Polizeibilanz zum Rosenheimer Herbstfest 2017
10.09.2017, PP Oberbayern Süd
Polizeibilanz zum Rosenheimer Herbstfest 2017
„Die erfolgreiche Umsetzung des angepassten Sicherheits-konzeptes auf dem Rosenheimer Herbstfest freut mich besonders. Mit bemerkenswerten Engagement und hoher Motivation ist es den eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten - gemeinsam im Verbund mit allen Verantwortlichen - gelungen, den Besuchern vergnügliche und unbeschwerte Wiesntage zu ermöglichen. In der Gesamtschau können wir auf ein friedliches Volksfest zurückblicken und bedanken uns insbesondere bei den zahlreichen Gästen für das Vertrauen in die polizeiliche Arbeit“, so Polizeipräsident Robert Kopp.
Bereits in der Planungsphase stand die Sicherheit der Herbstfestbesucher an oberster Stelle. Hier galt es das angepasste Sicherheitskonzept so umzusetzen, dass sich die Gäste zu jeder Zeit sicher fühlen aber auch nicht auf den traditionellen und gemütlichen Volksfestcharakter verzichten müssen. Ohne Ausnahmen wurden sowohl die hohe Polizeipräsenz, als auch die selektiven Taschen- und Personenkontrollen an den Eingängen positiv bewertet. Der polizeiliche Hinweis keine gefährlichen Gegenstände mit auf das Festgelände zu nehmen, zeigte sich ebenfalls als voller Erfolg. Vor allem auf ihren Streifengängen erntete die Wiesnwache viel Lob für ihre Arbeit.
Polizeioberrat Volker Klarner, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Rosenheim: „An dieser Stelle gilt es ein großes Dankeschön an die Herbstfestbesucher auszusprechen. Teils mit bereits geöffneten Handtaschen liefen die Wiesnbesucher durch die Eingangstore und zeigten größtes Verständnis für unsere Sicherheitsvorkehrungen. Nach meinem ersten Jahr als Einsatzleiter kann ich auf 16 erfolgreiche Einsatztage zurückblicken. Für die ausgezeichnete Zusammenarbeit möchte ich mich auch beim Veranstalter, der Stadt Rosenheim sowie dem Rettungsdienst, der Feuerwehr sowie den weiteren Sicherheitsorganisationen bedanken. Im täglichen Einsatz zeigte sich die über Jahre eingespielte Teamarbeit“.
Das positive Gesamtbild des Rosenheimer Herbstfestes 2017 kann auch das einsatzreiche mittlere Wiesnwochenende nicht trüben. Hier zeigte sich vor allem durch überwiegend auswärtige Störenfriede ein erhöhtes Einsatzaufkommen. Mit konsequentem Einschreiten, Ingewahrsam-nahmen sowie Betretungsverboten, konnte auch diese Lage beruhigt werden. Hervorragend bewährten sich hierbei die neuen Bodycams mit denen vor allem Beleidigungs- und Widerstandshandlungen beweiskräftig aufgezeichnet wurden. Das Interesse der Besucher an der neuen Uniform sowie der Bodycam war riesig und es folgten zahlreiche spannende Dialoge zwischen Polizei und Bürger. Neben den Beamten der Polizeiinspektion Rosenheim verrichteten auch Polizistinnen und Polizisten der benachbarten Reviere ihren abwechslungsreichen Dienst auf der Wiesnwache. Überwiegend zu späterer Stunde in der Innenstadt unterstützten Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaftspolizei, des Polizeipräsidiums München sowie der Einsatzzüge aus Rosenheim, Traunstein und Murnau. Grundsätzlich herrschte auf dem Festgelände eine entspannte und friedliche Stimmung unter den Festbesuchern. Insbesondere an den Wochenenden und den Familientagen war das Herbstfest bereits in den Nachmittagsstunden stark frequentiert.
Wiesnverbote – Ein beim Wiesnbesucher gefürchtetes, aber nach wie vor sehr wertvolles Mittel ist das Wiesnverbot. Vor allem männliche, alkoholisierte Randalierer, wurden in bislang 112 Fällen (2016: 85) des Festgeländes verwiesen. Auch auf die Zuwiderhandlungen folgten Anzeigen wegen Hausfriedensbruches.
Körperverletzungen – Die Zahl der Körperverletzungsdelikte, 40, ist im Vergleich zum Vorjahr (36) etwas gestiegen. Der überwiegende Teil verlief ohne größere Verletzungen. Angesichts der Besucherzahlen darf bei diesen niedrigen Werten durchaus von einem friedlichen Volksfest gesprochen werden.
Gewahrsam – Mit 55 Gewahrsamnahmen (2016: 44) bewegen sich die Arreste der überwiegend erwachsenen, männlichen Festbesucher, über dem niedrigen Wert aus dem Vorjahr. Vor allem das mittlere Wochenende führte zu einer erhöhten Anzahl an Delikten, worauf konsequent zur Gefahrenabwehr gehandelt wurde.
Diebstahl – Bis heute wurden 30 Eigentumsdelikte (2016: 24) auf dem Herbstfest zur Anzeige gebracht. Hauptsächlich Fahrräder, Mobiltelefone und Handtaschen wechselten unfreiwillig den Besitzer. Das Phänomen „Maßkrugdiebstahl“ hat inzwischen keine Bedeutung mehr und so kann im dritten Jahr in Folge „Fehlanzeige“ gemeldet werden.
Jugend – Das bewährte Konzept der Polizei und der Stadt Rosenheim verfehlte auch in diesem Jahr seine Wirkung nicht. Bei den gemeinsamen Kontrollen wurden zahlreiche Kinder und Jugendliche überprüft. Dabei wurde das Augenmerk auf den Ausschank und die Weitergabe von Alkohol gelegt. Erfreulicherweise gab es hier in den Schankbetrieben fast keine Beanstandungen. Mit 11 aufgegriffenen Jugendlichen (2016: 14) lagen die Zahlen unter dem Vorjahresniveau.
Verkehr – Der Pkw-Verkehr verlief während der gesamten Volksfestzeit, auch während der Festzüge an den ersten beiden Wochenenden, nahezu reibungslos. Bislang waren 6 Fahrzeugführer (2016: 9) mit zu hohen Alkoholwerten oder drogentypischen Ausfallerscheinungen auffällig. Volksfestbedingte Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss waren auch in diesem Jahr nicht zu verzeichnen. Ein deutlicher Rückgang ergab sich auch bei den Abschleppungen, insgesamt 26 Fahrzeuge mussten an den Haken (2016: 31).