Die Entwicklung der Straftaten im Bereich des Polizeikommissariats Nordhorn ist auch weiterhin rückläufig-dies bereits seit vielen Jahren in Folge. So stellt die Gesamtanzahl der Straftaten mit 7.381 Fällen seit 1991 den niedrigsten Wert dar. Auch die Aufklärungsquote bildet mit 64,52 Prozent den zweithöchsten Wert seit mehr als zwanzig Jahren und überschreitet damit den landesweiten Durchschnitt. Die Anzahl der registrierten Straftaten je 100.000 Einwohner ist ebenso weiterhin rückläufig und stellt mit 6.114 Straftaten einen erfreulichen Wert dar.
Einen Anstieg um 75 Prozent verzeichnete das Kommissariat in Nordhorn bei den Sexualstraftaten. So wurden im vergangenen Jahr 154 Taten bekannt. Zum einen führt die Kommissariatsleiterin Frau Dr. Hannah Timmer dies auf den vermehrt Anwendung findenden Straftatbestand der sexuellen Belästigung (§184i StGB) zurück, zum anderen ebenfalls auf den Anstieg der Verbreitung pornografischer Schriften.
Die Fallzahlen im Bereich der Rohheitsdelikte ist im Betrachtungszeitraum um insgesamt 30 Taten, auf 990 leicht zurückgegangen. Hierzu zählen Tatbestände wie Raub und Körperverletzung. Die Körperverletzungen nehmen mit 745 Fällen hierbei den größten Anteil ein. Die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld liegt bei 90 Prozent. Von den 815 ermittelten Tatverdächtigen waren 84 Prozent männlich, 25 Prozent der Personen waren alkoholisiert. 14 Prozent der Tatverdächtigen waren minderjährig. Weiterhin Sorge bereitet auch die steigende Anzahl der Taten bei denen Polizeibeamte Opfer von Gewalt wurden. Waren es im Zuständigkeitsbereich des PK Nordhorn im Jahr 2018 38 Taten, so stiegen die Fälle im vergangenen Jahr um 12 Taten an.
Die bekannt gewordenen Fälle häuslicher Gewalt sind im vergangenen Jahr leicht gesunken. Den Beamten in Nordhorn wurden 234 Straftaten bekannt, 50 weniger als im Vorjahr. "Mir liegt das Thema häusliche Gewalt sehr am Herzen. Ich weiß, dass die Hemmschwelle sich der Polizei anzuvertrauen oftmals sehr hoch ist. Dennoch möchte ich ganz ausdrücklich dazu ermutigen. Die Polizei Nordhorn ist Teil eines starken Netzwerkes in der Grafschaft Bentheim. Die beteiligten Institutionen klären dabei umfassend auf und bieten den Opfern intensive Hilfestellungen," macht Frau Dr. Timmer deutlich.
Erfreulicherweise sind auch die Taten rund um den Straftatenkomplex Diebstahl weiterhin rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet das PK Nordhorn einen Rückgang von 7,4 Prozent. Neben den Diebstählen zählen Einbrüche ebenso dazu. Waren es im Jahr 2018 noch 125 Einbrüche, wurden im vergangenen Jahr 104 Taten registriert. "In 40 Prozent der Fälle blieb es bei einem Versuch", so die Polizeioberrätin. "An dieser Stelle sollte jedoch noch keine Entwarnung gegeben werden. Bereits kleine und kostengünstige Maßnahmen reichen aus, um seine eigenen vier Wände vor Einbrechern effektiv zu schützen."
Auch im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität ist im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Fälle von Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Hausfriedenbrüche stiegen hingegen an.
Bei den bekannt gewordenen Straftaten wurden im vergangenen Jahr insgesamt 3.705 Tatverdächtige ermittelt. Unter ihnen 128 Kinder, 340 Jugendliche und 419 Heranwachsende. 2.993 Tatverdächtige waren männlich. 405 der Täter standen unter Alkoholeinfluss.
Frau Dr. Timmer weiter: "Wir leben in der Grafschaft Bentheim vergleichsweise sicher." Einen Rat gibt sie den Bürgen der Grafschaft dennoch an die Hand:" Bewahren sie sich eine gesunde Portion Misstrauen gegenüber Menschen, die Sie nicht kennen. Sei es am Telefon oder an der Haustür. So können wir viele Taten gemeinsam weiter eindämmen".
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