Pressebericht vom 25.06.2021
25.06.2021, PP München
Pressebericht vom 25.06.2021
Inhalt:
955. Festnahme nach Einbruch in Gaststätte – Altstadt
956. Brand in einem Mehrfamilienhaus – Fasanerie
957. Betriebsunfall – Obergiesing
958. Mehrere Fälle von Callcenterbetrug durch „Falsche Polizeibeamte“ – Stadtgebiet München
959. Sexualdelikt – Bogenhausen
960. Versuchtes Tötungsdelikt – Berg am Laim
955. Festnahme nach Einbruch in Gaststätte – Altstadt
Am Sonntag, 20.06.2021, gegen 04:00 Uhr, verständigte ein Passant den Notruf 110 der Polizei, weil er an einer Gaststätte am Maximiliansplatz eine eingeschlagene Scheibe feststellte. Zudem schilderte er Geräusche aus dem Inneren der Gaststätte. Mehrere Streifen der Münchner Polizei fuhren daraufhin zum Maximiliansplatz.
Dort stellten sie fest, dass der Glaseinsatz der Eingangstüre beschädigt war. Noch als sich die Beamten vor der Gaststätte befanden, kam der spätere Tatverdächtige, ein 49-jähriger wohnsitzloser Lette, aus dem Objekt. Die Beamten nahmen den 49-Jährigen vorläufig fest. Als sie ihn durchsuchten, konnten Sie entsprechendes Aufbruchswerkzeug finden. Dieses stellten sie sicher.
Zudem ergaben die ersten Ermittlungen den Verdacht, dass der 49-Jährige Alkohol im Wert von mehreren hundert Euro sowie einen Hubwagen zum Transport entwendet hatte. Die Beamten zeigten ihn wegen eines schweren Falls des Diebstahls an und brachten ihn in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums. Dort wurde er dem Richter vorgeführt, der einen Haftbefehl erließ. Das Kommissariat 52 hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Im Zuge der ersten Ermittlungen wurde bekannt, dass der 49-Jährige bereits am Montag, 07.06.2021 aufgefallen ist. Hier wurde er im Alten Botanischen Garten kontrolliert, weil er eine eingeschaltete Flex bei sich trug. Weil diese nachweislich aus einem Diebstahl stammte, nahmen ihn die Beamten bereits an diesem Tag wegen des Verdachts des Diebstahls fest. Damals wurde kein Haftbefehl erlassen.
956. Brand in einem Mehrfamilienhaus – Fasanerie
Am Donnerstag, 24.06.2021, gegen 08:00 Uhr, brach in einem Elektroraum im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Lassallestraße ein Brand aus, woraufhin die Stromversorgung des Anwesens ausfiel. Der Brand wurde durch den 61-Jährigen Hausmeister bemerkt und dieser verständigte die Feuerwehr.
Nach ersten Ermittlungen war die Ursache für den Brand ein technischer Defekt an der Hauptverteilerleitung.
Der Brand konnte durch Einsatzkräfte der Feuerwehr unter Kontrolle gebracht und gelöscht werden.
Der geschätzte Sachschaden beläuft sich auf ca. 100.000 Euro.
Das Kommissariat 13 hat die Ermittlungen aufgenommen.
957. Betriebsunfall – Obergiesing
Am Donnerstag, 24.06.2021, kam es um 08:50 Uhr auf einer Großbaustelle in der Oberaudorfer Straße zu einem Unfall.
Im Zusammenhang mit der Errichtung mehrere Wohngebäude sollte ein 100 Kilogramm schwerer Container umgelagert werden.
Als ein Kranführer die Last mehrere Meter hochgehoben hatte, brach nach ersten Ermittlungen eine Trageöse und der Container stürzte nach unten auf das Baustellengelände. Dort traf er einen 43-jährigen Bauarbeiter mit Wohnsitz in München am Kopf und verletzte diesen schwer. Der 43-Jährige wurde zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Ermittlungen zur Unfallursache und zu möglicherweise verantwortlichen Personen die durch das Kommissariat 13 geführt werden, dauern noch an. Die Feuerwehr unterstützte bei der Beweismittelsicherung.
958. Mehrere Fälle von Callcenterbetrug durch „Falsche Polizeibeamte“; zwei Tatverdächtige festgenommen – Stadtgebiet München
Fall 1:
Am Mittwoch, 23.06.2021, im Zeitraum von 09:30 Uhr bis 13:30 Uhr, erhielt eine über 80-Jährige einen Anruf in ihrer Wohnung in Moosach. Der Anrufer gab sich als Polizeibeamter der Kriminalpolizei aus und fragte nach Bargeld, Schmuck und Wertsachen.
Die gutgläubige Seniorin gab an, mehrere Tausend Euro Bargeld zu Hause zu haben, woraufhin der Kriminalbeamte sie aufforderte die Geldscheine anhand der Seriennummern zu überprüfen.
Nun gab sich ein weiterer Täter als Angehöriger der Staatsanwaltschaft aus, der die über 80-Jährige aufforderte das Geld bei der Kriminalpolizei abzugeben. Es wurde aber dann vereinbart, dass ein vermeintlicher Polizeibeamter das Geld bei ihr zu Hause abholen solle. Das Bargeld wurde dann später an einen Abholer übergeben.
Fall 2:
Am Donnerstag, 24.06.2021, im Zeitraum von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr, erhielt eine über 70-Jährige ebenfalls einen Anruf in ihrer Wohnung in Berg am Laim. Der Anrufer gab sich hier als Kriminalpolizist aus und gab an, dass ein Raubüberfall stattgefunden habe und dass die Wohnung der über 70-Jährigen in Gefahr sei.
Nun schaltete sich eine andere männliche Person in das Gespräch ein, der die Seniorin aufforderte mehrere Tausend Euro Bargeld bei ihrer Bank abzuheben, weil das Geld dort nicht sicher sei. Gutgläubig hob sie das Geld bei ihrer Bank ab und las in einem weiteren Telefonat dem vermeintlichen Polizisten die Geldscheinnummern vor. Hierauf wurde ihr gesagt, dass es sich um Falschgeld handle, welches ein weiterer Polizeibeamter bei ihr abholen würde.
Kurze Zeit nach dem Telefonat übergab die über 70-Jährige das abgehobene Bargeld an einen Mann, der mit dem Geld wegfuhr.
Fall 3:
Am Donnerstag, 24.06.2021, im Zeitraum von 15:30 Uhr bis 18:20 Uhr, erhielt ein über 60-Jähriger einen Anruf in seiner Wohnung in Neuhausen. Auch hier gab sich der Anrufer als Polizeibeamter aus. Der Anrufer spiegelte dem über 60-Jährigen vor, dass bei ihm zu Hause eingebrochen werden solle und hierbei auch ein Bankangestellter involviert sei.
Der über 60-Jährige wurde vom Anrufer aufgefordert, mehrere Tausend Euro bei der Bank abzuholen, was der über 60-Jährige auch tat. Ein Abholer nahm das Geld in Empfang und konnte unmittelbar nach der Geldübergabe durch Polizeikräfte, die auf die Situation aufmerksam wurden, kontrolliert und festgenommen werden.
Bei dem Abholer handelt es sich um einen 22-Jährigen mit Wohnsitz im Landkreis Erding. Bei der Kontrolle seines Pkw konnten im Fahrzeug versteckt das Bargeld aus Fall 2 aufgefunden werden.
Gegen den 22-Jährigen wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des bandenmäßigen und gewerblichen Betruges eingeleitet.
Die AG Phänomene hat die Ermittlungen übernommen.
Im Rahmen der Ermittlungen erhärtete sich ein weiterer Tatverdacht gegen einen 21-Jährigen mit Wohnsitz in Freising. Die genauen Tathandlungen des 21-Jährigen bedürfen noch der weiteren Ermittlungen. Er wurde am Freitag, 25.06.2021, gegen 03:50 Uhr, in seiner Wohnung vorläufig festgenommen.
Zudem wurde im Rahmen der Ermittlungen bekannt, dass der 22-Jährige auch im Fall 1 der Abholer gewesen war. Hier ist der Verbleib des Geldes Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen.
Beide Tatverdächtige wurden der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt. Im Laufe des Tages wird der Ermittlungsrichter über die Haftfrage entscheiden.
Hinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren. Sie behaupten, dass sie deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten.
Vergewissern Sie sich bitte durch einen selbstständigen Anruf beim Polizeinotruf 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte. Wenn Sie den Polizeinotruf 110 anrufen, vergewissern Sie sich bitte, dass ein vorheriger Anruf auch definitiv beendet wurde, indem der Hörer aufgelegt oder eine entsprechende Taste eines Mobiltelefons gedrückt wurde. Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können.
Dieser Hinweis gilt außerdem für Betrugsmaschen ähnlicher Art. Wenn Sie Anrufe von vermeintlichen Personen anderer Behörden erhalten, vergewissern Sie sich über einen unabhängigen Anruf bei dieser Behörde, ob der Anrufer tatsächlich in deren Auftrag bei Ihnen angerufen hat.
Machen Sie am Telefon niemals Angaben über Ihre finanziellen Verhältnisse und teilen Sie keine Bankverbindungsdaten mit.
959. Sexualdelikt – Bogenhausen
Am Donnerstag, 24.06.2021, gegen 19:20 Uhr, war eine 31-Jährige mit Wohnsitz in München in den Isarauen beim Joggen. Als sie an einer bislang unbekannten männlichen Person vorbeilief, fasste ihr diese unmittelbar an ihr Gesäß. Die 31-Jährige ermahnte ihn heftig dies zu unterlassen und wollte weiter joggen.
Die bislang unbekannte männliche Person umgriff die 31-Jährige danach von hinten und zog sie fest an sich heran. Die 31-Jährige wehrte sich heftig gegen diesen Angriff, schaffte es dadurch sich von ihm zu lösen und flüchtete. Danach verständigte sie den Polizeinotruf 110, woraufhin sofort über fünf Streifen der Münchner Polizei zur Örtlichkeit geschickt wurden und eine Fahndung einleiteten. Die Fahndung blieb ohne Erfolg.
Das Kommissariat 15 hat die Ermittlungen übernommen.
Der Täter wird wie folgt beschrieben:
Männlich, 20-25 Jahre alt, ca. 175 cm groß, heller Teint, kurze, hellbraune Haare, große Nase, helle Augen, Deutsch mit Akzent; graues T-Shirt, Jeanshose
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 15, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
960. Versuchtes Tötungsdelikt – Berg am Laim
Bereits am Sonntag, 06.06.2021, kam es in einer Grünanlage in München, Berg am Laim, zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Jugendgruppen. Bei dieser Auseinandersetzung wurden u.a. zwei Jugendliche der einen Gruppe durch Mitglieder der anderen Gruppe mit einem Messer verletzt und erlitten teilweise schwere Verletzungen.
Das Kommissariat 23 konnte inzwischen einen 16-jährigen Jugendlichen als Tatverdächtigen ermitteln. Die Kapitalabteilung der Staatsanwaltschaft München I bewertete den Messerangriff als versuchtes Tötungsdelikt und beantragte einen Haftbefehl gegen den 16-Jährigen, der vom Ermittlungsrichter des Amtsgerichts München erlassen wurde.
Zivilbeamte der Polizeiinspektion 22 (Bogenhausen) und der Mordkommission München, die mittlerweile die Ermittlungen übernommen hat, konnten den 16-Jährigen am gestrigen Morgen widerstandslos festnehmen. Der 16-Jährige wurde nach Eröffnung des Haftbefehls in Untersuchungshaft genommen.
Die Ermittlungen dauern an.