Durchsuchungen wegen mutmaßlichen Menschenhandels
Gestern Morgen gegen 7 Uhr vollstreckten Ermittlerinnen und Ermittler des Landeskriminalamtes im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin mehrere Durchsuchungsbeschlüsse in Neukölln, Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf, Mitte und Treptow-Köpenick. Auch in Nordrhein-Westfahlen und Sachsen fanden Durchsuchungen statt. Einem 45-jährigen Mann und acht Frauen im Alter zwischen 26 und 49 Jahren aus Nigeria wird vorgeworfen, mindestens sechs nigerianische Frauen unter dem Vorwand, ihnen Arbeit als Haushaltshilfen zu verschaffen, nach Berlin gelockt zu haben. Offenbar mussten die Frauen noch in ihrer Heimat in einem Voodoo-Ritual versprechen, die Schleuserkosten in fünfstelliger Höhe abzuzahlen. In Berlin sollen die Frauen dann gegen Nutzungsgebühr mit Ausweisdokumenten legal in Deutschland befindlicher Frauen ausgestattet und zur Prostitution gezwungen worden sein. Die Einnahmen mussten sie an die Zuhälterinnen abgeben. Bei der Durchsuchung konnten zahlreiche Beweismittel,
insbesondere Mobiltelefone und Dokumente sowie Taterlös in fünfstelliger Höhe, sichergestellt werden. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens von Ausländern im Zusammenhang mit Menschenhandel und wegen diverser Begleitdelikte dauern an.