POL-GI: Pressemeldung vom 02.06.2016: Enkeltrickbetrüger und Glas-Wasser-Trick

02.06.2016 – 17:20

Gießen (ots) - Biebertal: Gesundheitszustand ausgenutzt

Sehr dreist waren Diebe, die offenbar den altbewährten "Glas-Wasser-Trick" angewandt haben, am Donnerstagvormittag in einem Wohnhaus in der Straße Am Mühlberg in Rodheim-Bieber. Zunächst hatte ein etwa 25 Jahre alter Mann bei der gehbehinderten 83 - Jährigen geklingelt und nach einem Glas Wasser gefragt. Nachdem der Mann die Wohnung betreten konnte, wurde die Seniorin in ein etwa zehn Minuten andauerndes Gespräch verwickelt. Als die Unbekannte wieder weg war, stellte die später hinzukommende Tochter fest, dass in einem anderen Zimmer offenbar Schränke und Behältnisse durchsucht wurden. Vermutlich wurde einen zweiten Täter Schmuck und Bargeld entwendet. Der Unbekannte, der sich unter dem Vorwand Zutritt verschaffte, soll 170 Zentimeter groß sein und südosteuropäisch aussehen. Offenbar haben die Täter in diesem Fall den "Glas - Wasser - Trick" angewandt. Diese altbekannte Masche wird von den Straftätern in verschiedenen Formen angewandt. Ziel der Täter ist es immer, mit den späteren Opfern unter einem plausiblem Grund in die Wohnung zu kommen. Sind die Betrüger erst mal in der Wohnung, werden die Opfer gezielt abgelenkt. Ein zweiter Täter dringt dann meisten ungehindert in die Wohnung und durchsucht die anderen Zimmer nach Schmuck und Bargeld. Die Polizei gibt folgende Tipps:

a)	Die Haustür mit angelegtem Sperrbügel öffnen. b)	Bei unbekannten Besuchern, wenn möglich, einen Nachbarn  hinzuziehen. c)	Das gewünschte Glas Wasser hinauszureichen. Dabei die Tür gesperrt lassen. d)	Lassen Sie niemand Fremden (unbeaufsichtigt) in Ihre Wohnung. e)	Gegen aufdringliche Besucher notfalls energisch reagieren. 

Gießen: Geldübergabe scheitert an deutscher Sprache

Durch einen wohl eher glücklichen Umstand scheiterte ein sogenannter Enkeltrick am Mittwoch, gegen 14.50 Uhr, im Anneröder Weg in Gießen. Eine 79 - Jährige hatten zunächst einen Anruf einer Bekannten bekommen. Diese gaukelte der ahnungslosen Frau vor, dass sie bei einem Notar sitzen würde und aktuell den Kauf einer Wohnung für insgesamt 150.000 Euro abwickeln würde. Um den Kauf abschließen zu können, benötige die "Bekannte" noch Bargeld: Die Gießenerin erklärte sich dann bereit, Geld zur Verfügung zu stellen und hob bei einem Geldinstitut einen Betrag von mehreren tausend Euro ab. Als sie wieder zu Hause war, klingelte erneut das Telefon. Es meldete sich wiederum die Bekannte. Sie teilte nun mit, dass sie einen Kurier schicken würde. Als wenig später tatsächlich ein unbekannter Mann in dem Treppenhaus erschien, wurde die 79 - Jährige stutzig. Der Mann, der vor ihr stand, sprach kein Deutsch. Sie verweigerte dann die Geldübergabe und ging wieder in ihre Wohnung. Der "Abholer" verschwand dann wieder. Unmittelbar danach klingelte wieder das Telefon. Die angebliche Bekannte versuchte dann nochmals, die Frau zur Übergabe zu überreden. Anschließend wurde die Polizei verständigt. Eine eingeleitete Fahndung nach dem Komplizen der Anruferin brachte keinen Erfolg. Der Mann soll 35 Jahre alt und etwa 160 Zentimeter groß sein. Er soll einen dunklen Teint haben und die Haare glatt frisiert und zu einem Scheitel gekämmt haben. Die Zeugin beschreibt seine Figur als "birnenförmig". In diesem Fall haben die Täter offenbar den sogenannten Enkeltrick angewandt. Der Enkeltrick ist ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Die Betrüger durchsuchen dazu meist Telefonbücher und halten Ausschau nach "altmodischen" Vornamen. In dem Telefonat täuschen sie geschickt ein verwandtschaftliches Verhältnis vor. Sie schildern anschließend eine Notlage und bitten um finanzielle Hilfe. Hat die Seniorin oder der Senior das Geld nicht parat, wird sie / er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen. Noch während des Telefonates erklären die angeblichen Verwandten, dass sie das Geld nicht abholen können und kündigen einen Freund oder eine Freundin an. Meistens werden die Opfer schon auf dem Weg zum Bankinstitut und bei der Abhebung des Geldes von Mittätern des Anrufers beobachtet. Die Betrüger vergewissern sich dadurch, dass die Senioren das Geld auch tatsächlich abheben und nicht zu lange mit Bankmitarbeitern sprechen. Die Übergabe findet unmittelbar danach meistens an der Haustür oder einem vereinbarten Treffpunkt statt. Die Kripo wendet sich mit verschiedenen Präventionstipps an vermeintliche Opfer:

a) Reagieren Sie mit Misstrauen, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben.

b) Stellen Sie gezielte Fragen an den Anrufer, die auch nur der "richtige" Anrufer Ihnen beantworten kann.

c) Verständigen Sie andere Familienangehörige und schildern Ihnen den Anruf.

d) Rufen Sie nicht die vom angeblichen Verwandten mitgeteilte Rufnummer zurück.

e) Fremden, die als Vertrauenspersonen angeblicher Verwandter kommen, niemals Geld aushändigen.

f) Anzeigen erstatten und Polizei verständigen, auch wenn man schon auf den Enkeltrick hereingefallen ist.

Auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der örtlichen Geldinstitute ist es wichtig, bestimmte Anzeichen für einen Enkeltrick zu erkennen. Wenn eine Kundin oder ein Kunde mit einer ungewöhnlich hohen Summe erscheint, die teilweise oder fast das ganze Vermögen umfasst, sollten die Bankangestellten hellhörig werden. Dabei richten sich die Ermittler mit folgenden Hinweisen an die Bankmitarbeiter:

a) Fragen Sie nach dem Zweck der Abhebung.

b) Erkundigen Sie Sich, ob dem Kunden der sogenannte Enkeltrick bekannt ist.

c) Lösen Sie die Raumüberwachung aus, wenn sich eine Begleitperson im Schalterraum befindet.

d) Rufen Sie im Zweifel immer die 110 an.

e) Machen Sie deutlich, dass Barzahlungen ein Hinweis auf eine Betrugshandlung sein können. Bieten Sie einen Anruf bei einem Verwandten an. Wichtig ist, dass auf keinen Fall die Nummer angerufen wird, die vom vermeintlichen Betrüger (Enkel oder Verwandter) angegeben wurde.

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 0641 - 7006 2555.

Gießen: Haustür zu stabil

In der Straße Schlangenzahl haben Einbrecher vergeblich versucht, eine Tür eines Wohnhauses gewaltsam zu öffnen. Die Unbekannten hebelten am Mittwoch, zwischen 15.20 und 18.00 Uhr, vergeblich an der stabilen Tür. Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 0641 - 7006 2555.

Gießen: Damenrad beschädigt

Im Kropbacher Weg wurde zwischen Samstag und Dienstag ein Damenrad der Marke Condor Beschädigt. Die Unbekannten hatten jeweils das Vorder- und Hinterrad zerstochen. Hinweise bitte an die Polizeistation Gießen Nord unter der Rufnummer 0641 - 7006 3755.

Gießen: Diebstahl im Linienbus

Einem 71 - Jährigen wurde am Montag, zwischen 15.15 und 15.30 Uhr, die Geldbörse aus der Jackentasche entwendet. Der Mann war in dieser Viertelstunde in der Buslinie 2 in der Neustadt unterwegs. Hinweise bitte an die Polizeistation Gießen Nord unter der Rufnummer 0641 - 7006 3755.

Gießen: Festnahme nach kurzer Verfolgungsfahrt

In der Europaallee wurde ein 52 - Jähriger am Mittwochnachmittag nach kurzer Verfolgungsfahrt durch eine Streife angehalten. Zeugen hatten die Polizei informiert, nachdem der Autofahrer offenbar angetrunken An der Automeile losgefahren war. Die Streife konnte den PKW wenig später aufnehmen und anhalten. Bei einem ersten Test wurde ein Wert von 1,44 Promille angezeigt.

Buseck: Einbrecher wird beobachtet

Im Staufenberger Weg hat ein Unbekannter am Mittwoch, zwischen 09.15 und 19.00 Uhr, einen Einbruch in ein Mehrfamilienhaus begangen. Der Täter hatte an zwei Fenstern gehebelt und sich Zutritt zu einer Wohnung im Erdgeschoss verschafft. Offenbar durchsuchte der Täter einige Zimmer, ohne etwas zu entwenden. Ein Zeuge konnte in dem Wohnhaus eine männliche Person mit schwarzen Haaren und blauer Oberbekleidung beobachten. Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 0641 - 7006 2555.

Pohlheim: Alkoholwert bei fast 1,5 Promille

Seinen Führerschein ist ein 46 - Jähriger offenbar erst mal los. Der Fahrer eines PKW war am Donnerstag, gegen 03.45 Uhr, in der Berliner Straße unterwegs, als er von einer Streife kontrolliert wurde. Bei der Überprüfung stellte es sich heraus, dass der Mann offenbar zu tief ins Glas geschaut hatte. Ein erster Test ergab einen Wert von etwa 1,5 Promille. Hinweise bitte an die Polizeistation Gießen Süd unter 0641/7006-3555.

Grünberg: Unfallflucht auf dem Parkdeck

Ein 35-Jähriger parkte mit seinem schwarzen Subaru auf dem Grünberger Parkdeck in der Alsfelder Straße. Ein bisher unbekannter Fahrzeugführer parkte auf dem rechten Parkplatz daneben. Vermutlich beim Ein- oder Ausparken beschädigte er den geparkten PKW an der Stoßstange vorne rechts und entfernte sich unerlaubt von der Unfallstelle. Die Unfallzeit liegt am Donnerstag, zwischen 7.45 Uhr und 8.15 Uhr. An dem PKW entstand ein Schaden von ca. 1.500 Euro. Die Polizeistation Grünberg bittet Zeugen des Geschehens sich unter Telefon-Nr. 06401-91430 zu melden.

Jörg Reinemer Pressesprecher

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