240206-1-K Polizei warnt auf Bierdeckeln vor E-Scooter-Unfällen / Brauerei zur Malzmühle und Polizei engagieren sich in der Verkehrsprävention
Zusammen mit der Malzmühle Schwartz GmbH & Co. KG startet die Polizei Köln am Mittwoch (7. Februar) eine neue Verkehrssicherheits-Kampagne für Fahrten mit E-Scootern. 15.000 Bierdeckel mit Sprüchen des kölschen Grundgesetzes sollen beim Besuch der Brauerei am Heumarkt sowie weiteren Vertragspartnern (Brauwelt Kalk, Brauhaus "Em kölsche Boor" am Eigelstein, Brauhaus Pütz, Die Wohngemeinschaft) für die Gefahren bei der Nutzung der Roller sensibilisieren.
Diese Sprüche zieren die Bierdeckel:
§ 9: Wat soll dä Quatsch? - Sei ein Teamplayer, fahr alleine!
§ 5: Nix bliev, wie et wor. Nach nem Unfall kann alles anders sein!
§ 10: Drinkste ene met? Lampen an? E-Scooter stehen lassen.
"E-Scooter sind wichtiger Bestandteil der Verkehrswende in Köln und aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Sie sind eine sinnvolle Ergänzung für den öffentlichen Nahverkehr und für Fahrten auf Kurzstrecken. Sie können einen Beitrag leisten, damit nicht noch mehr Autos die Innenstadt verstopfen. Die Unfallbilanz macht aber deutlich, dass eine gute Erfindung nur dann die gewünschte wirtschaftliche und verkehrsstrukturelle Wirkung erzielt, wenn die Nutzenden sich an Regeln halten. Neben den unfallbedingten Körperschäden gilt es auch, die Kosten für Krankenhausaufenthalte und die Regulierung von Unfallschäden in den Blick zu nehmen. Wir wollen, dass die Menschen sich vor Verlassen der Gaststätten ins Gedächtnis rufen, dass es keine gute Idee ist, sich alkoholisiert oder zu zweit auf einen E-Scooter zu stellen. Zwei kleine Räder sind dafür nicht geschaffen und bei 20 Stundenkilometern endet eine wacklige Fahrt leicht auf dem OP-Tisch", sagt Direktionsleiter Frank Wißbaum.
Fahrten zu zweit und/oder unter Einfluss von Alkohol- oder Betäubungsmitteln zählen zu den Haupt-Ursachen bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von E-Scootern. In über 580 Fällen hat die Polizei Köln im Jahr 2023 die Beförderung einer zweiten Person geahndet. Über 300 Mal leitete die Polizei Verfahren wegen Fahrten mit E-Scootern unter Alkohol- und Betäubungsmitteleinfluss ein. Alleine an Weiberfastnacht 2023 ordnete die Polizei Köln gegen 40 Personen, die sie in der Innenstadt alkoholisiert auf E-Scootern antraf, Blutproben an. Damit belegte diese Personengruppe in der Blutprobenbilanz den Spitzenplatz.
"Auch wenn die Verleihfirmen zu Karneval Reaktionstests vor Inbetriebnahme der E-Scooter einführen und Sperrzonen einrichten, in denen die E-Scooter weder angemietet, noch abgestellt werden können, ist zu erwarten, dass einige Menschen in Versuchung geraten, E-Scooter für Fahrten zur nächsten Kneipe oder den Heimweg außerhalb dieser Zonen zu nutzen. Die Kampagne richtet sich deshalb an potentielle Nutzer dieser Fahrzeuge, damit sie frühzeitig darüber nachdenken, dass die Fahrten zu zweit oder unter Alkoholeinfluss eine ganz schlechte Idee sind", resümiert Wißbaum beim Blick auf die Unfallbilanz 2022 mit 365 Verletzten, davon 69 Schwerverletzten. 120 der Verletzten waren zum Unfallzeitpunkt alkoholisiert und drei unter Betäubungsmitteleinfluss. Genaue Zahlen für 2023 werden in der Verkehrsunfallstatistik im April veröffentlicht. Von einem gleichbleibend hohen Niveau ist auszugehen.
Weitere Informationen erhalten Interessierte bei der Koordinierungsstelle Verkehrsmobilität unter sicher.mobil.koeln@polizei.nrw.de oder unter der Telefonnummer 0221 229-6060.(kw/de)
Rückfragen von Medienvertretern bitte an:
Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln
Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de