Polizeiliche Kriminalstatistik im Stadtbereich Wolfsburg für 2021: Aufklärungsquote im Fünfjahreshoch
Wolfsburg, 21.03.2022
"Auch im Jahr 2021 wurde im Wolfsburger Stadtgebiet ein leichter Rückgang der registrierten Straftaten um 8,7 Prozentpunkte auf 7.839 Taten verzeichnet", so Wolfsburgs Polizeichefin Petra Krischker bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik. "Mit 60,54 Prozent erreichte die Aufklärungsquote den höchsten Wert im Vergleich der letzten fünf Jahre", erläutert die Polizeidirektorin. Auch die sogenannte Häufigkeitszahl, welche die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, bemisst, sank erneut, diesmal um 2,5 Prozent gegenüber 2020. "Man kann eindeutig sagen, dass objektiv die Sicherheit im Bereich des Kriminalitätsgeschehens in der Stadt Wolfsburg erneut erfreulicherweise gestiegen ist."
Heike Heil als Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes legte dar, dass sich insgesamt die Basisdaten in der Kriminalitätsentwicklung in den einzelnen Deliktsfeldern im Stadtgebiet Wolfsburg unterschiedlich entwickelten. Im Eigentumsbereich insgesamt wurden erneut rückläufige Zahlen (2.801 Taten in 2021 - 2.910 Taten in 2020) verzeichnet. Für die Kriminalität rund um den Pkw sind die Fallzahlen in 2021 ebenfalls leicht rückläufig; die Zahl der Einbruchsdiebstähle aus Wohnungen ist sogar erheblich gesunken. Hier sind die Taten um 41,84 Prozent rückläufig. Damit setzte sich der Trend der letzten Jahre fort. Die Rohheitsdelikte sind von 1207 Taten auf 1141 Taten gesunken. Bereits seit fünf Jahren sinken die Fallzahlen für den Bereich der Einbrüche in Wohnungen und Häuser. (27,78 % in 2021)
Entwicklungen in den einzelnen Deliktsbereichen:
Bei den Straftaten gegen das Leben wurden im gesamten Inspektionsbereich 9 Fälle (7 in 2020) aufgenommen. Im Wolfsburger Stadtgebiet wurden davon 8 Fälle bearbeitet (4 im Vorjahr).
Die Fallzahlen insgesamt bei den Rohheitsdelikten (Raub, Körperverletzung und Straftaten gegen die persönliche Freiheit wie Nötigung, Bedrohung, Stalking) sind um 5,47 Prozent gesunken. Insgesamt wurden mit 1141 Taten 66 Fälle weniger als im Vorjahr registriert, von denen 1030 (90,27 Prozent) aufgeklärt werden konnten. In diesen Delikten sind 46 sogenannte Stalking-Fälle (36 in 2020) enthalten, von denen 45 aufgeklärt werden konnten.
Im gesamten Raubbereich wurde ein Rückgang um 24,49 Prozentpunkte auf 37 Taten ver¬zeichnet, von denen die Ermittler 21 Taten (56,76 Prozent) aufgeklärt haben.
Einen Rückgang der Fallzahlen wurde auch bei den Körperverletzungen von 867 auf 774 Vorfälle (minus 10,73 Prozent) registriert.
Im Bereich der Fälle der sogenannten häuslichen Gewalt sind in der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt 832 Taten bekannt geworden. Im Zuge einer Neudefinition für den Bereich der "Häuslichen Gewalt" ist es aktuell nur möglich eine Gesamtzahl der Fallzahlen 2021 für den Polizeiinspektionsbereich zu nennen.
Für das erste Berichtsjahr stehen bei Einführung neuer Auswerteparameter keine Vergleichszahlen für die Vorjahre zur Verfügung.
Innerhalb der Fallzahlen zum gesamten Diebstahlssegment wurde weiter mit gezielten Aktionen den Einbruchsdiebstählen in Wohnungen und Häusern entgegengewirkt. Während die absoluten Zahlen von 98 in 2020 erneut im Jahr 2021 auf 57 Fälle sanken, wurde fast jede vierte Tat (24,56 Prozent) aufgeklärt. Neben dem Schwerpunkt polizeilicher Arbeit ist dies vermutlich erneut auf die Corona-Pandemie und dem damit verbundenen hohen Anteil an Home Office zurückzuführen.
Bei den Straftaten für den Kriminalitätsbereich rund um das Kraftfahrzeug ist ein Rückgang der Zahlen mit 383 Taten gegenüber 404 Fälle im Vorjahr zu verzeichnen. Auffällig positiv ist, dass die Diebstähle von Pkw erneut nachgelassen haben: 2021 wurden noch 55 Fälle und im Vorjahr 71 erfasst (Rückgang von 22,53 Prozent). Im Gegensatz dazu stagnierten die Fallzahlen der Diebstähle an und aus Kraftfahrzeugen nahezu (328 in 2021 zu 333 in 2020). Als neues Phänomen hat sich der Diebstahl von Katalysatoren gezeigt.
Die Fahrraddiebstähle nahmen im vergangenen Jahr um 26 Fälle zu. Wurden 2020 370 Fälle gemeldet, waren es 2021 405 Fälle. Nur jeder zehnte Diebstahl wurde geklärt.
Bei Taten, bei denen gegen Beamte im Rahmen ihrer Einsatz- oder Ermittlungstätigkeit Gewalt ausgeübt wurde, handelt es sich neben dem reinen Widerstand um Beleidigungen, Be¬drohungen, Nötigungen und Körperverletzungen. 2021 wurden in diesem Deliktsfeld Gewalt gegen Polizei-beamte 64 Fallzahlen verzeichnet (65 Fälle in 2020). Es ist eine zunehmende Respektlosigkeit und Uneinsichtigkeit gegenüber polizeilichen Maßnahmen erkennbar, die durch die Begehung derartiger Delikte untermauert wird. In diesem Zusammenhang spielt auch der Konsum von Alkohol in vielen Fällen eine nicht unwesentliche Rolle.
Im Bereich der Jugendkriminalität waren unter den Tatverdächtigen 109 Kinder, 279 Jugendliche und 167 Heranwachsende. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 26,29 % bei dieser Altersgruppe. Zeitgleich wurden insgesamt mehr Fallzahlen verzeichnet (493 in 2020 und 628 in 2021) Die jahrelange intensive Polizeiarbeit in Verbindung mit offensiver Jugendarbeit durch das StreetLife-Team wirken sich offenbar nachhaltig aus.
"Insbesondere der Rückgang der Wohnungseinbrüche, aber auch der Rückgang an Raub- und Körperverletzungsdelikten sind sicher auf die reduzierten Tatgelegenheiten bei erheblich weniger Veranstaltungen im Zusammenhang mit Alkoholkonsum aufgrund der Pandemie zurückzuführen. Ebenso aber auch die Fallzahlen im Bereich Häuslicher Gewalt und der Anstieg der Straftaten im Internet sowie immer wieder Versuche, ältere Menschen um Ihr Hab und Gut zu betrügen", so die Leiterin der Polizeiinspektion Wolfsburg-Helmstedt.
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