Weniger Gewaltkriminalität, bedeutend weniger Einbrüche

Die Dortmunder Polizei bilanziert die Kriminalitätsentwicklung für Dortmund und Lünen im ersten Halbjahr 2021 und blickt auf die relevanten Schwerpunkte polizeilicher Einsatzbewältigung. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten im zweiten Pandemie-Jahr stellen wir zunächst einmal fest, dass Dortmund mit Blick auf die Entwicklung der Kriminalität sicherer geworden ist. Trotz des teils monatelangen Stillstands des öffentlichen Lebens ergaben sich immer wieder neue Herausforderungen, denen die Dortmunder Polizei mit innovativen Konzepten, aber auch mit viel Personal- und Zeitressourcen entgegen trat. Kriminalität in Dortmund und Lünen erneut rückläufig In der ersten Jahreshälfte gab es in Dortmund insgesamt rund fünf Prozent weniger Straftaten (von 28.201 auf 26.739 im Vergleich zum Vorjahr). In Lünen konnte die Polizei immerhin 22 Straftaten weniger registrieren (von 2400 auf 2378). Auf die Gewaltkriminalität entfielen in Dortmund insgesamt 1.080 Fälle - das sind 201 weniger als im Vergleichszeitraum 2020. In Lünen gab es exakt so viele Fälle von Gewaltkriminalität wie auch im vergangenen Jahr, nämlich 96. Nach jetzigem Stand wurden im ersten Halbjahr 2021 in Dortmund 31 Prozent weniger Raubüberfälle verübt (von 310 auf 213). In Lünen hingegen gab es eine Tat mehr als im Vorjahr (von 18 auf 19). In wichtigen Deliktsbereichen ging in der ersten Jahreshälfte auch in der Dortmunder Nordstadt die Zahl der Straftaten insgesamt zurück - jedoch nicht bei der Rauschgiftkriminalität. Der hohe Kontrolldruck der Polizei sorgte hier in der ersten Hälfte des Jahres 2021 für einen Anstieg um 188 Fälle bzw. 32 Prozent (von 572 auf 760). Außerdem gab es in Dortmund im ersten Halbjahr 23 Prozent weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle (von 506 auf 393). Ein ähnlicher, aber noch stärkerer Trend zeigt sich in Lünen: Hier gab es im ersten Halbjahr dieses Jahres sogar 38 Prozent weniger Wohnungseinbruchsdiebstähle (von 29 auf 18). Polizeipräsident Gregor Lange: "Der Einbruchsschutz der Menschen und unsere Beratungen und Präventionshinweise machen sich bezahlt. Auch die Arbeit unserer Ermittlungskommissionen ruht nicht, sondern wird intensiv fortgesetzt. Und wir müssen auch weiter dranbleiben." Die Polizei bleibt dran Dranbleiben - ein Wort, das auch den fortwährenden Einsatz gegen die Raser-, Poser- und illegale Tuning-Szene im ersten halben Jahr treffend charakterisiert. Zum Jahreswechsel erklärte der Polizeipräsident dieses Thema zu einem behördenstrategischen Schwerpunkt. Erlebnisorientierte, junge Menschen nutzen den Dortmunder Wall, um dort zu rasen - worüber sich Anwohnerinnen und Anwohner zurecht mit Briefen und beim Polizei-Notruf beschwerten. Der Gefahr viel zu hoher Geschwindigkeiten, extremer Lärmbelästigung und der Vermüllung des Walls und auch auf Phoenix-West schob die Polizei Dortmund mit ihren regelmäßigen und in den Sozialen Medien kaum übersehbar begleiteten Großkontrollen einen Riegel vor. An Wochentagen und jedes Wochenende aufs Neue, gemeinsam mit der Stadt Dortmund. Der Polizeipräsident ließ nicht locker, schaffte Fakten und erweiterte Eingriffsbefugnisse, etwa indem er Ende Januar die Strategische Fahndung anordnete. Mit Erfolg. Fahrzeuge und Führerscheine sichergestellt Denn folglich machten 124 Kfz- und 47 Führerschein-Sicherstellungen, 1748 Platzverweise sowie die allgemeine Präsenz der Beamtinnen und Beamten in der ersten Jahreshälfte klar: Wer das Leben anderer Menschen gefährdet, hat auf den Straßen nichts verloren. Diese Botschaft sickert langsam, aber sicher in die Szene. "Unser entschlossenes Handeln wirkt", so Polizeipräsident Gregor Lange: "Wir haben es der Raserszene immer gesagt - und dabei bleiben wir: Wir haben den längeren Atem." Das Verkehrsaufkommen am Wall und an den bekannten Hotspots in Dortmund hat inzwischen in den kritischen Abend- und Nachtstunden um mehr als 50 Prozent abgenommen - auch, weil die Baustellensituation auf dem Wall schon länger nicht mehr zum Rasen einlädt. Ebenso haben diejenigen, die zum Wall kamen, seit den Lockerungen der Corona-Beschränkungen wieder andere Freizeitmöglichkeiten. Potenzielle Ausweichstrecken behält die Polizei Dortmund in Zukunft im Auge. Die Zahl der Beschwerden ist zurückgegangen. Gregor Lange: "Die Bekämpfung dieser Szene ist nicht das einzige Beispiel dafür, dass wir als Polizei Dortmund die Probleme in der Stadt erkennen und dann auch unmittelbar aktiv dagegen vorgehen. Auch in Pandemiezeiten können sich die Menschen auf uns verlassen." Hoher Kontrolldruck gegen die Rauschgiftkriminalität Ein weiteres Beispiel für diese aktive und wirksame Polizeiarbeit ist die Nordstadt, wo die Fallzahlen im Vergleich der ersten Jahreshälften 2020/2021 insgesamt zwar gestiegen sind. Dieser Anstieg jedoch liegt hauptsächlich am hohen Kontrolldruck gegen die Rauschgiftkriminalität. In diesem Bereich wurden 32,8 Prozent mehr Straftaten entdeckt (von 572 auf 760). Anders ist die Situation beim Raub - hier ist ein Rückgang von 100 auf 42 Taten zu erkennen (= -58 Prozent). Erfreulich ist die Entwicklung auch bei den Wohnungseinbrüchen (-20,2 Prozent auf 75 Fälle). Leider ist beim Taschendiebstahl, anders als in der gesamten Stadt Dortmund, ein Anstieg auf 129 Fälle (+ 20 Prozent) zu verzeichnen. Im Bereich Rauschgiftkriminalität wird die Polizei weiter sehr wachsam mit hohem Kontroll- und Strafverfolgungsdruck aktiv bleiben. In den ersten Wochen der Videobeobachtung seit Anfang Juni 2021 auf der Münsterstraße und dem Mehmet-Kubasik-Platz ist eine Verdrängung des Handels mit Betäubungsmitteln in andere Bereiche nicht zu erkennen. Westpark: Einsatz mit Augenmaß Mit dem Ende der Einschränkungen im Juni 2021 trafen sich im Westpark in den Abend- und Nachtstunden an Wochenenden bis zu 1200 Personen, was zu Beschwerden über Ruhestörungen und zu Straftaten, begangen vor allem unter dem Einfluss von Alkohol, führte. Polizeipräsident Gregor Lange: "Wir haben diese Situation früh erkannt und waren Nacht für Nacht mit starken Kräften vor Ort. Es ging dabei nicht darum, das öffentliche Leben zu ersticken, sondern ansprechbar zu sein und mit Augenmaß vorzugehen und gut überlegt für Sicherheit zu sorgen." Ruhestörungen und andere Auffälligkeiten gab es im Westpark und an der Möllerbrücke auch vor der Pandemie schon. Festzuhalten ist, dass es am Westpark keine kriminelle Szene gibt. Ein Tötungsdelikt vom 12. Juni 2021 konnte von der Polizei schnell aufgeklärt werden. Hier konnte eine Tätergruppe belangt werden, die in der frühen Lockerungsphase den Westpark aufgesucht hatte. Diese Tätergruppe ist dort polizeilich zuvor nicht in Erscheinung getreten. Der Wachdienst, eine Fahrradstaffel der Polizei, die Ordnungspartnerschaft und unterstützend auch ein Sicherheitsdienst waren im Einsatz, um schnell auf Störungen reagieren zu können. In den meisten Fällen sorgten Gespräche und notfalls auch Platzverweise für Ruhe. Die Polizei wird dort weiterhin präsent sein, wie bereits vor der Pandemie. Halbjahresbilanz - die Zahlen für Dortmund: Straftaten insgesamt Januar bis Juni 2015 42.898 Januar bis Juni 2016 40.077 Januar bis Juni 2017 34.393 Januar bis Juni 2018 34.215 Januar bis Juni 2019 29.717 Januar bis Juni 2020 28.201 Januar bis Juni 2021 26.739 Gewaltkriminalität Januar bis Juni 2015 1683 Januar bis Juni 2016 1572 Januar bis Juni 2017 1387 Januar bis Juni 2018 1352 Januar bis Juni 2019 1180 Januar bis Juni 2020 1185 Januar bis Juni 2021 984 Straßenkriminalität Januar bis Juni 2015 11.474 Januar bis Juni 2016 10.239 Januar bis Juni 2017 7831 Januar bis Juni 2018 7556 Januar bis Juni 2019 6092 Januar bis Juni 2020 6468 Januar bis Juni 2021 5729 Raub und räuberische Erpressung Januar bis Juni 2015 505 Januar bis Juni 2016 483 Januar bis Juni 2017 364 Januar bis Juni 2018 350 Januar bis Juni 2019 284 Januar bis Juni 2020 310 Januar bis Juni 2021 213 Wohnungseinbruchsdiebstahl Januar bis Juni 2015 1947 Januar bis Juni 2016 1846 Januar bis Juni 2017 1249 Januar bis Juni 2018 904 Januar bis Juni 2019 753 Januar bis Juni 2020 506 Januar bis Juni 2021 393 Taschendiebstahl Januar bis Juni 2015 2627 Januar bis Juni 2016 2045 Januar bis Juni 2017 1431 Januar bis Juni 2018 1140 Januar bis Juni 2019 856 Januar bis Juni 2020 727 Januar bis Juni 2021 499 Rauschgiftdelikte Januar bis Juni 2015 1455 Januar bis Juni 2016 1486 Januar bis Juni 2017 1900 Januar bis Juni 2018 2052 Januar bis Juni 2019 2033 Januar bis Juni 2020 1530 Januar bis Juni 2021 1858 Halbjahresbilanz - die Zahlen für Lünen: Straftaten insgesamt Januar bis Juni 2015 3448 Januar bis Juni 2016 3510 Januar bis Juni 2017 3115 Januar bis Juni 2018 2792 Januar bis Juni 2019 2747 Januar bis Juni 2020 2400 Januar bis Juni 2021 2378 Gewaltkriminalität Januar bis Juni 2015 115 Januar bis Juni 2016 139 Januar bis Juni 2017 134 Januar bis Juni 2018 104 Januar bis Juni 2019 98 Januar bis Juni 2020 96 Januar bis Juni 2021 96 Straßenkriminalität Januar bis Juni 2015 885 Januar bis Juni 2016 875 Januar bis Juni 2017 730 Januar bis Juni 2018 729 Januar bis Juni 2019 650 Januar bis Juni 2020 606 Januar bis Juni 2021 556 Raub und räuberische Erpressung Januar bis Juni 2015 39 Januar bis Juni 2016 28 Januar bis Juni 2017 26 Januar bis Juni 2018 29 Januar bis Juni 2019 17 Januar bis Juni 2020 18 Januar bis Juni 2021 19 Wohnungseinbruchsdiebstahl Januar bis Juni 2015 207 Januar bis Juni 2016 228 Januar bis Juni 2017 87 Januar bis Juni 2018 149 Januar bis Juni 2019 65 Januar bis Juni 2020 47 Januar bis Juni 2021 29 Taschendiebstahl Januar bis Juni 2015 116 Januar bis Juni 2016 86 Januar bis Juni 2017 49 Januar bis Juni 2018 50 Januar bis Juni 2019 30 Januar bis Juni 2020 28 Januar bis Juni 2021 45 Rauschgiftdelikte Januar bis Juni 2015 123 Januar bis Juni 2016 74 Januar bis Juni 2017 104 Januar bis Juni 2018 89 Januar bis Juni 2019 94 Januar bis Juni 2020 72 Januar bis Juni 2021 84 Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an: Polizei DortmundFelix GroßTelefon: 0231/132-1035E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.dehttps://dortmund.polizei.nrw/