Nr. 1350
Das verkehrswidrige Halten und Parken auf Radwegen und
Busspuren bildet den Schwerpunkt einer gemeinsamen
Verkehrsaktion der Polizei Berlin in Zusammenarbeit mit der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, den
Ordnungsämtern sowie der BVG, die
vom 30. Mai 2016 bis zum 3. Juni 2016 in Berlin durchgeführt
wird. Behördenübergreifend wollen die Überwachungskräfte
damit zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen und in
der Öffentlichkeit ein spürbares Zeichen für mehr
Verständnis im Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme im
Straßenverkehr setzen. Berlins Innensenator Frank Henkel:
„Es gibt eine Gruppe von Verkehrsteilnehmerinnen und
Verkehrsteilnehmern, die ihre eigenen Interessen über die der
Allgemeinheit stellen und sich deshalb nur eingeschränkt an
die verbindlichen Regeln des Straßenverkehrs halten. Dies gilt
sowohl für die Auto- als auch für die Fahrradfahrenden.
Deshalb ist es leider immer wieder erforderlich, dass mit
Schwerpunkteinsätzen – auch öffentlichkeitswirksam – die
Rechtslage verdeutlicht und festgestellte Verstöße angezeigt
werden.“
Die beteiligten Ordnungsämter Pankow,
Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte, Tempelhof-Schöneberg,
Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln haben hierfür rund 40
Straßenzüge ausgesucht, auf denen Busspuren sowie Radwege und
–schutzstreifen besonders häufig von Kraftfahrzeugen
blockiert werden. Die Polizeiabschnitte werden die bezirklichen
Streifen auf vielen dieser Strecken ebenso begleiten wie die
Busspurbetreuer der BVG.
Berlins Verkehrssenator Andreas Geisel sagte dazu: „Der
Berliner Senat verbessert gemeinsam mit den Bezirken
kontinuierlich die Infrastruktur für den Radverkehr. Was
nützt jedoch der beste Radweg, wenn er nicht uneingeschränkt
genutzt werden kann? Widerrechtlich abgestellte Fahrzeuge
zwingen die Radfahrenden oft zu gefährlichen
Ausweichmanövern. Das darf nicht sein und das nehme ich nicht
hin.
Ich begrüße und unterstütze deshalb den gemeinsamen
Schwerpunkteinsatz und hoffe, dass er in regelmäßigen
Abständen wiederholt wird.“
Vor allem in den Innenstadtbezirken werden Rad- und Busspuren
täglich viel zu oft aus vorwiegend eigensüchtigen Motiven
zugeparkt, um sich die lästige Parkplatzsuche zu ersparen. Im
vergangenen Jahr wurden 15.696 Verstöße auf
Radschutzstreifen, 11.557 auf Rad- und Gehwegen und 19.255 auf
Busspuren zur Anzeige gebracht. Ohne sich die gefährlichen
Folgen insbesondere für Radfahrer bewusst zu machen, die
regelmäßig zu Ausweichmanövern in den schnellen
Fließverkehr gezwungen werden, bewerten Kraftfahrerinnen und
Kraftfahrer ihr Fehlverhalten häufig lediglich als
Kavaliersdelikt und relativieren es mit der Begründung, man
habe ja nur kurzfristig geparkt. Auch die erheblichen
Behinderungen des BVG-Linienverkehrs
und die Verzögerungen in den Fahrplänen werden billigend in
Kauf genommen. Vor diesem Hintergrund sollen Betroffene
während der Aktion für die Folgen ihres oft rücksichtslosen
Verhaltens in Gesprächen sensibilisiert werden. Unabhängig
davon werden Verstöße mit Verwarnungsgeldern in Höhe von 10
bis 35 € geahndet und Fahrzeuge – sofern kein
Verantwortlicher erscheint – konsequent gebührenpflichtig
umgesetzt. Die Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass auf
Radwegen und Busspuren weder kurzfristig gehalten noch geparkt
werden darf. Auf markierten Radschutzstreifen auf der Fahrbahn
darf nicht geparkt werden.
Gemeinsame Verkehrsaktion
Polizeimeldung vom 27.05.2016
bezirksübergreifend