Pressebericht vom 27.05.2021

27.05.2021, PP München Pressebericht vom 27.05.2021 Inhalt: 790. Pressekonferenz „Gewalt gegen Polizeibeamte im Jahr 2020“ im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München 791. Einbruch in Gewerbeobjekt – Isarvorstadt 792. Wohnungseinbruch; zwei Tatverdächtige festgenommen – Ludwigsfeld 793. Versuchtes Raubdelikt unter Jugendlichen; zwei Tatverdächtige festgenommen – Haidhausen 794. Versuchter Handtaschenraub – Laim 795. Körperverletzungsdelikt – Au 790. Pressekonferenz „Gewalt gegen Polizeibeamte im Jahr 2020“ im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München Herr Polizeipräsident Thomas Hampel stellte am Donnerstag, 27.05.2021 um 11.30 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz das Lagebild des Polizeipräsidiums München zur Thematik „Gewalt gegen Polizeibeamte“ für das Jahr 2020 vor. Im Berichtszeitraum stiegen im Bereich des Polizeipräsidiums München die Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte auf 1.476 bzw. 4,8% an (2019: 1.409, 2018: 1.333 Fälle). Die Zahl der Fälle entspricht 17,2% aller in diesem Zusammenhang in Bayern gemeldeter Fälle. Der Großteil der erfassten Fälle setzt sich aus den Delikten Beleidigung (38,8%, entspricht +9,6%), des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte (28,5 %, entspricht -6%) und des Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte (22,3%, entspricht +21,4%) zusammen. Insgesamt wurden 463 (2019: 488) Polizeibeamte verletzt. Die Taten ereigneten sich vor allem im Bereich von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen bei Einsatzlagen des täglichen Wach- und Streifendienstes. Insgesamt wurden 1.318 Tatverdächtige zu diesen Straftaten ermittelt, wovon 78,3% erwachsen, 83,5% männlich, 60% deutsch und 88,8% polizeibekannt waren. 56,1% standen bei der Tat unter Alkoholeinfluss. Im Vergleich mit der Alkoholisierungsquote der Tatverdächtigen der Gesamtkriminalität (13,4 %) sowie der Tatverdächtigen im Bereich der Gewaltkriminalität (32,2 %) lässt sich erkennen, dass dieser Wert im Bereich Gewalt gegen Polizeibeamte deutlich höher ausfällt. Aktuelle Fälle von Angriffen auf Polizeibeamte, wie z. B. der Vorfall im Englischen Garten am 08.05.21, bei welchem Einsatzkräfte durch Unbeteiligte unvermittelt durch Flaschenwürfe angegriffen wurden (siehe Medieninformation 682. vom 09.05.2021) sowie ein tätlicher Angriff auf einen uniformierten Polizeibeamten am Hauptbahnhof (siehe Medieninformation 732. vom 17.05.2021) zeigen, dass Polizeibeamte sowohl im täglichen Dienst als auch auf ihrem Weg zur Arbeit Opfer von Gewalt werden können. Polizeipräsident Thomas Hampel appelliert an die Bevölkerung: „Der Polizeiberuf begründet sich auf dem Wunsch und Ethos Menschen zu helfen und zu schützen. Gerade deswegen sind Angriffe auf die Einsatzkräfte, die für das Gemeinwohl eintreten und für unsere Sicherheit sorgen, völlig inakzeptabel. Vor allem Angriffe von Unbeteiligten nehmen verstärkt zu. Außenstehende greifen immer wieder gezielt Einsatzkräfte an. Schaulustige solidarisieren sich oft in Unkenntnis des Einsatzanlasses und bestärken durch ihr Verhalten Gewalttäter. Dazu gehört auch das teilweise aggressive Filmen der Einsatzkräfte aus kürzester Distanz. Mir ist es besonders wichtig, dass wir die Menschen schützen, die uns jeden Tag rund um die Uhr schützen und dass unsere Polizisten unversehrt zu ihren Familien heimkommen.“ Fallbeispiele Gewalt gegen Polizeibeamte 2020 Am Samstag, 25.01.2020, gegen 12:30 Uhr erhielt eine Streifenbesatzung von der Einsatzzentrale den Auftrag im Bereich der Hansastraße nach einer auffälligen betrunkenen männlichen Person zu sehen. Im Rahmen der Kontrolle des Betrunkenen trat dieser unvermittelt nach den Polizeibeamten und musste daraufhin am Boden fixiert und gefesselt werden. Bei dem Transport in einem Streifenwagen spukte der Mann einem 20-jährigen Polizeibeamten ins Gesicht und biss ihm in den kleinen Finger der rechten Hand, als dieser den Kopf des Mannes zur Seite drückte. Durch den Biss erlitt der Polizeibeamte trotz getragener Handschuhe eine tiefe Fleischwunde. Aufgrund der Verletzung war er nicht mehr dienstfähig und wurde stationär in einem Krankenhaus behandelt. (Siehe Medieninformation Ziffer 106 vom 26.01.2020) Am Dienstag, 09.06.2020, gegen 17:15 Uhr, kontrollierten Beamte der Polizeiinspektion 11 eine Gruppe von fünf Personen in der Kaufingerstraße. Nachdem ein Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz beanstandet wurde, wurde die Stimmung zunehmend aggressiv. Der Betroffene, ein 16-jähriger Münchner, weigerte sich, seine Personalien anzugeben. Als er zur Feststellung seiner Identität zur Polizeiinspektion gebracht werden sollte, weigerte er sich und schlug mit seinen Händen um sich. Daraufhin musste er gefesselt werden. Die vier anderen Personen (im Alter von 15 bis 21 Jahren) versuchten währenddessen den 16-Jährigen zu befreien. Nur durch den Einsatz von mehr als fünf Streifen konnte die Situation vor Ort beruhigt und die Kontrolle aller Beteiligten durchgeführt werden. (Siehe Medieninformation Ziffer 884 vom 10.06.2020) Am Donnerstag, 09.07.2020, gegen 19:45 Uhr, fuhren mehrere Streifen der Münchner Polizei zu einer Schlägerei mit rund zehn Beteiligten am Tassiloplatz in München. Bei Eintreffen der ersten Streife spukte ein 20-Jähriger aus dem Landkreis Regensburg gegen den Streifenwagen und beleidigte die Beamten. Anschließend flüchtete er. Aufgrund der durch Passanten angegebenen Personenbeschreibung konnte er als Beteiligter an der Auseinandersetzung identifiziert und nach kurzer Verfolgung zu Fuß angehalten werden. Hierbei schlug der 20-Jährige einem 28-jährigen Polizeibeamten gegen den Kopf und trat mit seinem Fuß gegen den Oberkörper. Als zusätzliche Polizeibeamte zur Unterstützung eilten, spukte der 20-Jährige ins Gesicht eines Beamten und beleidigte die Polizeibeamten mehrfach. Ein hinzugekommener 19-Jähriger aus dem Landkreis Pfaffenhofen, versuchte den 20-Jährigen zu befreien, was durch die eingesetzten Polizeibeamten verhindert werden konnte. Beide Personen wurden festgenommen. (Siehe Medieninformation Ziffer 1057 vom 10.07.2020) 791. Einbruch in Gewerbeobjekt – Isarvorstadt Am Mittwoch, 26.05.2021, zwischen 01:00 Uhr und 08:30 Uhr, brachen ein oder mehrere bislang unbekannte Täter in ein Gewerbeobjekt in der Thalkirchner Straße ein. Hierbei wurde ein gekipptes Fenster aufgebrochen, wodurch die Täter in das Objekt gelangten. Es wurde Bargeld im mittleren dreistelligen Eurobereich erbeutet. Zudem wurde noch versucht einen Zigarettenautomat im Inneren des Objektes aufzubrechen. Nach der Tat entfernten sich der oder die unbekannten Täter vom Objekt. Das Kommissariat 52 hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 52, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. 792. Wohnungseinbruch; zwei Tatverdächtige festgenommen – Ludwigsfeld Im Zeitraum von Dienstag, 04.05.2021, bis Dienstag, 25.05.2021, 14:00 Uhr, brachen ein 34-Jähriger und ein 37-Jähriger, beide ohne festen Wohnsitz in eine Wohnung ein und entwendeten unzählige Wertgegenstände und technische Geräte aus der Wohnung. Sie brachten diese danach in ein Abrisshaus. Dort hatten die beiden ihr Quartier aufgeschlagen um zu nächtigen und zu wohnen. Am Dienstag, 25.05.2021, gegen 14:00 Uhr, wurden die beiden Tatverdächtigen von Polizeibeamten der Bereitschaftspolizei kontrolliert. Hierbei kam das Diebesgut zum Vorschein und wurden nach umfangreichen Abklärungen dem Einbruch zugeordnet. Die beiden Männer wurden vorläufig festgenommen und dem Ermittlungsrichter im Polizeipräsidium München vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen die beiden. Das Kommissariat 53 hat die Ermittlungen übernommen. 793. Versuchtes Raubdelikt unter Jugendlichen; zwei Tatverdächtige festgenommen – Haidhausen Am Dienstag, 25.05.2021, gegen 12:50 Uhr, fuhren zwei 16-Jährige mit Wohnsitzen im Landkreis Ebersberg mit der S-Bahn. An der Haltestelle St.-Martin-Straße stiegen zwei 14-Jährige, beide mit Wohnsitzen im Landkreis Dachau, in die S-Bahn ein und sprachen die 16-Jährigen an. Sie forderten Geld von ihnen, um sich etwas zu essen zu kaufen. Der Geldforderung kamen die beiden 16-Jährigen nicht nach, woraufhin einer der 14-Jährigen gezielt einem der 16-Jährigen ins Gesicht schlug. Weitere Fahrgäste wurden auf den Vorfall aufmerksam und verständigten die Polizei. An der Haltestelle Ostbahnhof gelang es beiden Tatverdächtigen aus der S-Bahn zu flüchten. Sie konnten jedoch durch eine Streife der Polizeiinspektion 21 (Au) vorläufig festgenommen werden. Die Bundespolizei war ebenfalls in die Fahndung miteingebunden. Die Erziehungsberechtigten der 14-Jährigen wurden telefonisch verständigt und beide wurden nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Der 16-Jährige wurde im Gesicht leicht verletzt und musste nicht weiter medizinisch behandelt werden. Das Kommissariat 21 hat die weiteren Ermittlungen übernommen. 794. Versuchter Handtaschenraub – Laim Am Mittwoch, 26.05.2021, gegen 15:20 Uhr, ging eine 79-Jährige mit Wohnsitz in München auf der Schrobenhausener Straße im Bereich der Maria-Birnbaum-Straße. Von hinten kamen zwei vermeintlich Jugendliche mit Fahrrädern angefahren und hielten auf Höhe der Rentner an. Einer der beiden Jugendlichen versuchte die Handtasche der 79-Jährigen zu entwenden, indem er an dem Riemen gewaltsam riss. Die Seniorin leistete lautstark und körperlich Gegenwehr gegen den Angriff und konnte so den Besitz ihrer Handtasche behaupten. Die beiden unbekannten Täter flohen ohne Beute vom Tatort. Die 79-Jährige wurde durch die Tat leicht verletzt und begab sich selbständig zum Arzt. Die Tat wurde der Polizei erst im Nachgang bekannt. Eine eingeleitete Fahndung blieb ohne Erfolg. Das Kommissariat 21 hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Täter konnten wie folgt beschrieben werden: Täter 1: Männlich, ca. 14-15 Jahre alt, ca. 165 cm groß, normale Statur, dunkle kurze Haare, ausländischer Typ; dunkel gekleidet (evtl. Jogginganzug); fuhr mit einem sportlichen Fahrrad mit grüner Gabel (evtl. ohne Sattel) Täter 2: Männlich, ca. 14-15 Jahre alt, ca. 165 cm groß, normale Statur, dunkle kurze Haare, ausländischer Typ; dunkel gekleidet (evtl. Jogginganzug); fuhr mit einem sportlichen Fahrrad (evtl. ohne Sattel) Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 21, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen. 795. Körperverletzungsdelikt – Au Am Mittwoch, 26.05.2021, gegen 22:00 Uhr, fuhr ein 24-jähriger Somalier unter der Reichenbachbrücke entlang. Zeitgleich hielt sich ein 28-Jähriger ebenfalls dort auf. Als der 24-Jährige an ihm vorbeifuhr, schlug dieser unvermittelt mit einer Glasflasche gezielt in dessen Richtung. Hierdurch stürzte der 24-Jährige von seinem Fahrrad und verletzte sich schwer. Noch am Boden liegend wurde er von dem 28-Jährigen mit dem Fuß gegen den Kopf getreten, so dass er bewusstlos wurde. Zeugen konnten den Notruf verständigen und leisteten Erste Hilfe. Er wurde vom verständigten Rettungsdienst versorgt und er wurde anschließend in ein Krankenhaus zur stationären Behandlung gebracht. Der 28-Jährige konnte noch am Tatort festgenommen werden. Gegen den 28-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Der 28-Jährige wurde der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Das Kommissariat 26 hat die Ermittlungen übernommen. Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen ist unter anderem die Motivation des Tatverdächtigen.