Gesellschaft Bürger und Polizei e.V. belobigt Bürgerinnen und Bürger für Zivilcourage und lebensrettendes Verhalten

Korrektur der Pressemeldung vom 23.07.2021, 11:43 Uhr. In der PM von 11:43 Uhr wurde der Sachverhalt einer belobigten Person nicht berücksichtigt. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. Die nun vorliegende PM wurde um diesen Sachverhalt ergänzt. "Sie sind heute für mich die Heldinnen und Helden des Alltages!". Mit diesen Worten empfing am 22. Juli 2021 der Leiter der Abteilung Einsatz des Polizeipräsidiums Westhessen, Herr Abteilungsdirektor Malte Neutzler zwölf Bürgerinnen und Bürger aus Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus-Kreis auf dem Gelände des Polizeipräsidiums Westhessen. Alle geladenen Gäste kann man zu Recht als "Partner der öffentlichen Sicherheit und Ordnung" bezeichnen. Sie wurden zu Helfern, Rettern in der Not oder auch zu Zeuginnen und Zeugen einer Straftat. Die Polizei ist insbesondere bei der Verhinderung und Aufklärung von Straftaten auf die Mithilfe aller Bürgerinnen und Bürger in Form von Hinweisen und Mitteilungen angewiesen. "Die Polizei lebt davon, dass Bürgerinnen und Bürger uns Mitteilungen machen", erklärte Herr Abteilungsdirektor Malte Neutzler gegenüber den geladenen Gästen. Zur Würdigung dieser Mithilfe wurden die insgesamt zwölf Personen stellvertretend durch das Vorstandsmitglied der Gesellschaft Bürger und Polizei e.V. belobigt. Im Rahmen der Veranstaltung ließ sich Herr Neutzler die einzelnen Ereignisse nochmals aus Sicht der Betroffenen schildern und würdigte das Verhalten seiner Gäste. Die einzelnen Fälle in der Übersicht: In einer Bäckerei in der Platter Straße verhinderte ein 61-jähriger Zeuge einen Diebstahl, in dem er sich einem 34-jährigen Mann in den Weg stellte, der gerade dabei war hinter der Ladentheke eine Kasse mit einem Messer gewaltsam zu öffnen. In diesem Moment betrat der 61-Jährige das Geschäft und wurde auf den offensichtlich geplanten Diebstahl aufmerksam, da die Verkäuferin um Hilfe rief. Als er den Täter ansprach, kam dieser mit dem Messer in der Hand auf den Zeugen zu. Umgehend schritt der Zeuge ein und schlug dem Angreifer zunächst das Messer aus der Hand. Anschließend kam es zu einer heftigen Rangelei der zwei Männer, im Rahmen derer sich der 61-Jährige verletzte. Dennoch gelang es dem couragierten Zeuge den augenscheinlich unter Drogeneinfluss stehenden Tatverdächtigen zu überwältigen und hielt ihn bis zum Eintreffen der Polizei fest. An diesem Fall erläuterte Herr Neutzler beispielhaft, dass er für das beherzte Eingreifen des Zeugen natürlich sehr dankbar ist, jede einzelne Mitbürgerin oder jeder Mitbürger jedoch sehr genau für sich selbst abwägen müsse, in wie weit ein Einschreiten vertretbar sei. Gegebenenfalls gelte es den Täter laut anzusprechen, andere Passanten auf die Tat aufmerksam zu machen und unmittelbar den Notruf zu wählen. Nach einem Unfall auf der Bundesautobahn 3, bei dem ein Kleintransporter quer über den beiden rechten Fahrstreifen lag, bot der Mitarbeiter eines Baustoffhandels aus Wehrheim, Peter Trombelli, sofort seine Hilfe bei der Bergung des umgekippten Kleintransporters an. Mit Hilfe des Baustoffkrans seines Fahrzeuges war Herr Trombelli rasch in der Lage den verunfallten Transporter innerhalb von nur wenigen Minuten wieder auf die Räder zu stellen, sodass er durch die Feuerwehr auf den Standstreifen geschoben werden konnte. Durch das schnelle Handeln des Zeugen konnte die Gefahr beseitigt und schließlich ein mehrstündiger Stau auf der BAB 3 verhindert werden. In der Nähe eines Supermarktes in der Kostheimer Landstraße kam der Zeuge Rainer Rinaldi einer 47-jährigen Passantin zur Hilfe, welche von einem 40-jährigen Mann unvermittelt mit der Faust gegen den Oberarm geschlagen und gegen die Wade getreten wurde. Herr Rinaldi machte zunächst durch Betätigen seiner Autohupe auf sich aufmerksam und hielt sein Fahrzeug unverzüglich am Tatort an. Als der Zeuge ausstieg, um den 40-Jährigen zur Rede zu stellen, stürzte sich der Mann sogleich auf Herrn Rinaldi. Dem mutigen Zeugen gelang es jedoch den Angriff abzuwehren, den Täter zu überwältigen und festzuhalten bis die Polizei eintraf. Dank des aufmerksamen Zeugen Christian Knedlik konnte ein mutmaßlicher Dieb von der Polizei festgenommen werden. Der Zeuge beobachtete einen Mann dabei, wie dieser den Schließzustand von abgestellten Fahrrädern und Türen geparkter Fahrzeuge überprüfte. Er folgte dem Mann in einem sicheren Abstand und wählte den Polizeinotruf. Er teilte der Polizei seine verdächtige Wahrnehmung sowie den Standort des Verdächtigen mit. Hierdurch gelang es einer Polizeistreife den Mann wenig später anzuhalten und zu kontrollieren. In einem von dem Verdächtigen mitgeführten Rucksack wurden schließlich Einbruchswerkzeuge aufgefunden, welche präventiv sichergestellt werden konnten. Der Verdächtige wurde in Gewahrsam genommen. Durch das wachsame Verhalten der Bankmitarbeiterin Chelsea Grewatsch und des Bankmitarbeiters Meded Bildik konnte der Betrug zum Nachteil eines älteren Ehepaars verhindert werden. Das ältere Ehepaar erschien in der Bankfiliale in Mainz-Kastel und wollte mehrere Zehntausend Euro Bargeld abheben. Die Eheleute gaben an, dass sie das Geld für ihren Sohn benötigen würden. Die Enkelin würde den Betrag im Laufe des Tages bei ihnen zu Hause abholen. Frau Grewatsch und Herr Bildik dachten gleich daran, dass es sich um einen Enkeltrick handeln könnte. Sie versuchten die Eheleute umzustimmen, damit sie von einer Abhebung absehen würden. Als dies jedoch nicht zum Erfolg führte, mussten sie das Geld schließlich auszahlen, verständigten aber sogleich die Polizei, die wenig später bei den Eheleuten zu Hause eintraf und eine Geldübergabe an die Täter verhindern konnte. Der Mitarbeiter des DRK Hausnotrufes, Patrick Dietz, wurde zum Lebensretter, als er in der Semmelweisstraße im Wiesbadener Stadtteil Biebrich eine schwerverletzte Person aus deren brennender Wohnung rettete. Der Mitarbeiter war aufgrund einer Auslösung des Hausnotrufes auf dem Weg in die betroffene Wohnung im vierten Obergeschoss und wurde dabei auf das Feuer aufmerksam. Er rettete den Bewohner aus der komplett verqualmten Wohnung und brachte ihn im rauchfreien Treppenhaus in Sicherheit. Außerdem setzte er per Notruf 112 die Rettungskette in Gang. In der Biebricher Allee in Wiesbaden kam der Zeuge Udo Girbig einem 77-jährigen Wiesbadener zur Hilfe und bewahrte den Rentner vor schwerwiegenden Verletzungen. Der Senior stieg aus einem Bus aus, als er plötzlich von einem Unbekannten angerempelt und gegen ein Fahrzeug gedrückt wurde. Durch einen Faustschlag ins Gesicht des Rentners, fiel dieser zu Boden. Der Täter ließ jedoch nicht von ihm ab, im Gegenteil, er beugte sich über sein Opfer, schlug weiter auf dieses ein und zerrte an der Umhängetasche des 77-Jährigen. Herr Girbig hatte die Situation beobachtet und schrie den Angreifer mehrmals an. Der Täter rannte daraufhin in Richtung Biebrich davon. Im Anschluss kümmerte sich Herr Girbig um den verletzten Mann und wählte den Polizeinotruf. Dank der aufmerksamen Bankmitarbeiterin Manuela Spahn konnte ein Betrug zum Nachteil einer 83-jährigen Bankkundin entdeckt werden. Die 83-Jährige erschien bei Frau Spahn in der Bankfiliale und wollte einen hohen Geldbetrag abheben. Frau Spahn schöpfte Verdacht und hakte nach. Die Kundin erzählte ihr, dass ein angeblicher Polizist sowie eine Generalstaatsanwältin aus Frankfurt ihr telefonisch mitgeteilt hatten, dass ihre Nichte wegen eines verursachten tödlichen Verkehrsunfalles im Gefängnis sitzen und mit einer Kaution von 60.000 Euro wieder freigelassen werden würde. Frau Spahn benachrichtigte sogleich ihre Vorgesetzte. Diese wiederum informierte umgehend die Polizei. Eine Geldübergabe an die Täter konnte schließlich verhindert werden. Der Zeuge Mahmoud Barkat stellte zusammen mit einem weiteren Zeugen in der Fußgängerzone von Wiesbaden einen flüchtigen Ladendieb. Die Beiden saßen gemütlich in einem Straßencafé, als sie auf den flüchtigen Mann aufmerksam wurden. Unmittelbar nahmen sie die Verfolgung auf. Als die Verfolger den Dieb schließlich im Bereich der Neugasse einholen und festsetzten konnten, attackierte der Mann die beiden Zeugen mit Pfefferspray und verletzte diese dabei. Der Zeuge Alexander Engelhart sah dies, wählte den Polizeinotruf und filmte den Flüchtigen mit seiner Handykamera. Auf seinem Fahrrad übernahm er nun die Verfolgung des räuberischen Diebes, der in eine Buslinie gestiegen war. Nach einigen Hundert Meter stieg der Flüchtige wieder aus und verschwand kurz danach in einer Seitenstraße. Herr Engelhart aber kehrte mit seinem Fahrrad zum Tatort zurück und schilderte seine Beobachtungen einer Streifenwagenbesatzung. Ein Lichtbild des Beschuldigten als Screenshot aus dem Handyvideo stellte er ebenfalls zur Verfügung. Im Laufe der späteren Ermittlungen konnte der mutmaßliche Täter ermittelt werden. Die 82-jährige Ilse Klausen teilte der Polizei zur Nachtzeit über Notruf mit, dass in Wiesbaden-Nordenstadt im Bereich des Friedhofes zwei Personen versuchen würden einen Roller zu starten. Dieser Roller würde Ihrer Nachbarin gehören. Die Zeugin blieb am Telefon und teilte ununterbrochen den Standort der beiden Verdächtigen mit und sah auch, wie die beiden Personen sich in einer Hecke versteckten. Als die erste Polizeistreife eintraf, flüchtete einer der beiden Rollerdiebe aus seinem Versteck. Nach einer kurzen Verfolgung und einer entsprechenden Ansprache kehrte der Flüchtige jedoch wieder um und kam zurück zum Kontrollort. Befragt nach dem Grund ihres Aufenthaltes vor Ort machten die 16- und 17-Jährigen wenig glaubhafte Angaben. Am Tatort konnten insgesamt zwei Roller aufgefunden werden. Der zweite Roller gehörte einem Halter aus Erbenheim. An beiden Rollern wurden Beschädigungen festgestellt, welche auf ein Kurzschließen hindeuteten. Durch die Mitteilung der Zeugin konnten die Verdächtigen kontrolliert und festgenommen werden. Die Roller wurden ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgegeben. Neben der Aushändigung der Belobigungsurkunden, überreichte Herr Neutzler jedem Geehrten als zusätzliche Anerkennung sowie zum Dank ein Geschenk. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Westhessen - WiesbadenKonrad-Adenauer-Ring 5165187 WiesbadenTelefon: (0611) 345-1042 / 1041 / 1043E-Mail: pressestelle.ppwh@polizei.hessen.de