Charlottenburg-Wilmersdorf/Tempelhof-Schöneberg
Nr. 1497
Seit einem tödlichen Verkehrsunfall am 1. Februar 2016 in der
Tauentzienstraße, dem vermutlich ein illegales Autorennen
vorausging, hat die Polizei Berlin ihre Verkehrskontrollen in
der Stadt, insbesondere in der City West, verstärkt.
In den vergangenen vier Monaten bewältigten speziell geschulte
Polizeibeamte des Begleitschutz- und Verkehrsdienstes der
Direktion Einsatz 382 Schwerpunkteinsätze und führten dabei
79 Geschwindigkeitskontrollen durch, bei denen insgesamt 4.113
Autos sowie 551 Kräder überprüft wurden.
Im Ergebnis wurden 178 Strafverfahren eingeleitet, weil die
Auto- bzw. Kradfahrer entweder nicht im Besitz einer
Fahrerlaubnis waren oder für das Fahrzeug kein
Versicherungsschutz bestand. Darüber hinaus mussten 34
Strafanzeigen wegen Nötigung oder Gefährdung des
Straßenverkehrs gefertigt werden.
17 Verkehrsteilnehmern wurde eine Blutprobe entnommen, weil der
Verdacht bestand, Alkohol oder Drogen konsumiert zu haben.
Fünf von Ihnen mussten den Führerschein noch am Ort
abgeben.
Bei den Kontrollen wurden insgesamt 1.719
Verkehrsordnungswidrigkeiten, unter anderem wegen
Lärmbelästigung durch zu laute Musik, unnötigem Hochdrehen
des Motors, durchdrehenden Reifen, verbotener Handybenutzung,
Rotlichtmissachtung und überhöhter Geschwindigkeit
geahndet.
29 Fahrer gingen den Beamten ins Netz, weil sie sich an einem
folgenlosen illegalen Autorennen beteiligten. Sie erwarten nun
ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro, zwei Punkte in Flensburg
und einen Monat Fahrverbot. Die zuständige Führerscheinstelle
wird hierüber regelmäßig informiert und prüft, ob die
Fahrer überhaupt charakterlich geeignet sind, ein
Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen. Im Ergebnis wurde
drei Personen in diesem Jahr bereits die Fahrerlaubnis wegen
der Teilnahme an einem illegalen Autorennen rechtskräftig
entzogen.
Bei den Kontrollen werden aber nicht nur die Fahrer sondern
auch ihre Fahrzeuge im Hinblick auf den technischen Zustand
geprüft.
Insgesamt 135 Autos oder Motorräder erwiesen sich als nicht
verkehrstauglich und wurden für ein eines technisches
Gutachtens sichergestellt. Auf die Halter kommen Kosten in
Höhe von mindestens 600 Euro zu.
In weiteren 137 Fällen waren die Mängel so gravierend, dass
die Beamten die Weiterfahrt untersagen mussten. Darüber hinaus
sind 391 Mängelberichte gefertigt worden.
Bei den technisch auffälligen Fahrzeugen wurden überwiegend
zu laute bzw. manipulierte Auspuffanlagen, unzulässige
Fahrzeugumbauten (z. B. Fahrwerk ohne Nachweis, an den
Radkästen schleifende Reifen oder defekte Bremsanlagen,
Beleuchtungsmängel, Sichtmängel durch unzulässig geklebte
Scheibenfolien) festgestellt.
Die Kontrollen werden auch in den nächsten Monaten fortgesetzt und beschränken sich nicht nur auf den Bereich der City West.