Illegale Autorennen und so genannte Profilierungsfahrten – Polizei zieht Zwischenbilanz nach viermonatiger Überwachung

Polizeimeldung vom 13.06.2016
bezirksübergreifend

Charlottenburg-Wilmersdorf/Tempelhof-Schöneberg
Nr. 1497
Seit einem tödlichen Verkehrsunfall am 1. Februar 2016 in der Tauentzienstraße, dem vermutlich ein illegales Autorennen vorausging, hat die Polizei Berlin ihre Verkehrskontrollen in der Stadt, insbesondere in der City West, verstärkt.
In den vergangenen vier Monaten bewältigten speziell geschulte Polizeibeamte des Begleitschutz- und Verkehrsdienstes der Direktion Einsatz 382 Schwerpunkteinsätze und führten dabei 79 Geschwindigkeitskontrollen durch, bei denen insgesamt 4.113 Autos sowie 551 Kräder überprüft wurden.
Im Ergebnis wurden 178 Strafverfahren eingeleitet, weil die Auto- bzw. Kradfahrer entweder nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis waren oder für das Fahrzeug kein Versicherungsschutz bestand. Darüber hinaus mussten 34 Strafanzeigen wegen Nötigung oder Gefährdung des Straßenverkehrs gefertigt werden.
17 Verkehrsteilnehmern wurde eine Blutprobe entnommen, weil der Verdacht bestand, Alkohol oder Drogen konsumiert zu haben. Fünf von Ihnen mussten den Führerschein noch am Ort abgeben.
Bei den Kontrollen wurden insgesamt 1.719 Verkehrsordnungswidrigkeiten, unter anderem wegen Lärmbelästigung durch zu laute Musik, unnötigem Hochdrehen des Motors, durchdrehenden Reifen, verbotener Handybenutzung, Rotlichtmissachtung und überhöhter Geschwindigkeit geahndet.
29 Fahrer gingen den Beamten ins Netz, weil sie sich an einem folgenlosen illegalen Autorennen beteiligten. Sie erwarten nun ein Bußgeld in Höhe von 400 Euro, zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Die zuständige Führerscheinstelle wird hierüber regelmäßig informiert und prüft, ob die Fahrer überhaupt charakterlich geeignet sind, ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen. Im Ergebnis wurde drei Personen in diesem Jahr bereits die Fahrerlaubnis wegen der Teilnahme an einem illegalen Autorennen rechtskräftig entzogen.

Bei den Kontrollen werden aber nicht nur die Fahrer sondern auch ihre Fahrzeuge im Hinblick auf den technischen Zustand geprüft.
Insgesamt 135 Autos oder Motorräder erwiesen sich als nicht verkehrstauglich und wurden für ein eines technisches Gutachtens sichergestellt. Auf die Halter kommen Kosten in Höhe von mindestens 600 Euro zu.
In weiteren 137 Fällen waren die Mängel so gravierend, dass die Beamten die Weiterfahrt untersagen mussten. Darüber hinaus sind 391 Mängelberichte gefertigt worden.
Bei den technisch auffälligen Fahrzeugen wurden überwiegend zu laute bzw. manipulierte Auspuffanlagen, unzulässige Fahrzeugumbauten (z. B. Fahrwerk ohne Nachweis, an den Radkästen schleifende Reifen oder defekte Bremsanlagen, Beleuchtungsmängel, Sichtmängel durch unzulässig geklebte Scheibenfolien) festgestellt.

Die Kontrollen werden auch in den nächsten Monaten fortgesetzt und beschränken sich nicht nur auf den Bereich der City West.