Pressebericht vom 25.07.2021
25.07.2021, PP München
Pressebericht vom 25.07.2021
Inhalt:
1103. Versuchte gefährliche Körperverletzung – Haidhausen
1104. Alkoholisierte Pkw-Fahrerin kollidiert mit drei geparkten Pkw und wird leicht verletzt – Bogenhausen
1105. Mann stürzt vom Bahnsteig unmittelbar vor die einfahrende U-Bahn und wird tödlich verletzt – Schwabing
1106. Zwei Fälle von versuchten Zigarettenautomatenaufbrüchen mit Festnahme von insgesamt fünf Tatverdächtigen – Neuperlach/Am Hart
1107. Unerlaubte Veranstaltung unter der Brudermühlbrücke – Untergiesing
1108. Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung – Neuperlach
1103. Versuchte gefährliche Körperverletzung – Haidhausen
Am Donnerstag, 22.07.2021, gegen 14:00 Uhr, befand sich eine 39-Jährige mit ihrer 10-jährigen Tochter (beide Touristen mit nordeuropäischer Staatsangehörigkeit ohne Wohnsitz in Deutschland) in einem Kulturzentrum im Bereich des Rosenheimer Platzes. Zum Tatzeitpunkt befanden sie sich gerade im Sanitärbereich im ersten Stock, als sich ihnen eine bislang unbekannte weibliche Person mit einem Messer in der Hand näherte. Hierbei deutete diese Stichbewegungen an und machte Äußerungen, welche sich auf die Corona-Pandemie und das Aussehen der beiden Personen bezogen (beide haben eine südostasiatische Herkunft).
Die 39-Jährige stieß die unbekannte Frau weg und hielt sie so auf Distanz. Weiterhin gelang es der 39-Jährigen, sich in einer Toilettenkabine in Sicherheit zu bringen und einzusperren. Sie und die Tochter wurden nicht verletzt. Von dort aus verständigte die Frau die Polizei. Sofort rückten mehrere Polizeieinsatzkräfte aus und leiteten erste Fahndungsmaßnahmen nach der unbekannten Tatverdächtigen ein, die erfolglos blieben.
Die Täterin wird wie folgt beschrieben:
Weiblich, ca. 50–55 Jahre alt, ca. 150–155 cm groß, etwas korpulent, dunkle, schulterlange Haare mit grauen Strähnen durchsetzt, ungepflegte Erscheinung; bekleidet unter anderem mit einer schwarzen Jacke, einer schwarzen Basecap mit roter Aufschrift sowie einem kleinen dunklen Rucksack.
Außerdem machte die Tatverdächtige auf die Betroffenen einen psychisch auffälligen Eindruck.
Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Bereich des Rosenheimer Platzes/Rosenheimer Straße Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Vorfall stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 4, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
1104. Alkoholisierte Pkw-Fahrerin kollidiert mit drei geparkten Pkw und wird leicht verletzt – Bogenhausen
Am Samstag, 24.07.2021, gegen 21:00 Uhr, fuhr eine 76-jährige Münchner Rentnerin mit ihrem Jaguar, Pkw, auf der Mauerkircherstraße stadtauswärts. Wie sich herausstellte, war die Frau während der Fahrt deutlich alkoholisiert. Vermutlich touchierte sie aus diesem Grund auf Höhe der Herzogparkstraße drei am rechten Fahrbahnrand geparkte Fahrzeuge. Es handelte sich jeweils um drei Pkw (zweimal Audi, einmal Mini).
Durch die Wucht der Kollision mit dem ersten Fahrzeug wurde der Pkw der 76-Jährigen ausgehebelt und auf die Fahrerseite gekippt. Der Wagen schlitterte noch einige Meter weiter und kam schließlich in dieser Position zum Stillstand.
Die 76-Jährige konnte ihr Fahrzeug nicht alleine verlassen und musste durch die Feuerwehr befreit werden. Durch den Unfall wurde die Frau leicht verletzt und zur ambulanten Behandlung in ein Klinikum gebracht.
Der Pkw der 76-Jährigen wurde total beschädigt, die Airbags lösten aus. Das Fahrzeug war nicht mehr fahrbereit und musste abgeschleppt werden.
Nachdem bei der 76-Jährigen eine deutliche Alkoholisierung festgestellt werden konnte, wurde ihr Führerschein beschlagnahmt. Gegen sie wird nun wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.
Die drei geparkten Fahrzeuge wurden jeweils leicht beschädigt und sind weiterhin fahrbereit. Der Gesamtschaden beläuft sich auf mehrere Zehntausend Euro.
Die Örtlichkeit musste zur Unfallaufnahme ca. eine Stunde komplett gesperrt werden. Hierbei kam es zu leichten Verkehrsbeeinträchtigungen.
Die weiteren Ermittlungen werden bei der Verkehrspolizei geführt.
1105. Mann stürzt vom Bahnsteig unmittelbar vor die einfahrende U-Bahn und wird tödlich verletzt – Schwabing
Am Freitag, 23.07.2021, gegen 11:00 Uhr, hielt sich ein 76-Jähriger auf dem Bahnsteig des U-Bahnhofs Giselastraße in der Nähe des nördlichen Abgangs auf. Als er Richtung südlichen Abgang am Bahnsteig entlangging, fiel er dabei aus bislang ungeklärten Gründen unvermittelt rückwärts von der Bahnsteigkante in den Gleisbereich.
Zeitgleich fuhr eine U-Bahn der Linie U3 (Richtung Fürstenried West) in den U-Bahnhof Giselastraße ein. Trotz einer unverzüglich eingeleiteten Gefahrenbremsung durch die U-Bahnfahrerin konnte ein Zusammenstoß mit dem 76-Jährigen nicht mehr vermieden werden.
Der Mann wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass er sofort an der Unfallstelle verstarb. Die U-Bahnfahrerin wurde vor Ort betreut.
Der U-Bahnhof Giselastraße wurde im Rahmen der Unfallaufnahme in beide Richtungen für etwa zwei Stunden gesperrt. Jeglicher Linienverkehr wurde eingestellt. Es kam zu erheblichen Beeinträchtigungen des fahrplanmäßigen Bahnverkehrs.
Aufgrund der Gesamtumstände wird von einem Unfallgeschehen ausgegangen.
Die weiteren Ermittlungen werden bei der Verkehrspolizei geführt.
1106. Zwei Fälle von versuchten Zigarettenautomatenaufbrüchen mit Festnahme von insgesamt fünf Tatverdächtigen – Neuperlach/Am Hart
Fall 1:
Am Samstag, 24.07.2021, kurz nach Mitternacht, verständigten Zeugen die Polizei, da sie beobachten konnten, wie drei Männer mit einem Brecheisen versuchten, einen Zigarettenautomaten in der Nawiaskystraße aufzuhebeln.
Einsatzkräfte der Polizeiinspektion 24 (Perlach) konnten zwei Tatverdächtige im Rahmen der Sofortfahndung unmittelbar am Tatort festnehmen. Es handelt sich um einen 18- und 21-Jährigen aus der näheren Umgebung. Die dritte Person ist flüchtig.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. An dem Zigarettenautomaten entstand geringer Sachschaden.
Fall 2:
Am Samstag, 24.07.2021, kurz nach 03:00 Uhr, konnten Zeugen beobachten, wie drei Männer versuchten, einen Zigarettenautomaten aufzuhebeln und ihn augenscheinlich anzünden wollten, was allerdings misslang.
Durch verständigte Einsatzkräfte der Polizeiinspektion 27 (Milbertshofen) konnten drei tatverdächtige Männer im Alter von 18, 20 und 22 Jahren festgenommen werden. Alle drei sind wohnhaft in München und wurden nach der polizeilichen Sachbearbeitung entlassen.
An dem Automaten entstand geringer Sachschaden. Auch hier hat die Kriminalpolizei die weiteren Ermittlungen übernommen.
1107. Unerlaubte Veranstaltung unter der Brudermühlbrücke – Untergiesing
In der Nacht von Samstag, 24.07.2021, auf Sonntag, 25.07.2021, gingen bei verschiedenen Polizeiinspektionen sowie bei der Einsatzzentrale mehrere Anrufe wegen Ruhestörung aus dem Bereich der Brudermühlbrücke ein. Ein Zeuge hatte sich die Situation vor Ort angeschaut und festgestellt, dass sich am Ostufer unterhalb der Brücke ca. 500 Personen aufhalten sollen, mehrere Musikanlagen im Betrieb sind und weiterhin reger Personenzustrom herrschte.
Die polizeiliche Aufklärung vor Ort ergab, dass sich die Situation unter der Brücke insgesamt als gefährlich für die anwesenden Partygäste darstellte, da die Isar nach wie vor einen sehr hohen Wasserstand hat und die anwesenden Menschen zum Teil sehr nahe am Flussufer standen. Zudem lagen Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz vor, weil die gesetzlich erlaubte Personenanzahl für private Feiern augenscheinlich um ein Vielfaches überschritten wurde. Abstände wurden keine eingehalten.
Der Einsatzleiter entschied sich daher, die Party aufzulösen. Die Partygäste, primär stark alkoholisierte Jugendliche, konnten zunächst weitgehend störungsfrei nach deeskalierender Ansprache zum Verlassen der Örtlichkeit bewegt werden. Die Musikanlagen wurden abgestellt. Gegen die Betreiber wurden Anzeigen nach dem Infektionsschutzgesetz gefertigt.
Unter der Brücke kam es zu einem Steinwurf gegen eingesetzte Kräfte. Der Tatverdächtige konnte festgenommen werden und erhielt eine Anzeige wegen tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte sowie versuchter gefährlicher Körperverletzung. Zehn Personen aus einer Gruppe, die sich um den Steinwerfer sammelten und die eingesetzten Beamten beleidigten, wurden ebenfalls angezeigt. In einigen Fällen musste unmittelbarer Zwang in Form von Schieben und Drücken angewendet werden. Einige Personen mussten zudem fixiert werden.
Während des Einsatzes fuhren auf der Brudermühlbrücke zwei Jugendliche gemeinsam auf einem E-Scooter auf Polizeibeamte zu und hatten Mühe, eine Kollision zu vermeiden. Da starker Alkoholgeruch festgestellt werden konnte, wurde eine Anzeige wegen Trunkenheit erstellt. Auch hier störten Jugendliche die polizeilichen Maßnahmen massiv. Zur Durchsetzung der Platzverweise musste auch hier unmittelbarer Zwang angewendet werden.
1108. Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung – Neuperlach
Am Samstag, 24.07.2021, gegen 01:30 Uhr, fuhr eine Polizeistreife, besetzt mit zwei Beamten, im Rahmen einer festgestellten Trunkenheitsfahrt zur Wohnung eines 39-Jährigen in Neuperlach, um dort seine Identität zu überprüfen.
Nachdem der 39-Jährige gemeinsam mit den beiden Beamten die Wohnungstüre erreicht hatte, griff er einen der Beamten, einen 26-Jährigen, unmittelbar mit einer Kopfnuss an. Der 39-Jährige war zu diesem Zeitpunkt aufgrund seiner starken Stimmungsschwankungen und seines aggressiven Verhaltens mit Handfesseln fixiert. Der 26-jährige Beamte konnte dem Angriff ausweichen und zusammen mit seinem 22-jährigen Kollegen den Angreifer zu Boden bringen. Hierbei wurden die beiden Beamten durch Schläge und Tritte gegen die Beine und gegen die Genitalien verletzt.
Durch die beiden Beamten wurde eilige Unterstützung angefordert. Die eingetroffenen Streifen mussten den 72-jährigen Vater und den 44-jährigen Bruder des Angreifers davon abhalten, die Maßnahmen zu stören. Diese waren auf die Situation im Flur aufmerksam geworden, filmten die Festnahme und störten die Maßnahmen, indem sie sich mit dem 39-Jährigen solidarisierten. Erst nachdem auch der Bruder und der Vater vorübergehend gefesselt wurden, konnte die unübersichtliche Situation beruhigt werden.
Auch beim Transport ins Dienstfahrzeug wehrte sich der 39-Jährige massiv, sodass ein Transport im Dienst-Pkw nicht möglich war. Der 39-Jährige musste daraufhin in einen Kombi verbracht werden.
Die beiden verletzten Beamten waren nach dem tätlichen Angriff nicht mehr dienstfähig. Beide begaben sich zur Abklärung ihrer Verletzungen in ein Klinikum.
Der 39-Jährige muss sich nun wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung und Beleidigung verantworten.
Die weiteren Ermittlungen werden beim Kommissariat 26 geführt.