++ PKS-Zahlen 2022 der PI für LG, LD und UE -> HWE auf „30-Jahre-Tiefstwert“ bei hoher Aufklärungsquote ++ Fallzahlen auf Vor-Corona-Niveau, jedoch mit Anstieg der Fallzahlen/Straftaten ++ …
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++ Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2022 der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen ++ Fallzahlen auf Vor-Corona-Niveau, jedoch mit Anstieg der Fallzahlen/Straftaten ++ 63,33 Prozent Aufklärungsquote ++ HWE auf "30-Jahre-Tiefstwert" bei hoher Aufklärungsquote ++ deutlicher Anstieg bei Körperverletzungs- und Bedrohungsdelikten ++
Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
- ... das erste Nach-Corona-Jahr - Anstieg der Fallzahlen/Straftaten - Aufklärungsquote: 63,33
Prozent - "30-Jahre-Tiefstwert" bei Haus- und Wohnungseinbrüchen ++ fast
40 Prozent der Taten (38,98 Prozent) scheitern - deutlicher Anstieg der Fallzahlen bei Rohheitsdelikten durch
Körperverletzungen und Bedrohungen ++ fast ein Viertel der Täter bei
KV-Delikten berauscht - Gewalt gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte - Augenmerk auf die Fallzahlen bei "Häuslicher Gewalt" - Anstieg
auf 974 Fälle - Anstieg bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung
auch durch das Anzeigeverhalten bei der Verbreitung von
pornografischen Schriften (Bilder über Messenger-Dienste) - Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SäM) - gemeinsam gegen
"Schockanrufe, Enkeltrick, Falsche Polizeibeamte, WhatsApp-Betrug &
Co" ++ steigende Fallzahlen sowie umfangreiche Ermittlungs- und
Präventionsmaßnahmen - "Sorgenkind" Fahrraddiebstahl - Sonstige Zahlen: weiterhin "niedrige Fallzahlen" bei
Ladendiebstählen und Pkw-Diebstählen ++ Taschendiebstähle im Fokus ++
Pkw-Aufbrüche: leicht erhöhte Zahlen durch einzelne Tat-Serie in
Lüneburg - Maßnahmenkonzept 2023Mit der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 blickt die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen auf ein arbeitsintensives Jahr zurück.
Die Jahre 2020 und 2021 waren pandemiegeprägte Ausnahmejahre, auch im Hinblick auf die Kriminalitätszahlen, die in verschiedenen Deliktsbereichen nicht mit den Vorjahren vergleichbar sind. Beim Blick auf die Kriminalitätszahlen ist ein Vergleich mit dem Jahr 2021 nur bedingt sinnvoll, so dass als möglicher Vergleichswert auch der Mittelwert (MW) der letzten fünf Jahre (2017-2021) herangezogen wurde.
"Nach den zwei durch die Pandemie geprägten Jahren, spiegeln auch die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik Licht und Schatten sowie die gesellschaftlichen Herausforderungen wider", betont die neue Leiterin der Polizeiinspektion, PD'in Stefanie Lerche, in ihren Ausführungen. "Mit dem Gros der Zahlen in den einzelnen Deliktsbereichen und -feldern sowie den Erfolgen in verschiedenen Ermittlungskomplexen können wir mehr als zufrieden sein. Perspektivisch gilt es jedoch insbesondere die Entwicklung bei den Gesamtzahlen sowie u.a. bei den Körperverletzungsdelikten genau im Auge zu behalten. Gerade deshalb bedarf es auch in Zukunft vielfältiger Anstrengungen, um die erfolgreiche Arbeit in den nächsten Jahren fortzuführen und die Kriminalität auch durch intensive Prävention und Präsenz zu minimieren bzw. zu verhindern. In unseren drei Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen lebt es sich sicher!"
Die Inspektionsleiterin sprach parallel ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen drei Landkreisen ihren Dank für die intensive und erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Jahr aus.
Der neue Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, PD Holger Burmeister, begrüßte zusammen mit der Inspektionsleiterin am heutigen Tage die Medien zu einem Pressegespräch in Lüneburg, um zusammen das Zahlenwerk 2022 vorzustellen.
++ Anstieg der Fallzahlen/Straftaten ++ weiterhin gute Aufklärungsquote: 63,33 Prozent ++
Im Jahr 2022 sind in den drei Landkreisen der Polizeiinspektion insgesamt 21.337 Straftaten bearbeitet worden. Dieses ist nicht nur ein deutlicher Anstieg zum Jahr 2021 (19.006 Taten), sondern liegt auch mit 1.771 Fällen über dem Mittelwert (MW) der letzten fünf Jahre (2017-2021). Dies bedeutet eine deutliche Trendwende nach mehreren Jahren von sinkenden Fallzahlen, die jedoch auch in anderen Landkreisen der Polizeidirektion ähnlich ausfällt.
Bei diesen steigenden Fallzahlen ging die Aufklärungsquote in 2022 leicht zurück und liegt weiterhin bei mehr als 60 Prozent. Mit 63,33 Prozent befindet sich die Aufklärungsquote auf hohem Niveau (vgl. 2016: 60,35%). Herausragend sind dabei insbesondere auch die Aufklärungsquoten in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg (74,94%) und Uelzen (67,55%).
Ein Parameter für die Bewertung der Kriminalitätsbelastung ist die Häufigkeitszahl - die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Je größer die Häufigkeitszahl ist, desto mehr Kriminalität wird in einem Bereich registriert.
2022 lag diese für den Bereich der Polizeiinspektion mit 6.535 knapp über dem landesweiten Wert (6.528).
Der durch Straftaten entstandene Schaden ("erlangtes Gut") ist mit 14.052.309 Euro knapp eine Million Euro niedriger als im Vorjahr (15.196.977 EUR).
++ "30-Jahre-Tiefstwert als Ergebnis der positiven Entwicklung der letzten Jahre" bei den Fallzahlen bei Haus- und Wohnungseinbrüchen ++ Schwerpunkt- und Präventionsmaßnahmen "Einbruchskriminalität" ++
fast 40 Prozent der Taten (38,98 Prozent) scheitern ++
Neben den Schwerpunkt- und Präventionsmaßnahmen der letzten Jahre hatten unterstützend auch Lockdown und Homeoffice in den Jahren 2020 und 2021 zu einem historischen Tiefstwert bei den Haus- und Wohnungseinbrüchen in der Region beigetragen. Auch im Jahr 2022 setzte sich dieser positive Trend fort, sodass die Einbruchzahlen trotz Rückkehr zur Normalität erneut um 7,45 Prozent sanken und mit einer Gesamtzahl von 236 Haus- und Wohnungseinbrüchen in allen drei Landkreisen erneut einen 30-Jahres-Tiefstand erreicht haben - zum Vergleich: im Jahr 2015 gab es 603 Einbrüche in der Region; im Jahr 1993 waren es sogar 1265.
Neben der polizeiinspektionsübergreifenden Fahndungs- und Ermittlungsarbeit setzt die Polizei vor allem auch auf die Hilfe und die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger, die in der Vergangenheit mit Hinweisen auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge die Arbeit der Ordnungshüter unterstützten.
Parallel wirbt die Polizei auch für die verstärkte Sicherung von Häusern und Wohnungen. Im vergangenen Jahr blieben von den 236 Taten bald 40 Prozent "im Versuch stecken" (38,98% = 92 Versuche), welches insbesondere auch auf die verstärkte Sicherung von Wohnobjekten zurückzuführen ist.
Die Aufklärungsquote liegt mit 33,9 Prozent noch über dem Rekordwert aus 2020 (31,73%), was bedeutet, dass jede dritte Tat (Versuch oder vollendet) geklärt werden konnte.
++ deutlicher Anstieg der Fallzahlen bei Rohheitsdelikten durch Körperverletzungen und Bedrohungen ++ fast ein Viertel der Täter bei KV-Delikten berauscht ++ Gewalt gegen Polizeibeamte ++ Augenmerk auf die Fallzahlen bei "Häuslicher Gewalt" ++
Bedingt durch deutlich höhere Fallzahlen im Deliktsfeld "Straftaten gegen die persönliche Freiheit" (u.a. Bedrohung) mit 1.317 Taten (2021: 1.063 / +23,89%) sowie bei den Körperverletzungen mit 2.547 Taten (2021: 1.968 / +29,42%) kam es zu einem leichten Anstieg der Gesamtzahlen im Bereich der Rohheitsdelikte. Bei den Raubdelikten in der Region konnten zum Teil Rückgänge verzeichnet werden.
Einhergehend mit dem "Gesetzespaket gegen Hass und Hetze" und der Änderung des Tatbestands der Bedrohung, § 241 StGB, im April 2021 stieg die Fallzahl der tatbestandsmäßigen Bedrohungsdelikte von 419 (2020) auf insgesamt 656 Taten in 2021 und 943 Taten in 2022, womit sich die Zahl durch die Rechtsänderung in zwei Jahren mehr als verdoppelt hat.
Mehr als ein Viertel (554) der 2.155 Tatverdächtigen stand bei den Körperverletzungsdelikten unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln.
Opfer von Gewalt wurden zuletzt auch immer wieder diejenigen, die im Auftrag der Gesellschaft anderen helfen sollen:
Mit Besorgnis betrachtet die Polizei auch weiterhin die Vorfälle von Gewalt gegen Polizeibeamte. Hier stiegen in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen im Jahr 2022 die Zahlen auf 214 Taten (2021: 162 Taten) und liegen damit weit über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Bei den Fällen handelt es sich größtenteils um Einzeltaten, die sich im Zusammenhang mit den täglichen Einsatzlagen ergeben hatten. In Zusammenhang mit den 214 Fällen wurden 515 PVB-innen als Opfer erfasst.
Ein ähnlicher Negativ-Trend ist bei der Gewalt gegen Rettungskräfte (Rettungsdienst und Feuerwehr) zu erkennen. Auch hier haben sich die Zahlen mit 15 Vorfällen in 2022 (2021: 8) bei 27 Opfern fast verdoppelt.
"Die starke Zunahme von Gewalt gegen Einsatzkräfte, der die Kolleginnen und Kollegen im Rahmen ihres Dienstes ausgesetzt sind, betrachte ich nach wie vor mit größter Sorge", so der Präsident der Polizeidirektion Lüneburg Thomas Ring.
"Polizistinnen und Polizisten sowie Rettungskräfte schützen durch ihren Einsatz die Grundwerte unserer Demokratie und die Rechte jedes Einzelnen. Hierfür haben sie unser aller Respekt und unseren Rückhalt bei der Ausübung ihrer Tätigkeit verdient.
Jeder Angriff auf eine Polizeibeamtin oder einen Polizeibeamten ist immer auch ein Angriff auf unsere freiheitlich demokratische Grundordnung. Dies lässt sich nur immer und immer wieder betonen. Derartige Angriffe sind nicht zu tolerieren. Wir verurteilen diese auf das Schärfste und werden alle Taten konsequent verfolgen. Das allein reicht aber nicht aus. Gegen die Angriffe und Respektlosigkeit vorzugehen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schließlich geht es um den Schutz demokratischer Werte und das gesellschaftliche Miteinander."
Auch vor dem Hintergrund der zur Eindämmung der Corona-Pandemie erforderlichen Einschränkungen im Alltag und der damit insbesondere für Familien verbundenen sozialen und psychischen Belastungssituationen hat die Polizei auch in 2022, insbesondere in der Präventionsarbeit zusammen mit anderen Partnern ein besonderes Augenmerk auf die Thematik "Häusliche Gewalt" gelegt.
Im Zeitraum des Jahres 2022 gab es im Inspektionsbereich insgesamt 974 Fälle gemäß der bundeseinheitlichen Definition "Häusliche Gewalt". Im Jahr 2021 waren es noch 813.
Trotz intensiver Aufklärung und Hilfsangeboten ist ein hohes Dunkelfeld hier weiterhin wahrscheinlich.
Bei der häuslichen Gewalt handelt es sich um einen besonders sensiblen Bereich der Kriminalität. Die Dunkelziffer in diesem Deliktsfeld ist vermutlich sehr hoch. Die Opfer sind oft stark eingeschüchtert, sie fürchten Repressionen und haben Angst, die Täterin oder den Täter bei der Polizei anzuzeigen. Gerade deshalb legt die Polizei hier einen Fokus darauf, Opfer häuslicher Gewalt durch gezielte Präventionsarbeit zu stärken und die Täterinnen und Täter zur Verantwortung zu ziehen. In der Region arbeiten Präventionsteams stetig daran, diese Ziele zu erreichen. Unter anderem bietet die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen Veranstaltungen zum Thema "Wie schützen sich Frauen?" an.
"Weiterhin ist in diesem Deliktsfeld die Mithilfe aus der Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil. Egal ob im persönlichen Umfeld oder in der Nachbarschaft: Melden Sie Verdachtsfälle häuslicher Gewalt Ihrer zuständigen Polizeidienststelle - in akuten Fällen natürlich über den Notruf! Oder ermutigen Sie Opfer, selbst zur Polizei zu gehen. Häusliche Gewalt kennt kein Geschlecht, kein Alter und keine Gesellschaftsschicht - jede/r kann betroffen sein. Bitte schauen Sie nicht weg!", appelliert die Leiterin der Polizeiinspektion Stefanie Lerche.
++ Anstieg bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, auch durch das Anzeigeverhalten bei der Verbreitung von pornografischen Schriften
(Bilder über Messenger-Dienste) ++
Einen erneuten leichten Anstieg bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung auf 559 Taten (plus 32) gab es im Jahr 2022, womit sich hier der Negativtrend der letzten Jahre fortsetzte. Die Aufklärungsquote in dem Deliktsfeld ist weiterhin hoch und liegt hier bei 87,3 Prozent.
Den größten Teil bei der Steigerung der Fallzahlen macht hier die Verbreitung von pornografischen Schriften (§ 184ff StGB) mit 254 Taten aus, was u.a. auf das Anzeigeverhalten und die technischen Möglichkeiten u.a. bei dem Verbreiten von pornografischen Bildern über Messenger-Dienste auch bei Kindern und Jugendlichen zurückzuführen ist.
Ursächlich ist neben diesen Fällen von Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie auch eine Zunahme gemeldeter Fälle von sexueller Belästigung und Übergriffen, welche vor allem auf eine erhöhte Anzeigebereitschaft bei Fällen in Partnerschaften zurückzuführen ist.
Die Polizei appelliert weiterhin, Sexualstraftaten auch in Partnerschaften konsequent anzuzeigen. Nur wenn die Polizei oder Opferschutzorganisationen Kenntnis über diese Sachverhalte erhalten, können diese umgehend einschreiten und helfen.
++ Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SäM) - gemeinsam gegen "Schockanrufe, Enkeltrick, Falsche Polizeibeamte, WhatsApp-Betrug & Co" ++ steigende Fallzahlen sowie
umfangreiche Ermittlungs- und Präventionsmaßnahmen ++
Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SäM) bzw. "Call-Center-Betrug" werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik nur zum Teil vollständig abgebildet. Hierunter fallen u.a. Fälle von sog. Schockanrufen, Enkeltrick, Falsche Polizeibeamte und seit kurzem auch WhatsApp- und SMS-Betrug. Kriminelle u.a. Anrufer agieren oft aus dem Ausland und versuchen ältere Menschen durch Droh- und Schockanrufe oder durch das Erschleichen von Vertrauen zu einer Übergabe/Transaktion von Geld und Wertsachen zu bewegen. Erst wenn Mittäter in Deutschland aktiv werden, wird dies in der PKS erfasst. Parallel besteht gerade hier ein großes Dunkelfeld, da missglückte Versuchstaten nicht bei der Polizei gemeldet und erfasst werden bzw. sich Geschädigte auch aus Scham nicht bei der Polizei melden.
Auch durch die vielfältigen Präventionskampagnen "Nicht mit mir" bis zur Kampagne "Die Polizei geht zum Friseur - gemeinsam gegen "Schockanrufe, Enkeltrick, Falsche Polizeibeamte, WhatsApp-Betrug & Co"" registrierte die Polizei schon im Jahr 2022 deutlich steigende Fallzahlen. Bei mehr als 1.000 angezeigten Fällen lag der Gesamtschaden bei mehreren hunderttausend Euro - Tendenz steigend.
Dabei wandten sich in den letzten Wochen und Monaten fast täglich Bürgerinnen und Bürger der Region an die Ordnungshüter und berichteten über die verschiedensten Maschen. Nur in einzelnen Ausnahmefällen waren die Täter hier erfolgreich.
++ Sonstige Zahlen: "Sorgenkind" Fahrraddiebstahl ++ weiterhin "niedrige Fallzahlen": bei Ladendiebstählen und Pkw-Diebstählen ++ Taschendiebstähle im Fokus ++ Pkw-Aufbrüche: leicht erhöhte Zahlen durch einzelne Tat-Serie in Lüneburg ++
Im Fokus von Einzeltätern, aber auch von überörtlichen kriminellen Hehlerbanden sind mehr denn je Fahrräder als Diebesgut. Seit Jahren und im Zuge des veränderten Mobilitätsverhaltens werden Fahrräder vielfach alternativ zu anderen Verkehrsmitteln genutzt. Der steigende Anteil hochwertiger Räder (wie E-Bikes und Pedelecs) macht sich dabei ebenso bemerkbar wie die Preissteigerungen bei Fahrradkomponenten.
Abgedämpft durch die zwei Pandemiejahre verzeichnet die Polizei seit Jahren einen deutlichen Anstieg bei den Diebstahlszahlen in allen drei Landkreisen.
Im Jahr 2022 wurden der Polizei insgesamt 1.721 Diebstähle von Fahrrädern angezeigt, womit die Zahlen teilweise deutlich über den Werten der Jahre 2017 bis 2019 liegen. Im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 ergibt sich sogar eine Steigerung von 26,92 Prozent. Bei allen Bemühungen liegt die Aufklärungsquote in diesem Deliktsbereich aktuell nur bei 11,8 Prozent (2021: 9,81%).
Die Polizei verstärkt aktuell mit zielgerichteten Ermittlungen und weiteren Maßnahmen ihre Arbeit. Entscheidend ist jedoch auch eine erfolgreiche Prävention insbesondere durch eigene Maßnahmen zur Fahrradsicherung.
Auch aufgrund der Tatsache, dass nur vereinzelt polizeilich codierte Fahrräder entwendet werden, wirbt die Polizei weiterhin für die auch in 2023 geplanten kostenlosen Fahrradcodierungen.
Niedrige Fallzahlen kann die Polizei auch grundsätzlich für die Diebstahlsdelikte und insbesondere für Kfz-Diebstähle sowie Ladendiebstähle präsentieren.
Mit 56 Taten bei den Kraftfahrzeugdiebstählen (2021: 56) liegt die Zahl deutlich unter dem "5-Jahres-Durchschnittswert". Gleiches gilt mit 1.104 Taten auch für die Ladendiebstähle.
Die Fallzahlen beim Taschendiebstahl sind nach fünf Jahren rückläufiger Zahlen aufgrund mehrerer Tatserien gerade in bzw. im Umfeld von Einkaufsmärkten auf 278 Taten gestiegen. Auch hier hat die Polizei eine überregionale Tätergruppe im Fokus, die es vor allem auf ältere Menschen beim Einkauf abgesehen hat und hier in die oftmals sorglos abgelegten Handtaschen greift, um an Geldbörsen und EC-Karten zu gelangen. Auch hier hat die Polizei in den letzten Jahren ihre Präventionsbemühungen verstärkt.
In einem klassischen Deliktsbereich der "Beschaffungskriminalität": den Diebstählen an/aus Pkw ("Pkw-Aufbruch") konnte die Polizei in den letzten Jahren deutliche Rückgänge verzeichnen. So halbierte sich die Zahl der Taten im Zeitraum von 2017 bis 2021 (2017: 949 - 2021: 451). Neben der Beschaffungskriminalität machte in den letzten Jahren bis 2021 ein Gros der Zahlen auch Taten durch Aufbruchsserien von überregional agierender professioneller Fahrzeugteilediebe aus.
Diese gab es im Jahr 2022 fast gar nicht, so dass die Zahlen bis zum August 2022 weiter drastisch sanken. Erst durch verschiedene Einzeltaten sowie eine größere Tatserie von mehr als 150 Pkw-Aufbrüchen im Lüneburger Stadtgebiet, die zum Großteil einem gerade in Untersuchungshaft sitzenden Intensivtäter zugeordnete werden konnten, stiegen die Zahlen in 2022 auf insgesamt 584 Pkw-Aufbrüche.
Seit der Festnahme dieses Serientäters gingen die Fälle deutlich zurück.
++ Schwerpunkte 2023 ++
Die Polizeiinspektion wird wesentliche Schwerpunkte der letzten Jahre fortsetzen und teilweise intensivieren. Der Maßnahmenplan 2023 hat dabei folgende Schwerpunkte:
- Intensivierung der Bekämpfung von Clan- und Drogenkriminalität -
Bekämpfung der Straßenkriminalität - Fortführung des Konzepts zur
Bekämpfung von Haus- und Wohnungseinbrüchen - Fortsetzung
Drogenerkennung im Straßenverkehr - Intensivierung der Maßnahmen im
Themenfeld "Fahrraddiebstahl" - Intensivierung der Maßnahmen im
Themenfeld "Kinderpornografie" - Fortführung der erfolgreichen
Präventionskampagnen (Verkehrs- und Kriminalprävention)... auf das heutige Pressegespräch mit den Medien wird verwiesen. Weitere Detailinformationen auch für die drei Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen sowie die Städte sind der Anlage zu entnehmen. Parallel lohnt sich auch ein Blick auf die Veröffentlichungen via facebook und twitter.
++ Die vollständige PKS 2022 findet sich als Download unter www.polizeipresse.de ++
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855
E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de