örtlichen Jagdpächter und den ansässigen Landwirten, konnte im Rahmen eines ca. 5 stündigen Einsatzes einige Rinder einfangen und wohlbehalten „nach Hause“ bringen. Weiterhin wurde das Tempo auf der Staatsstraße, welche zunächst gänzlich gesperrt war, durch die Straßenmeisterei stark reduziert, da einige Rinder nach wie vor nicht aufgefunden werden konnten. Es wird davon ausgegangen, dass die übrigen Wiederkäuer sich aktuell im angrenzenden Wald niedergelassen haben und den dortigen Schatten genießen. Anwohner werden gebeten die Staatsstraße 2212 weiterhin mit Vorsicht zu befahren und bei weiteren Sichtungen von Rindern die Polizei Dillingen unter 09071/56-0 zu verständigen. 09: Garage des TSV Zusmarshausen angezündet Zusmarshausen - Bereits am Freitag kam es gegen 16:00 Uhr zu einer versuchten Brandstiftung in einer Gerätegarage des TSV Zusmarshausen in der Stadionstraße. In der Garage, in welcher Sportgeräte gelagert werden, wurden nach derzeitigem Ermittlungsstand durch drei bisher unbekannte Täter Geräte angezündet. Dazu hatten die Täter vermutlich extra Feuerzeuge gekauft, da am Brandort zwei Stabfeuerzeuge sowie die dazugehörigen Verpackungen aufgefunden wurden. Der Sachschaden blieb mit ca. 100,- € zum Glück relativ gering, da der Brand schnell bemerkt und durch zwei Trainerinnen gelöscht werden konnte. Zeugen konnten drei Jugendliche beobachten, welche als mögliche Brandstifter in Frage kommen. Sie werden wie folgt beschrieben: ca. 16 Jahre alt, zwei von Ihnen waren ca. 170cm, einer mit geschätzten 190cm wohl auffallend groß. Bekleidet waren sie mit hellen Jogginghosen, dunklen T-Shirts, fingerlosen Biker-Handschuhen und Sonnenbrillen. Zeugen, die Hinweise auf die Personen/die Personengruppe geben können werden gebeten sich mit der Polizei in Zusmarshausen in Verbindung zu setzen. 10: Flüchtiger Pkw-Fahrer überschlägt sich in Vorgarten Todtenweis - Am Freitag den 18.06.2021 gegen 17:15 Uhr sollte ein 20-jähriger Pkw-Fahrer einer Verkehrskontrolle zwischen den Ortschaften Aindling und Todtenweis unterzogen werden. Dieser entzog er sich mit überhöhter Geschwindigkeit. Bei dem Fluchtversuch gefährdete er, durch seine waghalsige Fahrweise, mehrere Verkehrsteilnehmer. Außerdem touchierte er eine Leitplanke. In Todtenweis verlor der Flüchtige die Kontrolle über seinen Pkw. Hierbei hob der Pkw ab, durchbrach einen Zaun, überschlug sich und prallte schließlich gegen eine Hauswand und mehrere geparkte Fahrzeuge. Der Sachschaden wird derzeit auf ca. 100.000 € geschätzt. Beim 20-jährigen Fahrer wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Der Fahrer, sowie ein Hausbewohner wurden durch umherfliegende Splitter leicht verletzt. Ein Rettungshubschrauber, sowie die Freiwillige Feuerwehr Todtenweis waren im Einsatz und mit Bergungs- und Aufräumarbeiten betraut. Etwaige weitere Zeugen des Vorfalls werden gebeten sich bei der Polizeiinspektion Aichach (Tel. 08251/89890) zu melden.