210628-2-K/Lev Schockierende E-Scooter-Unfallbilanz vom Wochenende

+++ Sechs Schwerverletzte mit Kopfverletzungen und schweren innere Verletzungen +++ 2mal Intensivstation +++ 10mal Alkohol im Spiel +++ Alleine am vergangenen Wochenende (25.-28. Juni) hat die Polizei sechs schwer verletzte und zehn leicht verletzte E-Scooter-Fahrende registriert. Bei fünf Unfällen in Köln und einem in Leverkusen kamen E-Scooter-Fahrende mit schweren Kopfverletzungen in Kliniken. Ein 43-jähriger Essener liegt mit Hirnblutungen, eine 49-jährige Kölnerin zudem mit erheblichen inneren Verletzungen auf der Intensivstation. Bei allen sechs Schwerverletzten sowie vier Leichtverletzten war Alkohol im Spiel, einer stand zudem unter Drogeneinfluss. Polizisten ordneten Blutproben an und stellten einen Führerschein sicher. "Die Unfälle vom Wochenende spiegeln das desaströse und enthemmte Verhalten derer wider, die alkoholisiert, zu zweit oder sogar zu dritt und entgegen aller Regeln mit E-Scootern auf den Straßen, Rad- und Gehwegen unterwegs sind. Fußgänger scheinen Hindernisse auf den stark frequentierten "Scooter-Slalomstrecken" zu sein", erklärt Leitender Polizeidirektor Martin Lotz und ergänzt: "Das Verhalten der E-Scooter-Nutzenden ist eine enorme Belastung in Zeiten stark steigender Einsatzzahlen. Diese liegen nach den Lockerungen inzwischen deutlich über dem Vergleichszeitraum aus 2019, als von Corona noch keine Rede war." Polizeidirektor Gereon Eich sieht sofortigen Handlungsbedarf: "Was sich an diesem unfallträchtigen Wochenende in Köln und Leverkusen ereignet hat, ist nicht akzeptabel. Dabei dürfte die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit verletzten Personen noch höher liegen, denn wir haben nur die Fälle aufgeführt, zu denen wir auch gerufen wurden, weil Menschen verletzt neben ihrem E-Scooter lagen." Er kündigt für die kommenden Wochen E-Scooter-Kontrolleinsätze des Verkehrsdienstes an. Aktuelle Unfalllage: Im Mai hat die Polizei Köln 43 Verkehrsunfälle mit Beteiligung von E-Scootern erfasst. Im Juni ereignete sind nach einer vorläufigen Erhebung 69 Verkehrsunfälle, bei denen 43 Nutzer von E-Scootern Verletzungen erlitten, zehn von ihnen wurden stationär in Krankenhäusern behandelt. 18 von ihnen standen unter dem Einfluss von Alkohol. Nach ersten Ermittlungen ereigneten sich die sechs schweren Verkehrsunfälle wie folgt: Köln-Neustadt-Süd, Lindenstraße/Roonstraße, Samstag gegen 1.30 Uhr Der mutmaßlich alkoholisierte, 34 Jahre alte Fahrer eines Leihscooters stürzte an der Kreuzung Lindenstraße/Roonstraße. Er erlitt Kopfplatzwunden und verlor beim Aufschlag auf dem Asphalt mit dem Gesicht mehrere Zähne. Aufgrund seines starken Alkoholgeruchs entnahm ein Arzt dem Verletzten auf Anordnung der Beamten eine Blutprobe. Seinen Führerschein beschlagnahmten die Einsatzkräfte. Köln-Rodenkirchen, Mainstraße, Samstag gegen 4 Uhr Nach einem Sturz ohne Fremdeinwirkung war der alkoholisierte 20-jährige Fahrer des Leihscooters aufgrund seiner schweren Gesichtsverletzungen nicht einmal mehr in der Lage, einen Alkoholtest durchzuführen. Rettungskräfte fuhren ihn in eine Klinik. Dort wurde ihm eine Blutprobe entnommen. Köln-Sülz, Zülpicher Straße/Alphons-Silbermann-Weg, Sonntag gegen 2 Uhr Beim Abbiegen von der Zülpicher Straße auf den Alphons-Silbermann-Weg fuhr der 43 Jahre alte Nutzer eines E-Scooters gegen einen Bordstein und stürzte. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von fast 1,8 Promille. Der Fahrer des Leihscooters erlitt Knochenbrüche im Gesicht und Hämatome. Aufgrund von Hirnblutungen liegt er auf einer Intensivstation. Köln-Neustadt Nord, Herkulesberg, Sonntag gegen 20.30 Uhr Ein mit drei Jugendlichen besetzter Leihscooter (Fahrer 16 / Sozia w16, w17), der auf einem Schotterweg in der Parkanlage am Herkulesberg bergab fuhr, verlor die Kontrolle und stürzte. Rettungskräfte brachten den 16-jährigen Fahrer mit schweren Gesichtsfrakturen stationär in ein Krankenhaus. Da der deutlich alkoholisierte Kölner aufgrund seiner Verletzungen keinen Alkoholtest durchführten konnte, entnahm ein Arzt ihm im Krankenhaus eine Blutprobe. Seine leicht verletzten Mitfahrerinnen wurden ambulant behandelt. Ein zunächst angeforderter Rettungshubschrauber kam nach notärztlicher Behandlung vor Ort nicht zum Einsatz. Leverkusen-Quettingen, Lützenkirchener Straße, Sonntag gegen 21 Uhr Der 37 Jahre alte Fahrer eines Mercedes erfasste beim Linksabbiegen in eine Grundstückseinfahrt einen entgegenkommenden E-Scooter. Rettungskräfte brachten den 40-jährigen Leverkusener mit Schürfwunden, Hämatomen und Prellungen in eine Klinik. Da er den Konsum von Alkohol (0,6 Promille) und Drogen einräumte, entnahm ein Arzt ihm dort eine Blutprobe. Köln-Altstadt-Süd, Severinstraße, Sonntag gegen 23 Uhr Auf der regennassen Severinstraße stürzte am Sonntagabend eine 49-jährige E-Scooter-Fahrerin. Sie schlug mit dem Hinterkopf zunächst auf einem geparkten Opel und dann auf der Fahrbahn auf. Dabei erlitt sie Knochenbrüche im Gesicht sowie innere Verletzungen. Aufgrund der Anzeichen auf den Konsum von Alkohol, ordneten die Beamten im Krankenhaus die Entnahme einer Blutprobe an. (mw/de) Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Polizeipräsidium Köln Pressestelle Walter-Pauli-Ring 2-6 51103 Köln Telefon: 0221/229 5555 e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de https://koeln.polizei.nrw