++ Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2020 der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen ++ Einfluss der Corona-Pandemie auf Kriminalitätsentwicklungen ++ Rückgang der …

4 weitere Medieninhalte Ein Dokument 20211403_PKS_Präsentation__2020_Stand_1903.pdfPDF - 4,4 MB ++ Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2020 der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen ++ Einfluss der Corona-Pandemie auf Kriminalitätsentwicklungen ++ Rückgang der Fallzahlen/Straftaten - niedrigste Häufigkeitszahl seit 2011 ++ Steigerung der Aufklärungsquote auf 66,01 Prozent ++ HWE auf "30-Jahre-Tiefstwert" bei hoher Aufklärungsquote ++ besonderes Augenmerk auf die Fallzahlen bei "Häuslicher Gewalt" ++ Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen - Rückgang der Fallzahlen/Straftaten - niedrigste Häufigkeitszahl seit 2011 - Steigerung der Aufklärungsquote auf 66,01 Prozent - Tiefstwert als Ergebnis der positiven Entwicklung der letzten Jahre" bei den Fallzahlen bei Haus- und Wohnungseinbrüchen - gesteigerte Aufklärungsquote mit mehr als 31 Prozent -bald jede zweite Tat (43 Prozent) scheitert - leichter Rückgang bei Rohheits- und Gewaltdelikten - mehr als ein Viertel der Täter bei KV-Delikten berauscht - besonderes Augenmerk auf die Fallzahlen bei "Häuslicher Gewalt" -> leichter Anstieg in der Pandemie - Maßnahmenkonzept 2021 Mit der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020 blickt die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen auf ein auch durch die Corona-Pandemie besonderes und zugleich arbeitsintensives Jahr zurück. Der unmittelbare Einfluss der Pandemie lässt sich dabei auch in der Kriminalitätsentwicklung in verschiedenen Deliktsbereichen feststellen. Der Leiter der Polizeiinspektion, Ltd. Polizeidirektor Jens Eggersglüß, zeigte sich im Rahmen der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik mit der erneut gesteigerten Aufklärungsquote und dem Gros der präsentierten Zahlen zufrieden und dankte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die erfolgreiche Arbeit im zurückliegenden Jahr. Zusammen mit dem Leiter des Zentralen Kriminaldienstes, KD Steffen Grimme, begrüßte Eggersglüß am heutigen Tage die Medien zu einem Pressegespräch in Lüneburg, um zusammen das Zahlenwerk 2020 vorzustellen. ++ Rückgang der Fallzahlen/Straftaten ++ niedrigste Häufigkeitszahl seit dem Jahr 2011 ++ Aufklärungsquote erneut auf mehr als 66 Prozent gesteigert ++ Im Jahr 2020 sind in den drei Landkreisen der Polizeiinspektion insgesamt 19.303 Straftaten bearbeitet worden. Mit dem deutlichen Rückgang (-2,82 Prozent) setzt sich auch hier der positive Trend der letzten Jahre fort. Trotz sinkender Fallzahlen konnte die Aufklärungsquote in 2020 deutlich gesteigert werden und liegt jetzt bei mehr als 66 Prozent (2019: 62,49%). Herausragend sind dabei insbesondere auch die Aufklärungsquoten in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg (74,8%) und Uelzen (71,49%). Ein Parameter für die Bewertung der Kriminalitätsbelastung ist die Häufigkeitszahl; die Anzahl der registrierten Straftaten pro 100.000 Einwohner. Je größer die Häufigkeitszahl ist, desto mehr Kriminalität wird in einem Bereich registriert. 2020 lag diese für den Bereich der Polizeiinspektion mit 5.940 (2019: 6.124) deutlich unter dem 5-Jahres-Mittelwert (6.331). Es handelt sich dabei um den niedrigsten Wert seit 2011. Vergleiche auch die Häufigkeitszahlen 2020 des Landes Niedersachsen: 6.219 und der Polizeidirektion Lüneburg: ++ "30-Jahre-Tiefstwert als Ergebnis der positiven Entwicklung der letzten Jahre" bei den Fallzahlen bei Haus- und Wohnungseinbrüchen ++ Schwerpunkt- und Präventionsmaßnahmen "Einbruchskriminalität greifen" ++ gesteigerte Aufklärungsquote mit mehr als 31 Prozent ++ bald jede zweite Tat (43 Prozent) scheitert ++ Neben den Schwerpunkt- und Präventionsmaßnahmen der letzten Jahre hat unterstützend auch der Corona-Lockdown in 2020 zu einem historischen Tiefstwert bei den Haus- und Wohnungseinbrüchen in der Region beigetragen (Rückgang um mehr als 40 Prozent). Die Polizei ließ parallel bei ihren Kontrollen und Präsenzmaßnahmen nicht locker, so dass im Verlauf des gesamten Jahres 2020 die Einbruchszahlen einschließlich der dunklen Jahreszeit 2020/2021 drastisch sanken und mit einer Gesamtzahl von 312 Haus- und Wohnungseinbrüchen in allen drei Landkreisen einen 30-Jahres-Tiefstand erreicht haben; zum Vergleich: im Jahr 2015 gab es 603 Einbrüche in der Region; im Jahr 1993 waren es sogar 1265. Neben der polizeiinspektionsübergreifenden Fahndungs- und Ermittlungsarbeit setzt die Polizei vor allem auch auf die Hilfe und die Hinweise der Bürgerinnen und Bürger, die in der Vergangenheit mit Hinweisen auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge die Arbeit der Ordnungshüter unterstützten. Parallel wirbt die Polizei auch für die verstärkte Sicherung von Häusern und Wohnungen ... im vergangenen Jahr blieb bald jede zweite Tat "im Versuch stecken" (43,91% = 137 Versuche), welches insbesondere auch auf die verstärkte Sicherung von Wohnobjekten zurückzuführen ist. Die Aufklärungsquote stieg auf einen Rekordwert von 31,73 Prozent (2019: 23,47%), was bedeutet, dass fast jede dritte Tat geklärt werden konnte. ++ leichter Rückgang bei Rohheits- und Gewaltdelikten ++ mehr als ein Viertel der Täter bei KV-Delikten berauscht ++ Gewalt gegen Polizeibeamte! ++ besonderes Augenmerk auf die Fallzahlen bei "Häuslicher Gewalt" -> leichter Anstieg in der Pandemie ++ Einen leichten Rückgang der Zahlen gab es im Bereich der Rohheits- und Gewaltdelikte in der Region. Nach einem Rückgang in 2017 um fast 10 Prozent (-9,89% = -336 Taten) stagnierte die Zahlen in den Jahren 2018 (+-0) und 2019 (+2,06%). In 2020 sanken die Rohheitsdelikte (-78) um gut 2,5 Prozent. Erfreulich ist hier insbesondere der Rückgang bei den Raubdelikten in Lüneburg um fast 10 Prozent (auf 97 Taten). Mehr als ein Viertel (452) der 1748 Tatverdächtigen stand bei den Körperverletzungsdelikten unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Raubdelikten (Raub, räuberische Erpressung, räuberischer Angriff auf Kraftfahrer). Hier gab es einen Rückgang um fast 17 Prozent auf 127 Taten (2019: 153). Die negative Entwicklung bei den Vorfällen von Gewalt gegen Polizeibeamte setzte sich analog der Entwicklung auf Landes- und Direktionsebene auch in den Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen im Jahr 2020 fort und liegt mit 185 Taten deutlich über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (144). Bei den Fällen handelt es sich größtenteils um Einzeltaten, die sich im Zusammenhang mit den täglichen Einsatzlagen ergeben hatten. In 12 Fällen wurde Gewalt gegen Polizeibeamte im Zusammenhang mit Demonstrationseinsätzen ausgeübt. In Zusammenhang mit den 185 Fällen wurden 335 PVB-innen als Opfer erfasst. Davon wurden 79 leicht und ein Beamter schwer verletzt. Dazu auch Polizeipräsident Thomas Ring (PD Lüneburg): "Diesen Bereich betrachte ich nach wie vor mit Sorge. Die Angriffe auf Kolleginnen und Kollegen von Polizei, Rettungskräften und Feuerwehr sind zum Teil schwere Straftaten und müssen konsequent verfolgt werden. Derartige Angriffe sind nicht zu tolerieren und auf das Schärfste zu verurteilen. Wir achten darauf, dass unsere Einsatzkräfte immer gut vorbereitet in Einsatzsituationen gehen. Dazu gehört neben einer umfangreichen Aus- und Fortbildung auch eine professionelle Ausstattung. Neben dem flächendeckenden Einsatz von Bodycams in allen Polizeiinspektionen freue ich mich über die Einstellung von sechs sogenannten Intelofficern in der Kooperativen Leitstelle Lüneburg. Die Intelofficer beschaffen nützliche Informationen für das Einsatzgeschehen in Echtzeit und bereiten unsere Einsatzkräfte auf den Straßen so bestmöglich auf die Einsätze vor." Auch vor dem Hintergrund der zur Eindämmung der Corona-Pandemie erforderlichen Einschränkungen im Alltag und der damit insbesondere für Familien verbundenen sozialen und psychischen Belastungssituation hat die Polizei in 2020 insbesondere in der Präventionsarbeit zusammen mit anderen Partnern ein besonderes Augenmerk auf die Thematik "Häusliche Gewalt" gelegt. Im Zeitraum des Jahres 2020 gab es einen Zuwachs im Inspektionsbereich um 73 Fälle (11,41 Prozent) auf 713 Taten. Bei der Eingangsstatistik ergibt sich eine Steigerung während der Corona-Lockdown-Zeiten um 12 Fälle (9,68 Prozent). Trotz intensiver Aufklärung und Hilfsangeboten ist ein hohes Dunkelfeld hier jedoch wahrscheinlich. ++ Kriminalität in Kontext mit "Flüchtlingen"*: an 6,4 Prozent (2019: 6,93%, 2018: 7,08%/ 2017: 7,63 % /2016: 11,62%) der aufgeklärten Straftaten (inkl. Ausländerdelikte) beteiligt ++ Im Jahr 2020 wurden insgesamt 531 tatverdächtige "Flüchtlinge"* registriert, was einem Anteil von 6,4 Prozent an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen (8.556) entspricht. In verschiedenen Deliktsbereichen wie u.a. dem Ladendiebstahl, Sozialleistungsbetrug, Erschleichen von Leistungen und Raub sind neben den Ausländerdelikten "Flüchtlinge"* in der Region leicht überproportional vertreten. Dabei handelt es insbesondere auch um Mehrfachtäter. In diesem Zusammenhang ist festzustellen, dass die große überwiegende Mehrheit der Flüchtlinge nicht straffällig wird. * "Flüchtlinge" nach Straftatenspezifischer Tatverdächtigenbestimmung (Asylbewerber, Schutzberechtigte, Pers. m. Duldung, Kontingentflüchtling, Pers. m. unerlaubtem Aufenthalt) ++ Sonstige Zahlen: Rückgang bei "Sorgenkind" Fahrraddiebstahl ++ weiterhin "niedrigste Fallzahlen": Taschendiebstählen, Ladendiebstähle, Pkw-Aufbrüchen und Sachbeschädigungen ++ ++ leichter Anstieg bei Pkw-Diebstählen ++ Ladendiebstähle rückläufig ++ Einen deutlichen Rückgang im Bereich des Fahrraddiebstahls insbesondere in der Stadt/Region Lüneburg konnte die Polizei im Jahr 2020 verzeichnen. Dabei sank die Zahl der Fahrraddiebstähle um 26,8 Prozent (-458 Fälle) auf 1.251 Taten; der Schwerpunkt lag hier mit einem Rückgang um 309 Taten in Lüneburg. Auch aufgrund der Tatsache, dass nur vereinzelt polizeilich codierte Fahrräder entwendet werden, wirbt die Polizei weiterhin für die auch in 2021 geplanten kostenlosen Fahrradcodierungen. Auch unterstützend durch die Corona-Pandemie konnte die Polizei 2020 niedrigste Fallzahlen (u.a. erneute Mehrjahres-Tiefststände in den Deliktsbereichen Taschendiebstahl, Ladendiebstahl und Kfz-Diebstähle und -Aufbrüche präsentieren. Die Fallzahlen beim Taschendiebstahl sind im vierten Jahr rückläufig und konnten seit 2016 mehr als halbiert werden. Beim Ladendiebstahl sanken die Zahlen um 22,63 Prozent auf 1.060 Taten. Gleiches gilt für einen klassischen Deliktsbereich der "Beschaffungskriminalität": den Diebstählen an/aus Pkw ("Pkw-Aufbruch"). Auch hier stagniert die Zahl auf Vorjahresniveau und hat sich mit 522 Fällen (2019: 513) seit 2014 ebenfalls fast halbiert. Ein Gros der Zahlen machen hier parallel die Aufbruchsserien überregional agierender professioneller Fahrzeugteilediebe aus. Einen leichten Rückgang (-9 Taten) gab es beim Kraftfahrzeugdiebstahl (2020: 75 Taten), der sich weiterhin im Bereich des "5-Jahres-Durchschnittswerts" befindet. ++ Schwerpunkte 2021 ++ Die Polizeiinspektion wird wesentliche Schwerpunkte der letzten Jahre fortsetzen und teilweise intensivieren. Der Maßnahmenplan 2021 hat dabei folgende Schwerpunkte: - Intensivierung der Bekämpfung von Clankriminalität - Bekämpfung der Straßenkriminalität - Bekämpfung der Betäubungsmittel-Kriminalität (u.a. Clamart-Park) - Fortführung des Konzepts zur Bekämpfung von Haus- und Wohnungseinbrüchen - Fortsetzung Drogenerkennung im Straßenverkehr - Intensivierung der Maßnahmen im Themenfeld "Kinderpornografie" - Fortführung der erfolgreichen Präventionskampagnen (Verkehrs- und Kriminalprävention) ... auf das heutige Pressegespräch mit den Medien wird verwiesen. Weitere Detailinformationen auch für die drei Landkreise Lüneburg, Lüchow-Dannenberg und Uelzen sowie die Städte sind der Anlage zu entnehmen. Parallel lohnt sich auch ein Blick auf die Veröffentlichungen via facebook und twitter. ++ Die vollständige PKS 2020 mit Opfer- und Täteranalysen findet sich als Download unter www.polizeipresse.de ++ Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Lüneburg Pressestelle Kai Richter Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855 E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/ Kontaktdaten anzeigen Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Lüneburg Pressestelle Kai Richter Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855 E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de http://www.polizei.niedersachsen.de/dst/pdlg/lueneburg/