Verkehrsunfallstatistik 2020 für die Hanse- und Universitätsstadt Rostock
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Zusammenfassende Feststellungen:
- Rückgang der Verkehrsunfälle
- weniger Fußgänger an Verkehrsunfällen beteiligt
- leichter Rückgang der Erwachsenen als Unfallverursacher mit
Personenschaden
- leichter Anstieg der Radfahrer als Hauptunfallverursacher mit
Personenschaden
- Anstieg der Unfallursache Abbiegen Die Polizeiinspektion Rostock verzeichnet insgesamt weniger Verkehrsunfälle für das Jahr 2020. Im vergangenen Jahr wurden 5.594 Verkehrsunfälle in der Hanse- und Universitätsstadt gemeldet. 2019 waren es noch 6.429 Unfälle. Dies entspricht dem landesweiten Trend und ist auf die veränderte Mobilität der Bevölkerung durch die einschränkenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie rückführbar.
Sachschäden
Bei rund 90 % der Verkehrsunfälle blieb es bei Sachschäden in 2020. Dies ist vergleichbar mit den beiden Jahren zuvor.
Die Anzahl des unerlaubten Entfernens vom Unfallort ist im Verhältnis zum Gesamtaufkommen der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr 2019 unverändert geblieben. In 2020 verzeichnete die Rostocker Polizei durchschnittlich vier bis fünf Verkehrsunfallfluchten pro Tag. Im vergangenen Jahr wurden der Rostocker Polizei 1.649 (2019: 1.926) Anzeigen aus diesem Deliktsbereich gemeldet.
Personenschäden
Die Unfälle mit Personenschäden blieben im Verhältnis zum Gesamtaufkommen der Verkehrsunfälle gleich. Bei 511 (2019: 620) Unfällen mit Personenschaden verunglückten im Jahr 2020 insgesamt 631 (2019: 740) Personen. Insgesamt sind nur drei Personen infolge eines Verkehrsunfalls gestorben (2019: 4). Bei den Unfallopfern mit Todesfolge handelt es sich um zwei Pkw-Fahrer und einen Straßenbahninsassen.
Bei den 631 verunglückten Personen stellen insbesondere die Radfahrer mit 42,8 % den größten Anteil dar (270 Personen), gefolgt von den verletzten Pkw-Fahrern mit ca. 38,5 % (243) und den Fußgängern mit 10,3 % (65). Diese Aufteilung ist mit den Verunglückten der letzten beiden Jahre vergleichbar.
Verkehrsunfallbeteiligte
Am meisten waren bei einem Verkehrsunfall abermals Pkw mit 76,6 % (2019: 79%) beteiligt, spät gefolgt von Liefer- und Lastkraftwagen mit 6,9 % (2019: 7 %).
Fahrräder waren mit 3,9 % (2019: 3,6 %) an einem Unfall beteiligt. In der Gruppe der Fahrräder machten die Pedelecs einen Anteil von 1,6 % aus. Insgesamt gab es im Jahr 2020 im Bereich Rostock 393 Verkehrsunfälle mit Beteiligung eines Radfahrers (2019: 412). An dieser Stelle sei zu den Zahlen erläuternd angemerkt, dass es zu Verkehrsunfällen kommen kann, bei denen mehrere Radfahrer betroffen sein können.
Die Polizei Rostock registrierte im letzten Jahr insgesamt sechs Verkehrsunfälle mit E-Scootern. Bei vier Unfällen waren Leichtverletzte zu verzeichnen. Ein E-Scooter-Fahrer stand unter Alkoholeinfluss.
Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung der Fußgänger liegt unter einem Prozent und ist erstmalig wieder gesunken (Gesamtanzahl 2018: 116, 2019: 128, 2020: 95).
Von den insgesamt 10.801 Personen, die an einem Verkehrsunfall in 2020 beteiligt waren (2019: 12.512), sind 6.839 (63,3 %) Erwachsene (25-64 Jahre) und 1.549 (14,3 %) Senioren (65+) zu verzeichnen. Die geringe Beteiligung von Kindern (67; 0,6%), Jugendlichen (32; 0,3%) und jungen Erwachsenen bis 24 Jahren (870; 8,1%) ist erfreulicherweise geblieben.
Hauptunfallverursacher von Unfällen mit Personenschaden
62 % aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden wurden durch Pkw-Fahrer verursacht (2019: 60 %, 2018: 65 %, 2017: 66 %). Radfahrer verursachten 24 % (2019: 23 %, 2018: 18 %, 2017: 15 %) und Fußgänger 4 % (2019: 6 %, 2018: 5 %, 2017: 5 %) dieser Verkehrsunfälle. Diese Zahlen bewegen sich seit mehreren Jahren auf ähnlichem Niveau, wobei sich seit einigen Jahren ein leichter Anstieg der Radfahrer als Hauptunfallverursacher von Unfällen mit Personenschaden abzeichnet.
Auch im Bereich der Hauptunfallverursacher bei Verkehrsunfällen gibt es zum Vorjahr kaum merkliche Veränderungen. Als Hauptverursacher aller Verkehrsunfälle sind nach wie vor am meisten die Erwachsenen mit 52 % verantwortlich. Als zweite Gruppe bei den Unfallverursachern wurde die Gruppe der Senioren mit rund 17 % errechnet.
Zu den Hauptverursachern von Unfällen mit Personenschaden zählen die Erwachsenen mit 53,6 % (2019: 60 %). An nächster Stelle stehen die Senioren ab 65 Jahren mit 20,1 % (2019: 17,9 %), gefolgt von den jungen Erwachsenen mit 11,35 % (2019: 7,9%). Bei Letzteren ist ein leichter Anstieg zu erkennen.
Verkehrsunfallursachen
Zu der häufigsten Unfallursache bei Unfällen mit Personenschäden zählte auch im Jahr 2020 ein ungenügender Sicherheitsabstand. Hier verzeichnete die Polizei insgesamt 100 Verkehrsunfälle.
Weitere häufige Unfallursachen sind nicht angepasste Geschwindigkeit und Fehler beim Rechtsabbiegen.
Unfälle unter dem Einfluss von Alkohol oder auch Unfälle, die auf die verbotswidrige Benutzung der Fahrbahn oder anderer Straßenteile (z. B. Geh- oder Radweg) zurückzuführen sind, sind weiterhin auffällig.
Polizeiliche Verkehrssicherheitsarbeit
Auch wenn aufgrund der aktuellen pandemiebedingten Situation eine Vielzahl von Veranstaltungen im Bereich der Verkehrsunfallprävention abgesagt werden musste, so wird diese wichtige Arbeit seitens der Polizeiinspektion Rostock nicht aus dem Auge verloren und bei gegebenen Möglichkeiten intensiviert und fortgesetzt. Dabei wird die Rostocker Polizei eigeninitiativ tätig oder schließt sich mit örtlichen Partnern verschiedener Institutionen und Vereine zusammen.
Im Zuge der landesweiten Kampagne Fahren.Ankommen.LEBEN! haben die Polizeibeamtinnen und Beamten die Unfallursachen und die Hauptgruppe der verunglückten Personen fest im Blick, wie eben auch die Zweiradfahrer. So arbeitet die Polizeiinspektion Rostock eng mit der Deutschen Verkehrswacht Rostock e.V. zusammen. Neben der Radfahrausbildung und -prüfung für die Schulkinder sollen auch künftig Seniorinnen und Senioren geschult werden, insbesondere mit dem Pedelec.
"Die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer werden im Rahmen von Präventionsveranstaltungen oder Kontrollmaßnahmen zu einem umsichtigen und rücksichtsvollen Verhalten angehalten. Versuchen wir uns doch alle in unsere eigene Zeit der Fahrschulausbildung zurückzuversetzen und uns an die Regeln zu erinnern. Allein der Schulterblick bei Abbiegevorgängen kann Verkehrsunfälle vermeiden und sogar Leben retten", teilt der Leiter der Polizeiinspektion Rostock, Achim Segebarth, mit.
Bei den Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung stellte die Polizeiinspektion Rostock insgesamt 3.368 Geschwindigkeitsverstöße (2019: 4.180), 195 Vorfahrtsverstöße (2019: 176), 137 Alkoholverstöße (2019: 120), 171 Drogenverstöße (2019: 118) und 1.941 Handyverstöße (2019: 1.365) fest.
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Ellen Klaubert
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